Was versteht man unter Bedarfsmedikation?

Arzneimittel, die nicht regelmäßig eingenommen werden, zählen zu den Bedarfsmedikamenten. Sie werden nur dann verabreicht, wenn gewisse Symptome erneut oder in einer verstärkten Form auftreten. Für Heimbewohner zum Beispiel werden solche Medikamente mit dem Zusatz „bei Bedarf“ verschrieben.

Bedarfsmedikation – ein Anwendungsbeispiel

Häufig wird Bedarfsmedikation bei Allergien eingesetzt, die nur temporär auftreten wie zum Beispiel Heuschnupfen. In diesem Fall, wie auch in anderen Fällen, in denen Medikamente nur bei Bedarf eingesetzt werden, muss zunächst genau auf Häufigkeit und Einzeldosis der Verabreichung geachtet werden. Leidet der Patient beispielsweise unter roten Augen, gilt bei Bedarfsmedikation die Verabreichungshäufigkeit zu beachten. So kann diese heißen: Treten die beschriebenen Symptome auf, zweimal täglich in jedes Auge einen Tropfen geben.

Ferner ist stets eine Tageshöchstdosis angegeben. So wird oft folgendes oder ähnliches angegeben:  Im Falle von stärkeren Beschwerden ist es möglich, bis zu viermal täglich einen Tropfen in jedes Auge zu geben. Meist findet man auch eine exakte Vorgehensweise, wenn keine Besserung eintritt. Es sollte auch immer das Datum, an dem das Medikament angewiesen wurde bzw. das Datum, an dem die letzte Änderung vorgenommen wurde sowie auch der Name des Arztes und dessen Unterschrift vorliegen.

Sofortiges Handeln ist notwendig

Sollte der Patient wie ein Heimbewohner dazu nicht mehr selbst in der Lage sein, muss das Medikament vom Pflegepersonal verabreicht werden. Bedarfsmedikamente werden häufig bei folgenden Erkrankungen eingesetzt: Insektenallergie, blutdrucksenkende oder steigernde Mittel, Antiallergika oder auch Asthmasprays. Gerade die Antiallergika sind es dabei, die als Bedarfsmedikation oft verschrieben werden. Diese verhindern allergische Reaktionen. Die unterschiedlich einsetzbaren Wirkstoffe gibt es als Nasenspray, Tabletten, Inhalationsspray oder Augentropfen. Im Falle einer Insektenstichallergie kann es nach nur wenigen Sekunden bis Minuten nach dem Stich zu Symptomen wie Atemnot, Übelkeit, Schwindel, Quaddelbildung, Krämpfen oder Herzrasen kommen. Der schlimmste Fall ist ein lebensbedrohliches Kreislaufversagen. Eine Bedarfsmedikation ist somit sehr hilfreich und angebracht.

Angina-Pectoris-Anfall

Häufig wird auch Bedarfsmedikation bei Angina Pectoris Patienten eingesetzt. Bei Patienten, die an einer Herzinsuffizienz leiden, kann es auch zu einem Anfall kommen, selbst wenn die Behandlung ausreichend ist. Der Herzmuskel wird in dem Fall nicht mehr genügend mit Sauerstoff versorgt. Die Betroffenen bemerken Beklemmungen und/oder ein Gefühl des Druckes hinter dem Brustbein. Des Weiteren Schmerzen zwischen den Schulterblättern, Übelkeit, Schweißausbrüche, Atemnot und oftmals auch Erstickungs- oder Todesangst. Normalerweise wird den Patienten zur Behandlung der Wirkstoff Glyceroltrinitrat verschrieben. Dieses erweitert die Blutgefäße wodurch mehr Sauerstoff zum Herzen gelangt. Es gibt den Wirkstoff als Spray oder als Kapsel zum Zerbeißen.

Starker Blutdruckanstieg

Normalerweise bekommen Patienten mit Bluthochdruck von ihrem behandelnden Arzt Mittel zur Blutdrucksenkung zur Dauermedikation. Es kann dennoch vorkommen, dass der Blutdruck steigt. Kopfschmerzen, Gesichtsröte und Ohrensausen sind Anzeichen für einen hohen Blutdruck. Es sollte, wenn der Verdacht besteht, zunächst der Blutdruck gemessen werden. Falls notwendig, ist auch in diesen Fällen hilfreich, ein vom Arzt verschriebenes Bedarfsmedikament einzusetzen, um die akuten Symptome zu behandeln.

Starker Blutdruckabfall

Dieser äußert sich durch Kopfschmerzen, Benommenheit, Schwindel, Augenflimmern bis zu Ohnmachtsanfällen. Dafür bekommt der Patient blutdrucksteigernde Mittel als Bedarfsmedikation verschrieben, im Falle eines plötzlichen, akuten Blutdruckabfalls.