Der amerikanische Wissenschaftler Vladas Griskevicius und seine Kollegen von der University of Minnesota haben im Rahmen einer Studie drei Experimente durchgeführt, um die Fragen zu klären, wodurch sich jene Menschen auszeichnen, die ihr Geld lieber anlegen als es zu verschwenden und über welche Persönlichkeitseigenschaften dagegen Personen verfügen, die ihr Geld sofort nach Erhalt ausgeben.
Armut – ein Problem, das viele Nationen betrifft
Von Armut spricht man dann, wenn das Nettoeinkommen einer Familie bei weniger als der Hälfte des Medianeinkommens eines Landes liegt. In Europa liegt beispielsweise Österreich mit einem Anteil von 7,3% noch vor Deutschland mit einem Kinderarmutsanteil von 8,5%. Die wenigsten Probleme mit Kinderarmut hat Island, mit 0,9%, das Schlusslicht bildet Rumänien, mit 72,6%.
Armut in der Kindheit und die Konsequenzen für das Erwachsenenalter
Wer in Armut aufwächst, tendiert im Erwachsenenalter zu impulsiverem Verhalten. Die Studie ergab, dass Menschen aus wohlhabenden Familien viel weniger Bereitschaft für Risikoverhalten zeigen. Allerdings tritt dieses Phänomen lediglich bei Ressourcenknappheit auf. Die Ursachen für die Risikobereitschaft von Menschen, die in ihrer Kindheit mit Armut konfrontiert wurden, sollen in der Biologie liegen.
Aus ökonomischer Sicht mag es durchaus sinnvoll sein, sein Geld profitreich anzulegen, aus biologischer aber kaum. Verhaltennstrategien von Mensch und Tier sind abhängig von den Umweltbedingungen. Sind diese nicht vorhersehbar oder werden die Ressourcen knapp, so greifen beide Lebewesen auf Kurzschlussreaktionen zurück.
Wie können sich die schnellen Strategien bei Ihrem erwachsen gewordenen Kind äußern?
Ihr Kind wird wahrscheinlich später alles daran setzen, sich so schnell wie möglich zu entwickeln und frühestmöglich eigene Nachkommen in die Welt zu setzen. Grund hierfür ist die eigene unsichere Überlebenschance.
Des Weiteren müssen Sie damit rechnen, dass Ihr Kind, wenn es in Armut aufwächst, im Erwachsenenalter risikofreudiger ist und gleichzeitig eher ein größes Maß an oxidativem Stress erlebt.
Wie sieht das Fazit zum Thema Kinderarmut aus?
Umweltbedingungen entscheiden darüber, welche Strategien Kinder in ihrem späteren Leben annehmen, um die Herausforderungen des Alltags zu meistern. Richtig bemerkbar machen sich diese erst bei Ressourcenknappheit. Die Forscher vermuten jedoch, dass das Ausmaß der Armut in der Kindheit darüber entscheidet, ob später Ressourcenknappheit überhaupt dafür notwendig ist, dass schnelle Strategien zur Anwendung kommen.
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