Rhus Toxicodendron wird als Rhus Tox verwendet und aus dem eichenblättrigen Giftsumach gewonnen. Die Pflanze ist auch als Giftefeu bekannt, stammt aus Nordamerika und enthält den Stoff Urushiol, der bei Berührung einen juckenden Ausschlag mit möglicher Blasenbildung auf der Haut verursacht.
Werden die Blätter verzehrt, dann kommt es wie bei der Tollkirsche zu Erbrechen, Koliken und Magen-Darm-Entzündungen. Darüber hinaus führt das Gift dazu, dass die Person, die es eingenommen hat, die Kontrolle über Körperbewegungen und –ausscheidungen verliert, da der Stoff auf den sogenannten Ruhenerv wirkt.
Rhus Tox hilft bei Muskel- und Sehnenschmerzen
In minimalen Dosen hat Rhus Tox allerdings eine positive Wirkung und hilft in erster Linie bei diversen Leiden und Beschwerden in Zusammenhang mit dem Bewegungsapparat. Die Tinktur, die in der Homöopathie als heilendes Mittel benutzt wird, wird aus den frischen Blättern des Giftefeus hergestellt.
Rhus Tox wird von Heilpraktikern oder Homöopathen verordnet, wenn der Patient Sehnen- oder Muskelschmerzen, Verrenkungen, Verstauchungen oder Kreuz- und Gliederschmerzen hat. Auch bei Überdehnungen, einem Hexenschuss, Überanstrengungen, Ischiasbeschwerden, Überanstrengung und Muskelkater hilft Rhus Tox. Menschen, die viel Sport treiben oder schwer heben müssen, zählen üblicherweise zu der Personengruppe, bei der Rhus Tox häufig angewendet wird.
Auch bei Hautausschlag kann das homöopathische Mittel des Giftefeus wirken
Rhus Tox hilft aber auch bei Verbrennungen zweiten Grades und bei Hautausschlag mit Bläschenbildung wie Herpes, Windpocken oder Gürtelrose. Bei Grippe, Typhus, fieberhaften Infektionskrankheiten oder Heiserkeit kann Rhus Tox ebenfalls eingenommen werden. Wird Rhus Tox nicht auf einer körperlichen, sondern emotional geistigen Ebene angewandt, dann hilft es bei innerer Unruhe und Verstimmung.
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Nebenwirkungen des homöopathischen Mittels sind eigentlich keine bekannt, weshalb Rhus Tox auch gerne per Selbstmedikation verabreicht wird, ohne dass mit einem Arzt oder Heilpraktiker darüber gesprochen wurde. Gerade Sportler nehmen das Mittel gerne im Zusammenhang mit körperlicher Belastung ein.
Kann Rhus Tox in der Schwangerschaft genommen werden?
In der Schwangerschaft wird Rhus Tox von Frauen dann gerne genommen, wenn das Kind gegen die untere Wirbelsäule drückt, was zu Schmerzen führt. Auch kann sich dadurch der Ischiasnerv entzünden. Auch bei Lippenherpes in der Schwangerschaft kann Rhus Tox bedenkenlos angewendet werden. Nebenwirkungen, die die Schwangerschaft beeinträchtigen könnten, sind nicht bekannt.
Rhus Tox gibt es als Tropfen oder Globuli in den Potenzen D12 und D30, wobei die hohe Potenz auf der geistigen Ebene wirkt und die niedrigere auf der körperlichen Ebene.
Wie wird Rhus Tox in der Schwangerschaft dosiert?
Bei den ersten Anzeichen eines Lippenherpes können fünf Globuli mit der Potenz D30 genommen werden. Anschließend kann mit D12 weiterbehandelt werden und zwar werden drei Mal täglich fünf Globuli genommen, solange bis sich die Symptomatik verbessert hat. Bei Ischiasbeschwerden oder Schmerzen in der unteren Lendenwirbelsäule können zu Beginn der Behandlung fünf Mal täglich fünf Globuli D12 eingenommen werden. Nach zwei Tagen kann die Dosis dann auf drei Mal und bei weiterer Besserung auf zwei Mal pro Tag gesenkt werden.
Förderlich für die Effektivität der Behandlung mit Rhus Tox sind lokale Wärme, warmes Wetter und eine dauerhafte, sanfte Bewegung. Durch eine Schonhaltung und völlige Ruhe verschlimmern sich die Symptome nur noch. Auch bei Kälte, Nässe, Zugluft und durch Liegen auf der schmerzenden Seite werden die Beschwerden schlimmer, ebenso zu Beginn der sanften Bewegung.
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