Weniger Stress mit der Buddhistischen Psychologie

Zugegebenermaßen ist es wohl schwer, sich vorzustellen, dass Buddha unter Stresssymptomen litt. Mit buddhistischer Lebenshaltung wird wohl vieles jedoch nicht mit Stress assoziiert. Gibt es hilfreiche Hinweise aus der buddhistischen Psychologie und Lebenspraxis, was bei Stresssymptomatiken helfen kann?

Betrachtet man die Aussagen Buddhas, kommt man zu dem Rückschluss, dass einiges im Leben leidvoll ist und dieses wohl oder übel zur Kenntnis genommen werden sollte. Kernpunkt des menschlichen Leidens liegt aus seiner Sicht in der Abwehr dessen, was gerade ist, was er unter dem Sammelbegriff "Hass" subsummiert.

Alles Unerwünschte wird bekämpft, da der unerleuchtete Mensch nicht zu dem Rückschluss kommt, dass es leidvoll ist beziehungsweise die Situation nicht besser macht.

Weniger Stress: Negatives akzeptieren

Kurz und gut: So soll es wohl ein zweckdienlicher Hinweis sein, nicht gegen Situationen als auch Emotionen anzukämpfen, die schlicht und ergreifend vorhanden sind. Dies ist wohl die größte Herausforderung für den westlichen Menschen, da wir es gelernt haben, mit Willenskraft und Disziplin Dinge voranzubringen. Auch Glaubenssätze oder Haltungen wie "Gefühle sind ein Zeichen von Schwäche" sind nicht zweckdienlich, um Stresssymptome zu vermeiden oder zu lindern.

Prinzipiell lässt sich festhalten, dass Stressoren zum einen im Inneren als auch im Äußeren ihren Ursprung haben können. Innere Stressoren sind somit beispielsweise Emotionen wie auch Glaubenssätze, die verinnerlicht wurden. Äußere Stressoren können Personen sein, die Wünsche und Forderungen verbalisieren und denen entsprochen werden sollte oder möchte. Dies stellt jedoch dann wiederum einen eigenen inneren Anteil dar, der üblicherweise auf Prägungen zurückzuführen ist.

Wesentlich ist es hierbei festzustellen, dass es Lebensumstände gibt, die fordernd sind und es auch Situationen gibt, denen man sich nicht gewachsen fühlt. So ist es manchmal nicht möglich die Wünsche einer anderen Person zu erfüllen, wenn genau hingeschaut wird, wo die eigenen Grenzen sind. Dies ist als eine Form der Achtsamkeit auf die eigene Person und den Körper zu betrachten, die als wesentlicher Hinweis zum Wohlbefinden und außerdem auf dem Weg der Erleuchtung prägnant ist.

Prinzip der Achtsamkeit

Das Prinzip der Achtsamkeit (sati) bedeutet nichts anderes, als im jetzigen Moment gut bei sich zu sein. Diese Achtsamkeit kann sich auf Körperzustände, Gedanken, Emotionen, Gedankenkonstrukte und Bewusstsein beziehen. Wir können immer und jederzeit feststellen, was sich gerade in uns abspielt. Die Betrachtung unseres Innenlebens hat eine verstärkte Präsenz zur Folge, die gerade in Zeiten besonderer Beanspruchung die (körper)eigenen Grenzen aufzuzeigen vermag. Sind wir gut bei uns, ist es auch jederzeit möglich, (An)Forderungen abzulehnen und klare Abgrenzungen vorzunehmen.