Wie gehen Sie mit störenden Ohrgeräuschen um?

Ohrgeräusche wie Pfeifen, Brummen, Zischen, Klingeln können das Leben zur Qual machen. Sie treten aus heiterem Himmel auf und der Leidensdruck der Betroffenen ist oft groß. Wie man den Ohrgeräuschen begegnen kann und was man tun kann, damit sie nicht zu einem ständigen Begleiter werden, lesen Sie in diesem Artikel.

Die Ohrgeräusche sind subjektiv wahrnehmbar

Das Pfeifen, Piepen oder Brummen ist nur vom Betroffenen wahrnehmbar. Andere Personen – wie auch der Arzt – können die Ohrgeräusche nicht hören.

Die Ursachen der Ohrgeräusche sind noch ungeklärt. Stress und dauernde Lärmbelastung erhöhen jedoch die Wahrscheinlichkeit, dass sich Ohrgeräusche entwickeln. In jedem Fall muss eine Untersuchung stattfinden, da Ohrgeräusche auch als Begleitbeschwerde von behandlungsbedürftigen Erkrankungen vorkommen können.

Stressbedingte Ohrgeräusche

Entspannungsverfahren wie das Autogene Training können die Stress-Belastung vermindern. Es wird gelernt, besser mit Stress umzugehen und die Ohrgeräusche quasi zu überhören – ihnen nicht zu viel Gewicht beizumessen. Die Konzentration auf die Ohrgeräusche wird mittels der Entspannungsverfahren – geeignet sind Autogenes Training, Progressive Muskelrelaxation und Meditation – wird von den Ohrgeräuschen weg gelenkt. Man kann lernen, die Ohrgeräusche kaum noch wahrzunehmen und sie auch nicht mehr als störend zu empfinden.

Je früher die Behandlung der Ohrgeräusche beginnt, desto besser die Aussichten auf Besserung.

Die Ohrgeräusche sind von Mensch zu Mensch unterschiedlich

Pfeifen, Brummen, Klingeln, Rauschen, Zischen – alles ist möglich. Die Lautstärke ist mal hoch, mal niedrig. Die Ohrgeräusche sind ständig präsent oder treten nur ab und zu auf. Auch die Tonhöhe kann sich verändern.

Der Umgang mit den Ohrgeräuschen

Eine verstärkte Aufmerksamkeit auf die Ohrgeräusche führt dazu, dass die Ohrgeräusche deutlicher und lauter wahrgenommen werden.

Dauerhaft störende Ohrgeräusche führen zu Konzentrationsstörungen, Gereiztheit, Müdigkeit, Schlafstörungen, sozialen Problemen und damit zu einem großen Leidensdruck. Möglicherweise treten Angstzustände und depressive Verstimmungen auf. Diese Folgen der Ohrgeräusche verstärken wiederum die Ohrgeräusche. Es kommt zu einem Teufelskreis, der nicht einfach zu unterbrechen ist.

So können Sie den Ohrgeräusche begegnen

Meiden Sie die Stille. Gerade in der abendlichen ruhigen Zeit fallen die Ohrgeräusche besonders stark auf. Ein Zimmerbrunnen oder leise Musik können von den Ohrgeräuschen ablenken.

Lernen Sie ein Entspannungsverfahren und versuchen Sie Stress-belasteten Situationen möglichst ruhig und entspannt zu begegnen.

Seien Sie aktiv! Ziehen Sie sich nicht in ihr stilles Kämmerlein zurück, sondern treffen Sie sich mit Menschen, unternehmen Sie einen Ausflug, gehen Sie ins Kino oder üben Sie ein Hobby aus. Soziale Kontakte helfen Ihnen, die Aufmerksamkeit auf andere Dinge als auf die Ohrgeräusche zu ziehen.

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