Therapie von bösartigen Erkrankungen
Die englische Homöopathin Margaret Tyler (1857-1943) war fest davon überzeugt, dass Keime, die sie im übertragenen Sinne auch als parasitäre Mikroorganismen bezeichnete, chronische Erkrankungen verursachen, und dass sie den Keimträger, d.h. den Erkrankten, unfähig machen, auf gesundheitliche Angriffe, andere Krankheiten, zu reagieren.
Im Falle von Tumoren und bösartigen Erkrankungen hielt sie es für notwendig, nach der lang zurückliegenden Krankheit zu forschen, seitdem die Person nicht mehr dieselbe gewesen sei. Diese würde, so schrieb sie, -laut Hahnemann, den Begründer der Homöopathie- das bestehende Krankheitsbild mitbestimmen und müsste bei der Verordnung berücksichtigt werden.
Sie riet uns Homöopathen, einen grundliegenden Krankheitszustand mit den analogen (entsprechenden) homöopathischen Arzneien zu behandeln, und verhieß uns, so unvorstellbare Wonnen des Heilens zu erfahren.
Verordnung von Nosoden
Welche schweren Krankheitszustände den Einsatz welcher homöopathischen Arzneien, Nosoden genannt, erfordern, dafür werde ich Ihnen hier ein Beispiel geben.
Im Falle von Tumoren und Geschwüren (Gewebewucherung und -zerstörung) halte ich es für unerlässlich, zunächst nach der Erbbelastung zu fragen.
Fallbeispiel (gekürzt): Frau mit Gebärmutterhalskrebs und Papillomen in den Brüsten
1. Erbbelastung
Eine Frau war – ähnlich wie ihre Mutter – schon in jungen Jahren an Gebärmutterhalskrebs erkrankt und Gewebe am Gebärmuttermund war operativ entfernt worden. Nach der Operation war ein dunkler Ausfluss aus der Harnröhre aufgetreten.
Bei der Patientin bestanden – wie bei der Mutter – außerdem Beschwerden im Harntrakt, an Gelenken, Augen und Ohren und bei ihr waren Zysten und Papillome (baumartige Gebilde, die mitunter entarten) in den Brüsten aufgetreten.
Psychisch schwankte die Patientin zwischen Ängsten und Wagemut hin und her und neigte zur Antriebsschwäche mit Tendenz zur Depression, Schwarzseherei bis hin zur Hoffnungslosigkeit oder aber zu ausgiebigem Lebensgenuss.
Diese körperlichen und psychischen Merkmale weisen auf die Erbnosoden Luesinum und Medorrhinum hin, die ich ihr als Konstitutionsmittel verordnete.
2. Medikamenten-Belastung
Eingenommene Medikamente: Cortison und Antibiotika, vor allem Penicillin, Amoxicillin, Doxycyclin und Gentamicin.
Schmerzmittel: Aspirin, Diclofenac und Ibuprofen.
Operativ verabreichte Medikamente: Betäubungs- und Schmerzmittel auf Opium- und Morphinbasis und Propofol, ein Narcoticum.
Verordnung entsprechender Medikamenten-Nosoden:
Amoxicillin, Aspirin, Diclofenac, Doxycyclin, Gentamicin, Ibuprofen, Morphinum, Opium, Penicillin und Propofol. Diese Nosoden werden aus den gleichnamigen Medikamenten hergestellt.
Erklärung zur Verordnung von Medikamenten-Nosoden
Medikamente rufen häufig erhebliche Nebenwirkungen hervor, bei Dauereinnahme hartnäckig sich haltende und nicht selten größere Beschwerden als die ursprünglichen Symptome, vor allem aber schwächen oder blockieren sie durch ihre Symptom unterdrückende Wirkung das Immunsystem.
Daher sollten sie, falls längere Zeit oder hoch dosiert eingenommen, mit Hilfe der entsprechenden Nosoden ausgeleitet werden. Dies gilt auch für Strahlenbelastungen und Impfungen, für die ich ebenfalls die analogen Nosoden verordne.
Verordnung von "Strahlen-Nosoden": Radium bromatum und X-Ray(s).
