Welche psychischen Ursachen können Hauterkrankungen haben?

Die Haut ist der Spiegel der Seele – diesen Satz hat bestimmt jeder schon einmal gehört. Nicht hinter jeder Hauterkrankung steckt die Psyche. Den meisten Hauterkrankungen liegt eine organische Veranlagung zu Grunde. Aber Stress, Kummer und Angst können als Auslöser wirken oder Schübe provozieren.

Zu den Hauterkrankungen, bei denen die Seele eine Rolle spielt, gehören unter anderem Neurodermitis, Schuppenflechte (Psoriasis), Kontaktekzeme, Nesselsucht (Urticaria) und Lichen ruber (Knötchenflechte).

Die Haut – ein wichtiges Organ

Die Haut hat vielfältige Aufgaben. Sie schützt vor äußeren Einflüssen. Über die Haut werden Stoffe aufgenommen und abgegeben. Sie hat einen entscheidenden Einfluss auf die Wärmeregulation.

Redensarten

Im allgemeinen Sprachgebrauch gibt es Redewendungen die einen Zusammenhang zwischen Haut und Psyche ansprechen, zum Beispiel:

  • „Das geht mir unter die Haut“
  • „Ich fühle mich nicht wohl in meiner Haut“
  • „Es ist zum Aus-der-Haut-fahren“
  • „Dünnhäutig sein“
  • „Ein dickes Fell haben“

Bekommen Sie Pickel, wenn Sie sich ärgern? Oder Herpes, wenn Sie sich vor etwas ekeln? Viele Gefühle können direkt an der Haut abgelesen werden. Bei Angst stellen sich die Härchen auf: wir bekommen eine Gänsehaut. In Situationen, die uns peinlich sind, werden wir oft rot. Bei Schreck wird man blass.

Welche Fragen Sie sich stellen sollten, wenn Sie vermuten, dass Ihre Hautbeschwerden eine seelische Ursache haben:

  • Gibt es einen direkten Auslöser für die Beschwerden?
  • Gab es Streit?
  • Habe ich mich geärgert oder war ich wütend?
  • Bin ich überlastet?
  • Was will mir der Ausschlag sagen?
  • Welches bisher unterdrückte Gefühl möchte an die Oberfläche?
  • Auf wen reagiere ich so und warum?
  • Gegen was oder wen möchte ich mich schützen?

Eine psychotherapeutische Begleitung der Behandlung kann sinnvoll sein, aber oft reicht es auch aus, wenn Sie lernen sich zu entspannen.

Wenn Stress und Überlastung Auslöser für Ihre Hautbeschwerden sind, legen Sie öfter mal eine Ruhepause ein oder erlernen ein Entspannungsverfahren wie Autogenes Training, Progressive Muskelrelaxation oder Meditation.

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