Weniger Stress: Sagen Sie Ihrem Perfektionismus adieu

Zeitdruck, zu viele Aufgaben? Oft liegt der Stress nicht an äußeren Umständen, sondern vielmehr in uns selbst. Bevor etwas nicht perfekt ist, können wir es nicht loslassen und überprüfen, verändern, verbessern und korrigieren eine Sache stets aufs Neue. Dass wir dann unter Druck geraten, ist völlig klar. Verabschieden Sie sich vom hausgemachten Stress. Ihre Nerven werden es Ihnen danken.

Die zwei Seiten des Perfektionismus

Perfektionisten haben Schwierigkeiten, Aufgaben rechtzeitig zu beenden. Ihr eigener Standard ist so hoch, dass es kaum möglich ist, diesen zu erreichen. Vielleicht kennen Sie das ja. Es gibt immer noch etwas, das überprüft und verbessert werden muss. Das bringt häufig in Zeitnot und endet schließlich in Stress.

Doch nicht nur derjenige, der sich geradezu in die Anforderungen "verbeißt" ist perfektionistisch. Die andere Seite der Medaille liegt im Vermeiden von Arbeiten. Das hört sich erst einmal seltsam an. Der Perfektionist ist hierbei überzeugt, den eigenen Ansprüchen nicht zu genügen, weshalb er sich von vorne herein nicht an die Projekte heran traut. Er wirkt unentschlossen und gibt oft recht früh auf. Immer im Glauben, dass seine Fehler dem Gelingen sowieso im Wege stehen. Am Ende führt auch dieses Verhalten zu Stress. Besonders im Arbeitsleben kommt die Vermutung von Drückebergerei auf.

Gehen Sie Ihren Perfektionismus an

Grundsätzlich erwächst Perfektionismus immer aus mangelndem Selbstbewusstsein. Dahinter steht die Angst, als Person abgelehnt zu werden. Nur der Fehlerfreie ist es wert, anerkannt und geschätzt zu werden. Das ist natürlich nicht machbar.

Vor allem stimmt es nicht. Darum ist die wichtigste Überlegung, um gelassener mit sich selbst zu werden, die persönlichen Wertmaßstäbe auf Wahrheit zu prüfen. Fragen Sie sich, was konkret passieren könnte, wenn Sie einmal nicht hundertprozentig funktionieren. Glauben Sie, dass Sie dann weniger respektiert oder geachtet werden? Oder fürchten Sie gar Abweisungen?

Machen Sie sich klar, dass niemand perfekt ist und Fehler zum Leben gehören. Eine Portion Mittelmaß macht menschlicher. Die Perfekten wirken eher einschüchternd auf andere. Für Sie selbst bedeutet es dauernde Anspannung, Stress und die Angst vor dem Versagen.

Beginnen Sie leicht

Üben Sie an einfachen Aufgaben. Auch für Sie gibt es sicherlich Bereiche, in denen es weniger wichtig ist, alles zu hundert Prozent zu erledigen. Trainieren Sie genau da, Dinge nicht ständig zu kontrollieren, beziehungsweise den Mut zu haben, sie in Angriff zu nehmen.

Finden Sie stärkende Worte

Legen Sie sich Sätze zurecht, die Ihnen zu mehr Lockerheit verhelfen. Da man in Stress-Situationen nicht sehr kreativ ist, sollten Sie diese "Affirmationen" in ruhigeren Zeiten vorbereiten. Beispiele können sein:

  • Selbst mit Fehlern bin ich kompetent.
  • Jeder macht mal Fehler.
  • Wer viel leistet, darf auch Fehler machen
  • Ich muss nicht gleich springen, wenn jemand ruft

Diese Art Sätze müssen gut zu Ihnen und Ihrer Situation passen, damit sie wirken. Auf einem Zettel notiert, sind sie auch unter Stress jederzeit greifbar.

Arrangieren Sie sich mit Ihrem Perfektionismus

Ein über Jahre hinweg eingeübtes Verhaltensschema lässt sich nicht innerhalb weniger Wochen komplett verändern. Versuchen Sie darum, im täglichen Leben auf Ihren Perfektionismus zu achten. Immer da, wo es Ihnen gelingt, sollten Sie lockerer werden.

Ihre Genauigkeit ist auch eine Stärke. Vergessen Sie das nie.