3. Impfungen
Erhaltene Impfungen:
Pocken, Diphterie/Tetanus/Polio, Masern/Mumps/Röteln.
Verordnung entsprechender Krankheits- bzw. Impfnosoden:
Variolinum, gewonnen aus Pockensekret, Diphterie/Tetanus/Polio-Impfnosode und Masern/Mumps/Röteln-Impfnosode. Impfnosoden werden aus den gleichnamigen Impfseren hergestellt.
Stattdessen könnte man auch die jeweiligen Krankheitsnosoden (z.B. Diphterinum, Tetanus, Polio, Morbillinum = Masernnosode) verwenden, die ich meinen Patienten mitunter statt der Impfnosoden verabreiche, z.B. im Falle des besonders wirksamen Variolinum.
4. Erkrankungen
Die Patientin hatte sich folgende Erkrankungen zugezogen:
- Influenza, von der sie sich nur schleppend erholt hatte. Seitdem litt sie unter
chronischer Bronchitis, Migräneanfällen und Herzattacken.
Vorordnung von aus viralen und bakteriellen Erregern hergestellte Nosoden wie Adenoviren, Influenzinum, Streptococcinum und Streptococcus pneumoniae (auch Pneumococcinum genannt).
- Wiederholte Gastroenteritiden (Magen-Darm-Entzündungen) nach vorausgegangener Einnahme von Antibiotika, nach denen sie unter Blähungen und Verstopfung litt.
Verordnung von "Antibiotika-Nosoden" (siehe oben) und von Darmnosoden wie Bacillus Coli, einer aus Kolibakterien gewonnenen Nosode, sowie Morgan Gärtner und Sycotic co., die zu ihrem Gemüt und sonstigen Symptomen passten.
- Arthritiden (Gelenksentzündungen) nach vorausgegangenen Zeckenstichen, die ihr zusammen mit den Nervenschmerzen nachts den Schlaf raubten.
Verordnung von Borrelia, einer Nosode aus dem Borreliose-Erreger.
- Insektenstiche und Verletzungen durch Hund und Katze.
Verordnung von Lyssinum.
- Gebärmutterhalskrebs und Papillome in den Brüsten
Verordnung der Nosoden Papilloma und Östrogen/Gestagen/Combi.
Bis auf diese beiden finden Sie alle übrigen Nosoden in meinen Artikeln ausführlich beschrieben oder zumindest kurz erwähnt.
Papilloma-Viren gelten in der Schulmedizin als Auslöser von Gebärmutterhalskrebs. Eine Bildungsanomalie der weiblichen Geschlechtshormone kann sein Auftreten zusätzlich begünstigen.
Zurück zum Fallbeispiel: Anwendung der Nosoden
Ich erstellte einen Therapieplan und verordnete der Patientin, nach und nach die oben genannten
Nosoden, je einen Globulus, zunächst in der Potenz C 200, später z.T. in einer höheren Potenz, in Wasser aufzulösen und täglich einen Plastiklöffel davon einzunehmen.
Hierbei hat es sich bewährt, in die einmal angesetzte Wasserlösung alle weiteren Arzneien zu geben, sie eventuell mit etwas Alkohol zu konservieren und von Zeit zu Zeit Wasser nachzufüllen und kurz zu verschütteln.
Bis die Nosoden Lyssinum, Radium bromatum und Variolinum zum Einsatz kommen, kann man so weiter verfahren. Diese drei Nosoden sollte man höchstens jeden zweiten Tag einnehmen, da sie ihre Wirkung langsamer aufbauen als die anderen Nosoden und man diese bei einer täglichen Anwendung unterbrechen und beeinträchtigen würde.
Wenn eine der drei genannten Nosoden an die Reihe kommt, sollte man von der vorhandenen Mischung etwas (so viel wie etwa einen Löffel voll) in eine zweite Flasche geben und diese mit Wasser auffüllen. In die nun entstandene, neue Lösung sind, dem Therapieplan entsprechend, nacheinander die drei soeben genannten Nosoden zu geben. Diese zweite Lösung ist im täglichen Wechsel mit der ersten einzunehmen.
