Wie malen Anfänger ein richtig gutes Aquarell?

Aquarelle, die oft so zauberhaft leicht wirkenden Bilder, sind für Anfänger oft verflixt schwierig hin zu bekommen. Übung macht auch hier den Meister. Bleiben Sie jedoch locker und unverkrampft. Wer die wichtigsten Tipps und Tricks kennt, kommt schnell zu guten Ergebnissen. Lesen Sie hier eine Auswahl der wichtigsten Ratschläge, die Sie erfolgreich zu einem guten Aquarell führen werden.

Im Wort Aquarell steckt das Wort Wasser. Aquarellfarben sollten mit Wasserfarben aus dem Schulfarbkasten nicht verwechselt werden. Dort finden Sie Deckfarben. Aquarellfarben sind transparent. Das macht ihren Zauber aus.

Um ihre Wirkung entfalten zu können, müssen die durchsichtigen und doch so leuchtkräftigen Farben richtig angewandt werden. Lesen Sie hier, wie es geht.

Verwenden Sie gerade als Anfänger gutes Material – wenige Pinsel und Farben genügen

  • Verwenden Sie immer gutes Material – auch und gerade als Anfänger. Sonst wird Ihnen allzu schnell die Lust vergehen.
  • Kaufen Sie wenige aber gute Pinsel, die auch dann eine hauchdünne Spitze bilden, wenn sie insgesamt dick wirken. Dicke Pinsel sind sehr brauchbar. Viele Pinselhaare nehmen eben viel Farbe auf, so dass Sie den kreativen Prozess selten unterbrechen müssen. Die Spitze ist so dünn, dass Sie auch mit einem dicken Pinsel feine Details malen können.
  • Kaufen Sie gute Farben. Manche Anfänger greifen zunächst auf die preiswerten Studienaquarellfarben zurück. Mehr Spaß macht es mit echten Künstlerfarben. Es genügt, wenn Sie zunächst einen kleinen Kasten mit den Grundfarben haben und eine Farbmischtabelle. Denn aus den Grundfarben Rot, Gelb und Blau lassen sich alle Farben mischen.
  • Viv Foster empfiehlt in Ihrem sehr lehrreichen Buch „Kompaktkurs Aquarell“, 2004 erschienen im Gondrom-Verlag, Alirazinkarmesin, Indischgelb und Windsorblau.  Grau erhalten Sie, wenn Sie alle Grundfarben miteinander mischen. Heller werden die Farben durch Verdünnung mit Wasser – Weiß ist also eigentlich nicht erforderlich. Abdunkeln mit Schwarz ist wenig empfehlenswert – es macht die Farben stumpf. Machen Sie lieber einen Versuch mit Paynesgrau.

Malen Sie mit leichter Hand und verzichten Sie versuchsweise aufs Vorzeichnen

Malen Sie Ihr Aquarell nicht zu Tode. Es ist wichtig, dass weiße Partien erhalten bleiben. Führen Sie den Pinsel mit leichter Hand. Versuchen Sie, direkt mit Pinsel und Farbe loszulegen, anstatt Ihr Gemälde mit dem Bleistift vorzuzeichnen. Auch mit dem Pinsel lassen sich schnelle Skizzen machen, die Sie weiter ausbauen können.

Arbeiten Sie mit Lavierungen, um Farben zu intensivieren

Legen Sie zarte Lavierungen übereinander, um Farbtöne zu intensivieren, anstatt zu viel Farbe auf einmal nehmen. Lavierungen sind mit Wasser verdünnte Farben.

Lassen Sie die Schichten zwischendurch gut trocknen. Machen Sie einen neuen Versuch, indem Sie nass in nass malen. Vergleichen Sie die Ergebnisse. Machen Sie sich in einem Heft oder auf der Rückseite Ihres Malpapiers Notizen. Wie sind Sie zu bestimmten Ergebnissen gekommen?

  • Welches Papier haben Sie genommen?
  • Welchen Pinsel?
  • Welche Farben oder Farbmischungen und wie viel davon?
  • Welche Technik?
  • Haben Sie mit leichtem, schnellen Strich gearbeitet oder mit Druck?
  • Sind faszinierende Zufallsergebnisse entstanden, die Sie nachvollziehen können? – Vielleicht machen Sie auf einem anderen Blatt gleich noch ein paar Versuche mehr.

Experimentieren Sie. Wagen Sie etwas. Entwickeln Sie so Ihren eigenen Stil. Sie werden immer besser werden.

Unter fließendem Wasser lassen sich Aquarellfarben wieder abwaschen

Und wenn ein Bild wirklich absolut missraten ist? Dann haben Sie hoffentlich hochwertiges Papier verwendet, das Sie einfach unter den Wasserstrahl halten können. Mit einem Schwamm lässt sich viel Farbe wieder entfernen. Und dann fangen Sie einfach noch einmal von vorn an.

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