Wenn die Digitalkamera in die Luft geht: Luftbildfotografie für Flugzeugmodellbauer

"Die Erde von oben - Ein Jahrhundert-Projekt von Yann Arthus-Bertrand" zählt zu den erfolgreichsten Bildbänden aller Zeiten. Der Franzose zeigt Luftbildfotografie in Perfektion. Wer sich in Sachen Luftbildfotografie versuchen möchte, kann dies mit vergleichsweise einfachen Mitteln tun - mit einem Modellbauflugzeug und einer speziellen Digitalkamera.

Luftbildfotografie – ein Überblick
Die Luftbildfotografie ist ein eigenes Genre innerhalb der Fotografie. Sie wird auch als Luftfotografie oder Aerofotografie (engl. aerial photography) bezeichnet. Hierbei werden fotografische Abbildungen aus der Vogelperspektive angefertigt.

Die Einsatzgebiete sind vielfältig und reichen von der Stadtplanung über die Spionage bis zu Ansichtspostkarten und künstlerischen Aufnahmen wie die von Yann Arthus-Bertrand.

Die ersten Luftbilder machte übrigens auch ein Franzose – der Fotograf Nadar 1858 aus einem Fesselballon. Luftaufnahmen können auch von unbemannten Fluggeräten erstellt werden. Um 1910 wurde in Deutschland eine Rakete mit eingebauter Kamera konstruiert, die nach ihren Start einige Luftaufnahmen machen konnte.

Luftbildfotografie für Einsteiger
Wer sich heute an der Luftbildfotografie versuchen möchte, kann dies tun, ohne vorher eine Rakete zu konstruieren. Flugzeugmodellbauer können Dank der technischen Fortschritte auf dem Gebiet der Digitalfotografie Aufnahmen in luftiger Höhe machen.

Hierzu muss nur eine spezielle Digitalkamera am Modellbauflugzeug befestigt werden, so dass die Kamera huckepack in den Himmel steigt. Der Hersteller ACME bietet mehrere Digitalkameras, welche mit einem Modellbauflugzeug zu einer Drohne werden.

Speziell für den Modellbau entwickelt wurde die FlyCamOne eco V2. Diese ist die abgespeckte Version der FlyCamOne². Sie wiegt gerade einmal 17 g und liefert Luftbilder in einer Auflösung von 720 x 480 Pixeln.

Vom Meister der Luftbildfotografie lernen
Yann Arthus-Bertrand (geb. 13. März 1946 in Paris) ist Fotograf, Journalist und Reporter aber auch Umweltschützer. Bekannt wurde er durch seine spektakulären Luftbildfotografien.

Zunächst arbeitete er als Regieassistent und trat auch als Schauspieler in zwei Spielfilmen auf. 1976 lebte der studierte Biologe, der in Frankreich einen Tierpark verwaltet hatte, mit seiner Frau Anne für drei Jahre im kenianischen Nationalpark Masai Mara, um das Leben einer Löwenfamilie fotografisch zu dokumentieren.

Um diese Verhaltenstudien finanzieren zu können, vermietete er den zu Beobachtungszwecken genutzten Heißluftballon an Touristen und entdeckte dabei seine Leidenschaft für die Fotografie aus der Vogelperspektive.