Wie Sie Achtsamkeit entwickeln können: Im Alltag

Wie wichtig Achtsamkeit im täglichen Leben ist, rückt aufgrund der vielen positiven Auswirkungen auf Körper, Geist und Seele immer mehr in unser Bewusstsein. Lernen Sie in diesem Artikel, wie Sie selbst Routinetätigkeiten nutzen können, um Ihre Achtsamkeit stetig zu erhöhen.

Nachdem Sie in den ersten beiden Artikeln dieser Serie zur Achtsamkeit Möglichkeiten kennen gelernt haben, Achtsamkeit durch Genuss und Spaß zu entwickeln, geht es nun darum, bei alltäglichen Handgriffen achtsamer zu werden.

Dies erfordert meistens etwas mehr Disziplin, daher ist es hilfreich, wenn Sie zunächst die Übungen zur Achtsamkeit beim Sport und/oder Essen machen, um ein gewisses Gefühl für Achtsamkeit zu entwickeln.

Steigern Sie Ihre Achtsamkeit mit nur einer Handlung
Denken Sie immer wieder daran, dass Sie es sich so einfach wie möglich machen und auf Ihrem Weg zu mehr Achtsamkeit so viele Erfolgserlebnisse wie es nur geht, sammeln.

Daher ist es empfehlenswert, wenn Sie mit einer einzigen Alltagssituation starten, in der Sie vermehrt Achtsamkeit entwickeln möchten. Gute Beispiele hierfür sind das Zähneputzen, das Anziehen, das Duschen, oder auch das Bügeln. Vielleicht fallen Ihnen aber auch noch ganz andere Möglichkeiten ein.

Wichtig ist lediglich, dass Sie diese Tätigkeit idealerweise jeden Tag ausüben, wobei es sehr hilfreich ist, wenn diese Handlung täglich ungefähr zur gleichen Uhrzeit stattfindet. Sehr unterstützend ist es ebenfalls, wenn die Tätigkeit als solche nur wenige Minuten dauert, da eine kürzere Dauer eine erhöhte Achtsamkeit begünstigt. Je länger eine Routinetätigkeit ausgeübt wird, desto stärker neigen wir dazu, sie nur noch rein mechanisch und ohne jegliche Achtsamkeit auszuführen.

Achtsamkeit am Beispiel des Zähneputzens
Wenn Sie sich für eine Tätigkeit entschieden haben, dann kann es am Anfang hilfreich sein, sich einen kleinen Klebezettel zum Beispiel an den Spiegel im Bad oder an den Zahnputzbecher zu heften, der Sie an Ihr Vorhaben erinnert. Wenn Sie nach ein paar Tagen oder Wochen jedes Mal zuverlässig daran denken, bei Ihrer gewählten Alltagssituation achtsam zu sein, dann darf der Erinnerungszettel natürlich wieder verschwinden.

Nehmen wir einmal an, Sie haben sich für das Zähneputzen als Achtsamkeitstraining entschieden:

Nehmen Sie sich die doppelte Zeit, die Sie normalerweise dafür verwenden und bewegen Sie sich langsamer. Achtsamkeit ist leichter zu erlernen, wenn Sie sich langsam und bewusst bewegen. Führen Sie also in aller Ruhe Ihre Zahnbürste zum Mund, spüren Sie das Gewicht der Bürste in Ihrer Hand, nehmen Sie den Geschmack der Zahnpasta intensiv wahr, fühlen Sie nebenbei auch immer wieder, wie Ihre Füße auf dem Boden stehen und nehmen Sie bewusst wahr, wie sich die Bewegungen der Zahnbürste in Ihrem Mund anfühlen.

Achtsamkeit erfordert einen langen Atem
Es hilft meistens, wenn Sie die Augen schließen, da dadurch die anderen Sinne intensiver wahrgenommen werden. Wenn Sie merken, dass Ihre Gedanken abgleiten, dann holen Sie Ihre Aufmerksamkeit wieder sanft zurück zum gegenwärtigen Moment, ohne sich selbst Vorwürfe dafür zu machen. Wichtig beim Erlernen von Achtsamkeit ist einfach, einen langen Atem zu haben.

Wenn Sie nach ein paar Wochen oder Monaten merken, dass Sie wirklich achtsam bei der Sache sind und Sie Ihre Achtsamkeit noch weiter steigern möchten, dann integrieren Sie einfach eine weitere Routinehandlung in Ihren Tag und steigern dies so lange, bis Sie sich mit dem Grad Ihrer Achtsamkeit zufrieden fühlen.