Wein: Kennen Sie diese 5 Aperitif-/Dessertweine?

Mit Sherry, Portwein und Co werden Ihnen hier fünf eindrucksvolle Aperitif- und Dessertweine vorgestellt und die wichtigsten Fragen dazu beantwortet: Wie und wo werden diese intensiven und reichhaltigen Dessertweine hergestellt? Wie genieße ich sie am besten? Und welche Verbindungen mit Speisen sind kulinarisch unwiderstehliche Kombinationen? Lesen Sie hier mehr.

Ein feiner Typ: der Fino-Sherry

Als einer der begehrtesten Aperitifweine gilt der in Spanien produzierte Sherry, idealerweise ein Fino Sherry aus dem Ort Jerez de la Frontera. Er wird hergestellt, indem ein vollständig durchgegorener, trockener Weißwein mit Alkohol verstärkt und im sogenannten Solera-System ausgebaut wird. Im Nachbarort Sanlúcar de Barrameda wird dieser feine Sherry-Typ auch Manzanilla genannt.

Er ist ein heller, strohfarbener und sehr leichter Sherry mit 15% vol und typischem Mandelaroma. Dieser trockene Aperitifwein wirkt mit seiner pikanten Frische sehr lebendig.

Trinken Sie ihn zu spanischen Vorspeisen und Tapas, wie Serrano-Schinken, gegrillten Gambas, Räucheraal, grünen Oliven oder beim Hauptgang zu gebratenem Fisch. Passende Käsesorten sind Peccorino, Parmesan oder Manchego. Die ideale Trinktemperatur liegt bei 6 – 8 °C.

Portwein: der warme Rote aus dem portugiesischen Douro-Tal

Wird einem Wein Alkohol hinzugefügt, bevor der Zucker aus den Trauben vollständig vergoren ist, ist das Resultat ein schwerer, süßer Wein. Auf diese Weise hergestellt, eignet sich Portwein für einen gemütlichen Abend vor dem Kamin. Beispiele hierfür sind ein Late Bottled Vintage Port oder der etwas teurere Vintage Port.

Kaufen Sie Portwein immer im Weinhandel, da die Supermärkte in dieser Kategorie nur Wein zum Kochen anbieten. LBV Vintage Port ist ein tiefroter und voller Wein mit warmen Fruchtaromen, der idealerweise noch eine pikante Note enthält.

Klassische kulinarische Begleiter sind Wildpasteten, Gänseleberterrine oder Roquefort. Ein süßer Portwein eignet sich auch als Dessert: Solo oder mit einer Crème Brûlée oder Tarte Tatin. Die ideale Trinktemperatur liegt bei 14 – 16 °C.

Auslesen – die edlen deutschen Süßweine

Als besonders geschätzt gelten eine Riesling Beerenauslese oder Trockenbeerenauslese von der Mosel oder aus dem Rheingau. Sie erhalten ihre Süße durch den Edelpilz Bortrytis cinerea. Dieser entzieht den Trauben Wasser. Die Weine werden dadurch konzentrierter. Sie sind von hellgelber Farbe und haben ausgeprägte Aromen von Zitrusfrüchten, Pfirsichen, Aprikosen und Mandeln. Die Moselweine schmecken aufgrund des Schieferbodens meist mineralischer.

Eine Riesling Auslese passt zu würzigen, exotischen Speisen, wie Frühlingsrollen, süß-sauren Gerichten oder auch zu Graved Lachs, Wild und Wildgeflügel, gebratener Ente und Roquefort. Trinktemperatur 10 – 12 °C.

Die Majestät aus Frankreich: Sauternes

Ebenfalls mit Hilfe des Schimmelpilzes hergestellt werden die Weine aus Sauternes mit ihrer einzigartigen Kombination aus den Rebsorten Sémillon, Sauvignon Blanc und Muscadelle. Sie leuchten in Gold und schmecken nach Zitrusfrüchten, Honig, Mandeln und warmen Gewürzen, wie Zimt und Vanille. Sie gehören zu den feinsten Süßweinen der Welt. Trinktemperatur 10-12 °C.

Moscato Passito

Eine andere Möglichkeit, den Trauben Wasser zu entziehen, ist das Trocknen (= passito) der geernteten Trauben vor dem Pressen in der Sonne. Das Ergebnis beim italienischen Vin Santo aus der Toskana ist ein golden leuchtender, vollmundiger Wein mit überbordenden Aromen nach Trockenfrüchten, Orangen, Nüssen, Gewürzen, Karamell und Honig. Ihm ähnlich ist der auf gleiche Weise hergestellte Moscato Passito di Pantelleria von der gleichnamigen Insel.

Zu beiden passt am besten trockenes Mandelgebäck, wie toskanische Cantuccini. Die ideale Trinktemperatur liegt bei 12 – 14 °C.

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