Wie erkennen Sie Vitamin-B12-Mangel? Symptome, Ursachen und Abhilfe

Schätzungsweise 30% der über 60jährigen sind von einem Vitamin-B12-Mangel betroffen. Aber auch jüngere Menschen, insbesondere Schwangere, Nieren- und Darmkranke sowie unachtsame Vegetarier sind gefährdet. Lernen Sie Hinweise auf einen Vitamin-B12-Mangel erkennen. Was können Sie selbst tun und was macht der Heilpraktiker oder Arzt?

Wofür das Vitamin B12 so wichtig ist

Vitamin B12 oder Cyanocobalamin ist ein tiefroter Stoff, der als Zentralatom Kobalt enthält. Kurz gesagt ist B12 wichtig für Nerven und Blut.

Vitamin B12 ist wesentlich für die Bildung der roten Blutkörperchen, die Reifung der Erythrozyten. Es gibt sogar ein ganzes Krankheitsbild des Blutes, die perniziöse oder Vitamin-B12-Mangelanämie. Die Zellteilung der Blutzellen im Knochenmark ist gestört. Es gibt weniger Erythrozyten, die dafür mit Hämoglobin vollgestopft werden. Hierbei wird das Vitamin B12 nicht ausreichend aufgenommen, da der für die Resorption unerlässliche Intrinsic Factor fehlt. Dieses Polypeptid wird von den salzsäurebildenden Magenzellen gebildet.

Vitamin B12 ist außerdem für den Abbau von Homocystein notwendig. Diese Aminosäure ist in den letzten Jahren zunehmend interessant geworden. Sie ist wahrscheinlich für die Entstehung von Arteriosklerose wesentlich gefährlicher als das viel gescholtenen, böse Cholesterin.

Eine weitere wichtige Funktion hat Vitamin B12 im Nervenstoffwechsel. Fehlt es, kann es zu Demenzerscheinungen kommen. Dabei werden die Myelinscheiden, also die Isolierungen der Nervenzellen zerstört. Ein Vorgang, der so auch bei Multipler Sklerose passiert. Es kommt zu Fehlzündungen der Nerven, Kurzschlüssen und Störungen der Hirnfunktionen. Die Motorik ist ebenfalls betroffen. Auch unklare Nervenschmerzen, sogenannte Polyneuropathien können auf einen B12-Mangel hinweisen.

Mögliche Ursachen für einen Vitamin-B12-Mangel

Als erstes ist hier der Magen zu nennen. Wird dort kein Intrinsic Factor gebildet, wird das Vitamin B12 aus der Nahrung schlichtweg im Darm zerlegt. Nur wenn es an den Intrinsic Factor gebunden ist, kann es aufgenommen werden. Magenschwäche, chronische Magenschleimhautentzündung (Alkohol und Zigaretten) führen zu B12 Mangel.

Allgemein ist hier der Mangel an Bitterstoffen in industriell verarbeiteten Nahrungsmitteln zu nennen. Gerade alte Menschen sind hier betroffen, da sie häufig im obigen Sinne schlecht ernährt werden. Menschen mit chronischen Darmerkrankungen sind ebenfalls stark gefährdet. Bei Schwangeren kann B12-Mangel temporär auftreten. Auch vegane Ernährung ist problematisch, da B12 lediglich in tierischer Nahrung vorkommt. Als letztes seien noch verschieden Medikamente wie Phenobarbital und der Fischbandwurm erwähnt.

Was Sie tun können um Vitamin-B12-Mangelzustände zu vermeiden oder zu beheben

Wesentlich ist auch hier die Diagnose. Vielleicht ist Ihre Mutter gar nicht dabei eine Demenzerkrankung zu entwickeln, sondern lediglich im Vitamin-B12-Mangel-Zustand. Ohne hier falsche Hoffnungen wecken zu wollen, möchte ich doch dringend auf Abklärung pochen. Hier kann sowohl Ihr Hausarzt oder ein Heilpraktiker tätig werden.

Therapeutisch gilt es nun zwei Schienen zu fahren. Die schnelle Behebung des Mangels erfolgt durch Injektionen, in der Regel intramuskulär, eventuell auch intravenös. Dadurch werden die Speicher in der Leber wieder aufgefüllt. Gleichzeitig ist es notwendig die Magenenzymatik wieder in Gang zu bringen, um die Vitamin B12 Resorption wiederherzustellen.

Hier helfen pflanzliche Bitterstoffdrogen wie Enzian, Tausendgüldenkraut oder Wermut, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Die Pflanzen können als Tee oder Tinktur verwenden werden. Zusätzlich kann ein Vitamin B12 Präparat eingenommen werden. Dies reicht aber bei bestehendem Mangel zunächst nicht aus. Hier ist die Injektion das Mittel der Wahl, insbesondere bei beginnenden neurologischen Problemen, die sich teilweise vollständig rückbilden können. Schön wenn es so einfach ist, manchmal klappt es.

Bildnachweis: bit24 / stock.adobe.com