Die Welt der Buchstaben und die Zuordnung von Buchstaben zu Lauten liegt nicht allen Kindern gleich. Manche haben Schwierigkeiten damit, weil ihnen die Verarbeitung von auditiven Reizen schwer fällt. Anderen Kindern fällt die visuelle Diskriminierung der Buchstaben schwer. Sie verwechseln „d“ und „b“ oder „b“ und „p“. Auch die Verschleifung von Buchstaben kann ein Problem darstellen.
Gerade wenn zuhause eine andere Sprache als Muttersprache gesprochen wird, kommt es häufig zu Unsicherheiten in Bezug auf die Zuordnung von Buchstaben zu Lauten.
Erste Schritte, um das Lesen des Kindes zu verbessern
Wenn Ihr Kind in der Schule das Lesen nicht ausreichend gelernt hat, ist es wichtig, es durch außerschulische Förderung zu unterstützen. Je nach dem in welchem Bereich es Probleme hat, kann die Förderung unterschiedlich aussehen. Als erster Schritt ist es wichtig, die Unterscheidung der einzelnen Buchstaben sicher einzuüben. Damit einhergehend kann die Lautzuordnung erlernt werden.
Erst wenn diese gesichert ist, kann das Kind die Verschleifung von Buchstaben zu Silben üben. Hier bietet es sich an zunächst einfache Silben, die lediglich aus zwei Buchstaben bestehen, zu lesen.
Einteilung der Worte in Silben
Sind diese Schritte, um das Lesen des Kindes zu verbessern, gelungen, kann das Kind mit dem Lesen von einfachen Texten beginnen. Wichtig ist es, dass es zunächst alle Worte, die es lesen will, in Silben zerlegt. Dies kann durch Klatschen, Schwingen oder durch das Malen von Silbenbögen unterstützt werden. Die Einteilung der Worte in Silben hilft dem Kind, wiederkehrende Buchstabenkombinationen zu erkennen und sich dadurch auch unbekannte Worte anzueignen.
Das sinnentnehmende Lesen stärken
Hat sich das Lesen des Kindes so verbessert, dass das Kind einfache Texte flüssig lesen kann, geht es darum das sinnentnehmende Lesen zu verbessern. Kinder, die lange unter einer Leseschwäche gelitten haben, haben oft einzelne Wortbilder auswendig gelernt, die sie beim Lesen wiedererkennen. Durch den Stress des Lesens wird das sinnentnehmende Lesen häufig in den Hintergrund gedrängt.
Um das Leseverständnis zu stärken, ist es wichtig, sich nach jedem Satz den Inhalt mit eigenen Worten wiedergeben zu lassen. Erst wenn das Entziffern der einzelnen Worte flüssig gelingt, kann die Sinnentnahme eingeübt werden.
Fazit: Es gibt verschiedene Schritte für die Verbesserung der Lesefähigkeit bei Kindern. Je nach dem, auf welcher Stufe die Schwierigkeiten aufgetreten sind, muss die Unterstützung anders aufgebaut werden. Wichtige Schritte sind die Erkennung der Buchstaben, die Zuordnung der Buchstaben zu Lauten, die Verschleifung von Buchstaben und die Einteilung der Worte in Silben. Zum Ende der Leseförderung muss meistens auch an der Sinnentnahme beim Lesen gearbeitet werden.
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