Wie man eine schöne Modelllandschaft entwirft und baut

Naturgetreuen Eisenbahn-Modelllandschaften, wie sie in vielen Ausstellungen auf der ganzen Welt zu sehen sind, geht immer eine sorgfältige Planung voraus, daran führt kein Weg vorbei. Aber wie plant man eine tolle Modelllandschaft?

Erst nachdenken und Planen – dann bauen

Es gilt zuerst, die Idee des Modells schriftlich festzuhalten. Die Grundlage jeden Modells ist selbstverständlich der Gleisplan der Modelleisenbahn. Hier werden die verschiedenen Spurführungen, die Abstellgleise, die Bahnhöfe, Schattenbahnhöfe und andere Einzelheiten des geplanten Modells eingetragen – alles rund um den Zugverkehr auf dem Modell. Um diese grundsätzliche Gleisführung herum entsteht dann die Landschaft aus der Idee des Planers.

Natürlich ist es notwendig, sich vor dem Bau eines Modells über die grundlegenden Eigenschaften seiner Modellbahn zu informieren. Wie soll die Spurbreite sein, wo gibt es das Zubehör, wie soll die Steuerung erfolgen, wählt man eine Anlage mit Wechsel- oder Gleichstrom? Sind Steigungen zu berücksichtigen, wie viel Platz wird man benötigen? Sind die Gleisabstände, auch in den Kurven, ausreichend?

Es erscheint durchaus sinnvoll, den Gleisplan letztlich mit den landschaftlichen Einzelheiten zu komplettieren. Wie stellt man sich die Landschaft vor, wo sollen Berge, Häuser, Brücken stehen? Es gilt also, einen Grundriss der geplanten Idee zu erstellen. Dies ermöglicht es einmal, Kosten zu ermitteln, aber auch die Durchführbarkeit zu überprüfen.

Planungssoftware benützen

Zu dem benötigten handwerklichen Geschick gesellt sich in unserer computerisierten Zeit im Übrigen nun auch das Wissen um digitale Lösungen. Denn auch der Zugverkehr auf Modelleisenbahnanlagen wird zunehmend digital gesteuert. IT-Fachkenntnisse können also durchaus wertvoll sein und machen das Hobby auch für Computerfreaks durchaus interessant. Bei geplanten, sehr komplexen Anlagen kann eine Planungssoftware, wie sie heute bei vielen Herstellern zu haben ist, äußerst hilfreich sein.

Mit dieser Software ist es möglich, Ihre Idee zu einer Modellanlage professionell darzustellen und zu planen, zu organisieren. Sie ermöglicht Ihnen die Oberleitungsplanung, zeigt Ihnen die Gestaltungsmöglichkeiten für Tunnels, Aquädukte, Gebäude oder Elemente wie Straßen und Flüsse auf. Sie sind in der Lage Steigungen zu berechnen, es ist möglich, durch simple Eingabe von Radius und Winkel den Gleisverlauf zu errechnen. Die Software zeigt Ihnen nach Eingabe der zur Verfügung stehenden Größenmaße auch die Grenzen der Verwirklichungsmöglichkeiten auf. Moderne Software lässt Sie Ihre Anlage in 3 D aus jedem Blickwinkel betrachten.

Die Zugänglichkeit gewährleisten

Ein äußerst wichtiges Kriterium beim Bau vor allem großer Anlagen ist die Zugänglichkeit. Im Allgemeinen gilt, dass die Breite der Anlage nicht über 1,65 gehen sollte, natürlich ist dies abhängig von der Reichweite der Arme des jeweiligen Modellbauers. Bei größeren Modellen ist es von unbedingter Notwendigkeit, sogenannte "Mannlöcher" mit einzuplanen, die nicht nur beim Bau hilfreich sind, sondern auch bei späteren Wartungsarbeiten,  Reparaturen und Umbauten. Mannlöcher sind durch eine Menge an Gestaltungsmöglichkeiten sehr leicht zu kaschieren. Ganz egal, ob sich das Mannloch unter einem Bahnhofsgebäude versteckt, das komplett angehoben und entfernt werden kann, oder ob eine Stadtmauer die Öffnung verbirgt.

Alles ist möglich

Ob Städtebau, die maßstabgerechte Kopie von Sehenswürdigkeiten oder Landschaften, die der freien Fantasie entstanden sind – umsetzen lässt sich nahezu alles. Mit entsprechendem Aufwand an Zeit, Materialien und Geld. Stellen Sie doch mit Figuren und Bauwerken Ihre ganz persönlich erfundene Geschichte dar. Natürlich gibt es Figuren und Modelle von Häusern, Kirchen, Bahnhöfen, Bergen oder Brücken in den Modelleisenbahngeschäften fertig zu erwerben, doch mit ein wenig Feingefühl lässt sich aus Gips, Sperrholz, Schaumstoff und ein bisschen Farbe auch im Eigenbau eine Menge verwirklichen.