Was tun bei Harndrang?

In letzter Zeit müssen Sie immer häufiger tagsüber Urin lassen? Das stört Sie nicht weiter; was Sie allerdings wirklich als lästig empfinden ist die Tatsache, dass Sie auch nachts immer öfter aufstehen müssen, weil Sie einen Harndrang verspüren und davon wach werden. Wenn Ihnen das bekannt vorkommt, sollten Sie ärztlichen Rat einholen. Häufiger Harndrang deutet oft auf eine zugrunde liegende Erkrankung hin. Nach einer ärztlichen Untersuchung bekommen Sie den Harndrang in aller Regel in den Griff.
 Richtig reagieren bei Harndrang
Ursachen für häufigen Harndrang können vielfältig sein:
  • Harnwegsinfektion – Dazu zählen bakterielle Infektionen der Blase oder der Harnröhre, die Urin aus der Blase nach außen transportieren.
  • Nebenwirkung eines Medikaments – Diuretika sind unter anderem Wirkstoffe, die die Häufigkeit des Wasserlassens beeinflussen.
  • Altersbedingte Veränderungen – Die Schwäche der Blasen-, Harnröhren- und Beckenbodenmuskulatur kann dazu führen, dass das Fassungsvermögen der Blase abnimmt.
  • Prostataprobleme – Bei Männern führt eine vergrößerte oder entzündete Prostata oft zu Harndrang und häufigem Urinlassen, das gilt insbesondere nachts.
  • Strahlentherapie – Die Strahlenbehandlung von Tumoren in der Nähe der Blase kann die Blasenwand schädigen. In den meisten Fällen verschwindet der dabei entstehende Harndrang und die Häufigkeit des Wasserlassens nimmt innerhalb weniger Wochen wieder ab.
  • Probleme mit der Blase – Wenn Blasenprobleme auftreten, sollten insbesondere Raucher unbedingt sofort zum Arzt. Häufiges Urinieren und Harndrang können ein frühes Symptom für Blasenkrebs sein.
  • Diabetes – Wenn überschüssiger Zucker (Glukose) aus dem Blut in den Urin abgegeben wird, entzieht das den Geweben des Körpers Wasser. Folglich müssen Sie dann häufiger auf Toilette. Sie fühlen sich dabei ausgetrocknet und durstig.
  • Nierenerkrankungen – Wenn Sie an einer Erkrankung leiden, die die Nierentätigkeit herabsetzt, kann das auch die Fähigkeit der Niere beeinflussen, den Urin zu konzentrieren. Folglich steigt die Menge an produziertem Urin.
  • Herzinsuffizienz – Ein schwaches Herz kann das Blut nicht effizient durch den Körper pumpen, es bilden sich Wasseransammlungen in den Geweben (Ödeme). Die Nieren müssen dann schwer dafür arbeiten, dass die überschüssige Flüssigkeit ausgeschieden wird. Das führt zu einer großen Menge Urin und Sie müssen wesentlich häufiger Wasserlassen.
  • Gewohnheiten – Im Laufe der Zeit entwickeln viele Menschen, die zum Beispiel immer dann zu Toilette gehen, wenn sie nach Hause kommen, einen Reflex. Das heißt, sie verspüren schon einen Harndrang, wenn Sie ihr Zuhause nur sehen.

Die beste Behandlungsmethode gegen häufiges Wasserlassen ist es, die dafür verantwortliche Grunderkrankung anzugehen. Zusätzlich gibt es Medikamente, die dabei helfen können, die Blase oder die Harnröhre zu entspannen, um auf diese Art die Zahl der Toilettengänge zu reduzieren.