Weihnachten: Verschenken Sie Werte

Alle Jahre wieder: Was schenke ich zu Weihnachten? Was tun, wenn mein Geschenk nicht gefällt? Und zudem habe nicht so viel Geld für teure Weihnachtsgeschenke. Lesen Sie weiter, ob Geschenke zu Weihnachten überhaupt noch Sinn machen und wie Sie Werte verschenken können.

Weihnachtseinkaufen im Alltag

Gehen Sie doch einmal bewusst bei Ihrem nächsten Einkauf durch die Spielwarenabteilung, Elektronikabteilung, Drogerieabteilung und beobachten Sie die Menschen? – Mir ist dabei aufgefallen, dass die meisten Menschen

  • sich in Ellenbogenmanier auf die Sonderangebote stürzen
  • mit Tunnelblick durch die Reihen hetzen
  • sich griesgrämig durch die Massen quälen
  • vor Spielwarenregalen mit dem Handy stehen und noch Rat einholen
  • mit Bergen von unnützen Geschenken sich an der Kasse vordrängeln
  • Kinder mit leuchtenden Augen einzelne Spielwaren als ihre Top Weihnachtsfavoriten flehend anpreisen
  • dass das Verkaufspersonal total gestresst ist, weil es nur das Ventil von Hetze und Frust ist

Wie Weihnachtseinkaufen sein könnte

Stellen wir uns einmal vor, wir würden von Herzen einkaufen gehen und Geschenke von Herzen auswählen. Dann könnte so ein Herzenskauf beispielsweise so aussehen:

  • bei Sonderangeboten tiefe Dankbarkeit empfinden, dass man dieses tolle Schnäppchen machen kann und diese Freude wertschätzend an das Personal weiter geben
  • interessiert durch die Reihen schlendern und hier und da sich freundlich mit Kunden austauschen
  • Menschen, die es eilig haben einfach aus dem Weg gehen, an der Kasse den Vorzug geben und diese innerlich bedauern, dass Hetze und Stress nur krank macht  

Warum schenken wir?

Normalerweise doch, um einem Menschen eine Freude zu bereiten. Oder?

Als ich Teenager war, hatte mir meine Lieblingstante einmal folgendes empfohlen: „Schenke nur, was dir wirklich gefällt und es dir sogar fast weh tut, dass du es selbst nicht behalten kannst. Damit wirst du immer das Herz des anderen bewegen“. An diesen Spruch habe ich mich dann immer gehalten und schon viele von Herzen berührt.

Wie und was früher geschenkt wurde

Als es noch kein Geld gab, da hatte man Werte geschenkt, wie zum Beispiel:

  • Zeit miteinander verbringen
  • gemeinsam spielen und musizieren
  • sich Geschichten erzählen
  • eigene Lieblingsgegenstände verschenken, von denen man wusste, dass der/die Andere es dringend brauchen würde
  • Gedichte schreiben
  • sich gegenseitig unterstützen und helfen
  • einen einsamen Menschen einladen
  • Erinnerungsfotos mit netten Sprüchen in einem Album anlegen
  • Unterstützung anbieten, worin die Person gerade ein Problem hat und Hilfe benötigt
  • sich gegenseitig motivieren und unterstützen
  • miteinander ein gutes Essen kochen und dann ganz vornehm verspeisen usw.

Von Herzen schenken

Ich überlege mir immer, wenn ich jemandem etwas schenken will:

  • Was könnte meinem Beschenkten besonders gefallen?
  • Womit kann ich meinem Du zeigen, dass er/sie mir wichtig ist und dass ich ihn/sie achte und wertschätze?
  • Was kann ich schenken, dass auch einen praktischen Wert hat oder das ihn/sie liebevoll an mich, oder eine besondere gemeinsame Zeit etc., erinnert?
  • Schon lange vorher höre ich mit allen Sinnen hin, was sich mein Du wünscht. Solche leise Töne kommen uns immer wieder zu Ohren.

Schenken mit Herz und Schenken von Werten

Schenken mit Herzen muss nicht teuer sein. Überlegen Sie sich doch bitte folgende Punkte:

  • Was ist das größte Bedürfnis der Person, der ich ein Geschenk machen möchte?
  • Was braucht diese Person?
  • Kann ich dieser Person auch während des Jahres wertschätzend Zeit, Zuneigung, Zusammengehörigkeitsgefühl, Magic Moments (Glücksmomente) schenken?

Ich schenke, wann ich Lust dazu habe, aber nicht, wenn die Konsumgesellschaft es mir vorschreibt. Ich schenke zu Weihnachten Zeit – mit meiner Familie zusammen sein. Hier und da eine kleine Aufmerksamkeit, womit ich signalisiere, dass ich an sie/ihn gedacht habe, womit ich sie/ihn glücklich machen kann.

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