Welche Triathlon-Ausrüstung braucht ein Anfänger?

Kaum ein anderer Sportler ist so materialorientiert wie ein Triathlet. Für viele muss es immer das neueste Equipment sein. Ob Aerolaufräder, Neoprenanzüge oder Zeitfahrhelme, viele Triathleten sind die reinsten Material-Fetischisten. Aber was braucht ein Anfänger wirklich?

Zugegeben, es macht mehr Spaß, auf einem neuen Hightechrad zu trainieren als auf einem alten Mountainbike. Neues Material kann die Trainingsmotivation durchaus steigern, aber sinnvoll sind große Investitionen deshalb noch lange nicht. Als Anfänger in einer Sportart sollte man mit dem Kauf von teurer Ausrüstung erstmal vorsichtig sein.

Auch ein teures Zeitfahrrad aus Carbon fährt am Ende nicht von selbst. Am Training kommt keiner vorbei und daher sollte auch genau das im Mittelpunkt des Interesses stehen. Wie und vor allem wie häufig muss ich trainieren, um die angestrebte Distanz bei meinem ersten Triathlon auch tatsächlich zu bewältigen? Gibt es Schwächen in meiner Technik?

Beantworten Sie zuerst diese Fragen für sich und fangen mit dem Training an. Dazu benötigen Sie anfänglich neben einfachen Sportsachen ein Paar Laufschuhe, ein verkehrssicheres Fahrrad mit Helm sowie eine Badehose und eine Schwimmbrille. Falls Sie kein eigenes Rad besitzen, können Sie auch auf ein Fahrradergometer oder einen Spinningkurs im Fitnessstudio ausweichen.

Für den Anfang ist das alles, was Sie wirklich benötigen. Und sobald Sie merken, dass Ihnen der Sport Spaß macht, können Sie langsam in das Wettrüsten einsteigen. Aber beschränken Sie sich zunächst auf das Wesentliche. Es gibt durchaus Anschaffungen, die vor dem Ernstfall sinnvoll sind.

1. Fahrradhelm
Spätestens zum Einchecken Ihres Rades im Wettkampf müssen Sie einen verkehrssicheren Radhelm haben, aber bereits im Training sollte für Sie gelten: Sicherheit geht vor. Achten Sie beim Kauf des Helmes vor allem auf die richtige Größe und Passform. Ebenfalls ein entscheidendes Kriterium ist die Belüftung, damit Ihnen auf längeren Radaufahrten nicht zu heiß wird unter dem Helm.

2. Wettkampfbekleidung
Ein hautenger Wettkampfeinteiler oder ein Zweiteiler mag nicht ganz nach jedem Geschmack sein, aber diese Investition ist für Anfänger trotzdem empfehlenswert. Entscheidend dabei ist vor allem die Hose. Eine Triathlonhose besteht in der Regel aus atmungsaktivem Material und hat einen gepolsterten Einsatz fürs Radfahren.

Anders als bei reinen Radhosen ist diese aber dünner und trocknet schneller, denn mit diesem Kleidungsstück absolvieren Sie den gesamten Wettkampf. Umkleidekabinen gibt es in der Regel nämlich keine in der Wechselzone.

Ob die Wahl der Wettkampfbekleidung auf einen Einteiler oder Zweiteiler fällt, ist eher Geschmacksache. Obwohl eine Kombination aus Oberteil und Hose Vorteile bietet, beispielsweise können Sie die Hose auch im Training zum Schwimmen oder Laufen verwenden und können diese mit anderen Sportoberteilen kombinieren.

3. Laufschuhe
Auch ein paar gut sitzende Laufschuhe sind unerlässlich, zumal Laufen die höchste Belastung im Triathlon darstellt. Ein Laufschuh sollte genau auf Ihren Fuß passen und mögliche Besonderheiten Ihres Laufstils und Ihre Anatomie berücksichtigen. In den meisten Fällen passt ein neutraler Laufschuh, der im Bedarfsfall mit individuellen Einlagen an Ihren Fuß angepasst werden kann.

Lassen Sie sich vor dem Kauf unbedingt von einem Fachverkäufer beraten und entscheiden nicht nur nach Optik, sondern vor allem nach Passform. Im Alltag mag man es vielleicht nicht spüren, wenn der Schuh zum Beispiel die falschen Stützelemente hat, aber mit einer steigenden Anzahl an Trainingskilometern, steigt auch die Gelenkbelastung.

4. Fahrrad
Für Ihren ersten Triathlon müssen Sie keine Highend-Zeitfahrmaschine aus Carbon kaufen. Das Regelement schreibt nicht mal einen speziellen Radtypen vor. Prinzipiell können Sie also auch mit Ihrem Citybike oder einem Hollandrad an den Start gehen, auch wenn Wettkampf und Training damit weniger Spaß machen dürften. Falls Sie sich aber sicher seien sollten, dass Triathlon Ihr Sport ist, dann lohnt sich die Investition in ein neues Rad. Denn mit neuem Material kommt auch zusätzliche Trainingsmotivation.

Für den Einstieg ist ein Rennrad mit leichtem Alurahmen übrigens völlig ausreichend. Achten Sie bei der Anschaffung lieber auf hochwertige Komponenten wie Schaltung und Bremsen. Rund 1.000 Euro sollte man schon für ein ordentliches Rad einplanen. Mit etwas Glück findet sich auch ein Schnäppchen aus der Vorsaison.

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