Im Verein ist es wie in einer großen Familie. Es gibt unterschiedliche Meinungen, Differenzen in der Festlegung von Prioritäten und unterschiedliche Temperamente. Die einen hauen mit der Faust auf den Tisch, die anderen ziehen sich zurück und schmollen. Sowohl im Verein als auch in der Familie sollte allerdings die Zielsetzung einheitlich sein: Zusammenhalt und ein gutes Zusammenwirken. Gerade die Menschen, die ihre Gefühle eher verbergen, sich zurückziehen, wenn ihre Auslassungen als „indiskutabel“ abgetan werden, sollte man sowohl in der Familie als auch im Verein nicht vernachlässigen.
Gerade in einem Verein ist es wichtig, alle Mitglieder zu motivieren. Nur so können alle Aufgaben erfüllt und andere überzeugt werden, dass es sich lohnt, Mitglied im Verein zu werden. Mit sensiblen Menschen muss man sehr behutsam umgehen und manchmal auch die eigenen Interessen hinten an stellen, um ihnen zu zeigen, dass sie ernst genommen werden und wichtig für den Verein sind.
Woran man sensible Menschen erkennt
Es gibt typische Verhaltensmerkmale, an denen man besonders empfindliche Menschen erkennt. Hier einige Beispiele:
- Sensible Menschen empfinden mehr Empathie und fühlen sich schneller verantwortlich für die Probleme anderer.
- Sensible Menschen vermeiden eher Aktivitäten in Gruppen, gerade Sport, weil sie sich beobachtet und bewertet fühlen.
- Wer besonders empfindsam ist, ist sehr betroffen, wenn er merkt, dass er eine falsche Entscheidung getroffen hat.
- Zart besaitete Menschen haben oft ein ausgeprägt gutes Benehmen.
- Sie reagieren besonders empfindsam auf negative Kritik und neigen eher zum Weinen als andere.
Wenn Sie einige dieser Merkmale an Mitgliedern in Ihrem Verein feststellen und sollten diese Menschen zudem Verantwortung in der Vereinsspitze haben, müssen Sie dafür sorgen, dass sie sich anerkannt und wertgeschätzt fühlen. Geschieht das nicht, könnte das negative Folgen für Ihren Verein haben. Diese Leute leben nicht immer zurückgezogen und sind meist auch keine Spaßbremsen. Sie können durchaus einen großen Bekannten- und Freundeskreis haben und sehr gute Teamarbeiter. Fühlen Sie sich im Verein mies behandelt, so kann dies eine fatale Ausenwirkung haben.
Wie kann der Verein sensible Menschen bei Laune halten?
Sensiblen Menschen tut es gut, wenn sie wertgeschätzt werden. Das kann man im Verein sehr gut zeigen, indem man ihre Vorschläge und Aktivititäten in ein helles Licht rückt. Das geschieht einerseits mit Lob, andererseits mit dem Bemühen, den Dialog mit ihnen zu suchen. In Meetings oder Vereinssitzungen sollte man wiederholt das Wort an sie richten und sie zu ihrer Meinung fragen oder ihnen eine Idee entlocken, beispielweise wie eine Veranstaltungsplanung ablaufen sollte und sie um Hilfe bitten.
Wichtig ist, einen Dialog mit sensiblen Vereinsmitgliedern zu führen und sie auch zu fragen, was ihnen am Verein oder der Vereinsführung nicht gefällt. Auch sollte man sie nicht wiederholt mit dem Satz konfrontieren „Bitte nimm es nicht persönlich“. Das läuft ins Leere, denn sensible Menschen interpretieren nun mal jede Kritik als persönlichen Affront. Deshalb sind sie oft auch Opfer für Mobbing im Verein.
Ein gutes Vereinsklima ist wichtig. Lesen Sie dazu auch den Artikel „Mobbing im Verein – was tun?“
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