Behandlungsverlauf
Der Ausfluss verschwand und die Symptome der Patientin besserten sich, bis sich nach etwa zwei Wochen die früheren Blähungen und Verdauungsstörungen bemerkbar machten. Ein Hinweis für mich, die Potenz der bereits eingesetzten Darmnosoden Bacillus Coli, Morgan Gärtner und Sycotic co. zu erhöhen und ebenfalls noch zwei weitere Darmnosoden, Dysenteriae und Proteus zu verordnen.
Der Grund: Infolge der eingenommenen Medikamente, vor allem der Antibiotika, war ihre Darmflora stark geschädigt geworden und musste mit Hilfe der (aus physiologisch im Darmtrakt vorkommenden Bakterien hergestellten) Darmnosoden schrittweise wieder ins Gleichgewicht gebracht werden.
Durch die Einnahme der Nosoden trat eine vermehrte Schleimabsonderung in den Atemwegen auf eine erwünschte Ausscheidungs- und Entgiftungsreaktion.
Beurteilung des Behandlungsverlaufs
Bei der hier vorgestellten Nosodentherapie kommt es darauf an, den Therapieverlauf richtig einschätzen und beurteilen zu können, ob es sich bei einer Reaktion um eine erwünschte Wirkung oder eine Stagnation (Stillstand) im Heilungsprozess handelt.
Ein Stillstand lässt sich daran erkennen, dass bestimmte Symptome wie z.B. die erwähnten Verdauungsstörungen entweder zuerst verschwinden, dann aber wieder auftauchen oder hartnäckig bestehen bleiben.
Beides wäre ein Hinweis darauf, dass die blockierten Selbstheilungskräfte einen weiteren Impuls benötigen, um wieder ihre Aufgabe erfüllen zu können, Antigene (Angreifer) abzuwehren. Sobald wieder ein Gleichgewicht zwischen Abwehr- und Angriffskräften eintritt, bewirkt diese Balance, dass unsere Beschwerden verschwinden und wir wieder symptomfrei werden.
Zurück zum Fallbeispiel:
Durch das systematische Ausleiten von belastenden Toxinen mit den oben genannten Nosoden kamen die Selbstheilungskräfte der Patientin wieder in Gang. Diese stellten das Gleichgewicht zwischen Abwehr- und Angriffskräften her, wodurch die Symptome der Patientin innerhalb von etwa 4 Monaten verschwanden.
Weitere regelmäßige, fachärztliche Kontrolluntersuchungen von Gebärmutter und Brüsten, bei der ihre Blutwerte und Gewebebefunde -im Gegensatz zu den früheren Untersuchungen und Tests vor Therapiebeginn- ohne jeden Befund blieben, bestätigten ebenfalls ihre Heilung.
Fazit
Bei dem hier genannten Beispiel einer Krebserkrankung handelt es sich nur um einen von einer Reihe von Fällen mit Krebs, in denen sich die von mir durchgeführte Nosodentherapie bewährt hat. In solchen Fällen, in denen es noch nicht zu Metastasen (Tochtertumoren) in den Lymphknoten gekommen war und in denen sich die Erkrankten meiner Behandlung anvertrauten, erwies sich die Ausleitung von Toxinen mit Hilfe von Nosoden als erstaunlich erfolgreich, was selbst ich in diesem Ausmaß nicht erwartet hatte.
Ob auch eine Heilung in fortgeschrittenen Krebsstadien möglich ist, kann ich noch nicht beurteilen, weil ich hiermit zu wenig Erfahrung sammeln konnte. In der Regel kommen Kranke zu mir, wenn ihnen die Schulmedizin nicht mehr helfen kann und um rechtzeitig dem Fortschreiten einer bösartigen Krankheit vorzubeugen.
Tatsächlich bietet die Nosodentherapie mit ihrem gezieltem Ausleiten belastender Toxine, wodurch es ab einem bestimmten Ausmaß plötzlich zu schlimmen Symptomen kommt, eine große Chance, einen Krankheitsprozess zu stoppen und häufig auch -entgegen vorheriger schulmedizinischer Prognosen- rückgängig zu machen.
Weitere Informationen zur Behandlung chronischer Erkrankungen mit Nosoden erhalten Sie hier:
- Wie man homöopathische Arzneien richtig verordnet
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