Wie Sie als Manager von einem Fußballtrainer lernen

Fußballtrainer sind Führungskräfte, die etwa 20 Mitarbeiter unter sich haben. Insofern liegt es durchaus nahe, Fußballtrainer mit den Managern in der Wirtschaft zu vergleichen. Wenn Sie eine Führungskraft sind, müssen Sie dafür sorgen, dass alle Mitglieder Ihres Teams an einem Strang ziehen. Teamgeist und Konkurrenz miteinander in Einklang zu bringen, ist Ihre Hauptaufgabe.

Jeden Mitarbeiter nach seinen Fähigkeiten einsetzen

Ein Fußballtrainer würde niemals einen Stürmer als rechten Verteidiger einsetzen, weil er genau weiß, dass der Stürmer nicht die Fähigkeit hat, als rechter Verteidiger eine erstklassige Leistung zu bringen.

Wenn Sie einen exzellenten Buchhalter haben, der aber im zwischenmenschlichen Bereich nicht die besten Fähigkeiten hat, sollten Sie nicht versuchen, einen Außendienstmitarbeiter aus ihm zu machen. Nur wenn Sie die Qualitäten jedes einzelnen Teammitglieds kennen und anerkennen, sorgen Sie dafür, dass alle Teammitglieder ihre Qualitäten gewinnbringend für die Mannschaft einbringen.

Mit Einzelgesprächen die Teamleistung fördern

Einzelgespräche sind im Fußball gang und gäbe. In einem Vier-Augen-Gespräch kann ein Trainer seinem Spieler ganz genau vermitteln, was er von ihm erwartet. Ebenso sollten Sie es mit Ihren Mitarbeitern halten. Allgemeine Anweisungen oder Teambesprechungen sind wichtig, aber nur in Einzelgesprächen können Sie alle Leistungsreserven mobilisieren, die ein Teammitglied hat.

Ebenso können Sie Schwierigkeiten und Probleme viel einfacher aufdecken. Einzelgespräche sollten dabei nach Möglichkeit nicht in einem formalen Rahmen stattfinden, sondern ganz beiläufig in den Alltag integriert werden. Zudem sollten Sie nicht nur reden, sondern auch zuhören. Das unterscheidet gute von weniger guten Führungskräften.

Vertrauen fördert die Leistung

Wenn ein Fußballtrainer einen Stürmer auswechselt, nur weil dieser einmal ein schlechtes Spiel absolviert, verliert der Stürmer Selbstvertrauen. Erfahrene Trainer lassen deswegen einen guten Stürmer auch dann spielen, wenn er einmal ein paar Spiele lang nicht trifft. Meist zahlen die Stürmer dieses Vertrauen mit vielen Toren zurück.

Als Führungskraft sollten Sie ebenfalls ganz genau wissen, dass es manchmal Phasen gibt, in denen ein Mitarbeiter nicht seine beste Leistung bringen kann, vielleicht aus privaten Gründen. Trotzdem sollten Sie an der Person festhalten und Sie fördern. Auf lange Sicht ist das die erfolgreichste Strategie, um die beste Teamleistung zu erreichen. Nur darum geht es.

Immer an der Seite des Teams bleiben

Schlechte Trainer sagen nach verlorenen Spielen „die Mannschaft“ und nach gewonnen Spielen „meine Mannschaft“. Solche Feinheiten bekommt nicht nur der geübte Zuschauer mit, sondern auch das Team. Wenn Sie sich als Führungskraft ständig in den Vordergrund spielen, wenn es gut läuft, aber die Schuld bei Mißerfolgen auf Ihre Mitarbeiter schieben, werden Sie langfristig scheitern.

Opportunismus ist für eine Führungskraft extrem problematisch, denn es sollte Sie doch gerade auszeichnen, dass Sie auch bei Gegenwind stehen bleiben. Wenn Sie immer gleich einknicken, nur weil Sie einmal aus der Chefetage Druck bekommen, sind Sie als Führungskraft schlichtweg nicht geeignet.

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