Wie eine Fantasiereise hilft, Ihre Berufung zu entdecken

Weil unsere Berufung ihren Sitz im Unbewussten hat, trägt der rationale Verstand meist nur wenig dazu bei, sie zu entdecken. Wenn wir uns mit dem Thema Berufung befassen, gewinnen wir oft durch Intuition und Inspiration Erkenntnisse, die nach und nach in unser Bewusstsein dringen. Meditative Techniken wie Fantasiereisen können Sie unterstützen, um an Informationen aus dem Unbewussten zu gelangen.

Gerade bei wichtigen und komplexen Zielen sollte man nicht nur seinen bewussten Verstand befragen, sondern seiner Fantasie freien Lauf lassen und das, was dabei herauskommt, ernst nehmen. Daher empfehle ich Ihnen folgende Fantasiereise zu unternehmen, wenn Sie der Entdeckung Ihrer Berufung näher kommen wollen. Das heißt aber nicht, ganz und gar auf den Verstand zu verzichten. Wir brauchen diesen, um unsere Fantasien auf ihre Verankerung in der Realität und auf ihre Durchführbarkeit hin zu überprüfen.

Zusätzlich zu bewussten Überlegungen können Sie eine gezielte Fantasiereise unternehmen, um Ihr Unbewusstes zum Nachdenken anzuregen. Setzen oder legen Sie sich nun bequem hin und schließen Sie Ihre Augen. Atmen Sie zehn Mal entspannt, bewusst und tief ein und aus. Lassen Sie den Atem einfach kommen und beobachten Sie, wie er sich ruhig und tief durch Ihren Körper bewegt. Denken Sie jedes Mal: „Ich bin ganz ruhig und entspannt.“

Horchen Sie nun in sich hinein. Wenn Sie mögen, können Sie sich vorstellen, wie aus Ihren Füßen oder Ihrem Körper Wurzeln wachsen, die Sie mit dem Boden und der Erde verbinden. Die Wurzeln sichern Ihre innere Reise, sodass Sie sich immer leichter entspannen und für die Bilder aus Ihrem Innern öffnen können. Für die Bilder und Wahrnehmungen, die gleich in Ihnen aufsteigen werden und die aus Ihrem Unbewussten und aus Ihrer Seele kommen.

Bitten Sie Ihre Seele nun um Unterstützung und Inspiration. Bitten Sie darum, dass Ihnen Dinge gezeigt werden, die wirklich zu Ihnen gehören und Ihren Begabungen entsprechen. Bitten Sie darum, dass Sie Ihre wahren Träume erkennen können.

Nun geht es um den Beruf Ihrer Träume, Ihre wahre Berufung. Nehmen Sie als erstes wahr, wie diese in Ihrem Traum aussieht. Was tun Sie gerade? Welche Kleidung tragen Sie? Wie ist Ihre Körperhaltung? Wie ist Ihr Gesichtsausdruck und wie fühlen Sie sich?

Wo sind Sie während Ihrer Arbeitszeit? Sind Sie in einer Stadt oder auf dem Land? Wie sind Sie dort hingekommen? Mit dem Auto, der Bahn, dem Flieger, dem Fahrrad oder zu Fuß?  Sind Sie gerade in einer Werkstatt oder Ihrem Homeoffice?

Wie sieht es in Ihrem Arbeitsraum (Werkstatt oder Büro) aus? Ist es ein großer oder ein kleiner Raum? Sind viele Dinge oder Geräte darin oder ist er eher luftig eingerichtet? Welche Möbel stehen im Raum? Ist es eher warm oder kühl? Eher hell oder dunkel? Und wie sieht es an Ihrem Arbeitsplatz aus? Eher chaotisch oder ordentlich und aufgeräumt? Und was können Sie sehen, wenn Sie aus dem Fenster schauen?

Was genau tun Sie jetzt? Haben Sie mit Menschen zu tun oder mit Dingen oder vielleicht mit Tieren oder etwas anderem? Wer ist außer Ihnen noch da? Arbeiten Sie allein oder im Team? Was machen Sie in der Mittagspause? Womit beschäftigen Sie sich? Mit wem sind Sie zusammen? Sind Sie für einen Bereich alleine verantwortlich oder sind Sie vielleicht eine Führungskraft? Können Sie selbst Ihre Entscheidungen treffen oder erhalten Sie Aufträge, die Sie dann ausführen?

Wie sind Ihre Arbeitszeiten? Arbeiten Sie nach Ihrem eigenen Rhythmus oder haben  Sie fest vorgegebene Zeiten? Und wie viel verdienen Sie? Bekommen Sie ein festes Gehalt oder variiert es stark? Was ist sonst noch in Ihrem Traumjob von Bedeutung? Welche Perspektiven eröffnen sich für Sie durch ihn und wohin wollen Sie sich in den nächsten Jahren noch entwickeln? Wo wollen Sie in drei, in fünf und in zehn Jahren stehen?

Nun beenden Sie diese Fantasiereise, indem Sie fünf bewusste tiefe Atemzüge machen und öffnen Sie mit dem fünften Atemzug wieder Ihre Augen. Orientieren Sie sich in dem Raum, in dem Sie sich gerade befinden.

Und? Sind Ihnen gute Gefühle und Ideen gekommen? Bitte notieren Sie, was Ihnen während dieser Fantasiereise durch den Sinn gegangen ist und was für Bilder Sie gesehen oder was Sie dabei gefühlt haben.

Vielleicht zeigt sich die Lösung gar nicht während dieser Fantasiereise, sondern zu einem späteren Zeitpunkt? Vielleicht morgens unter der Dusche oder bei einer längeren Autofahrt? Ihr Unbewusstes arbeitet nämlich ständig weiter: Tagsüber und auch nachts, wenn Sie schlafen. Machen Sie deshalb weiter und unternehmen Sie obige Fantasiereise öfter, wenn es Ihnen liegt, sich in dieser Form selbst zu erkunden.

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