Viele Menschen in Deutschland sind von den Symptomen einer Allergie geplagt, wie eine Erhebung der European Centre for Allergy Research Foundation, kurz ECARF, ergab.
25 Prozent der Menschen in Deutschland leiden unter Heuschnupfen, 8,5 Prozent unter Kontaktallergien. Relativ weit verbreitet sind Neurodermitis mit 6,5 und Nahrungsmittelallergien mit 6 Prozent. Unter einer Allergie, ausgelöst durch Hausstaubmilben, leiden 5 Prozent der Bevölkerung. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass mindestens 4 Millionen Menschen ganzjährig unter Allergiebeschwerden leiden – viele Betroffenen wissen selbst nicht, dass sie eine Hausstaubmilbenallergie haben.
Hausstaubmilbenallergie ist weit verbreitet
Umgangssprachlich ist oft von einer Hausstaub-Allergie die Rede. Diese Bezeichnung ist allerdings ungenau. Eigentlich sind es Bestandteile des Kots der Hausstaubmilben, auf die man allergisch reagiert. Diese Spinnentiere ernähren sich von menschlichen Hautschuppen und bevorzugen warme und feuchte Gegenden. Deswegen finden sie sich oft in Matratzen oder Polstermöbeln.
Die Symptome sind vergleichbar mit denen bei Heuschnupfen. Die Menschen leiden unter einer triefenden und verstopften Nase. Zudem können dieselben Beschwerden wie bei einer allergischen Bindehautentzündung auftreten, nämlich gerötete und juckende Augen.
Da diese Beschwerden praktisch das ganze Jahr über vorkommen, können sie chronisch werden. Das bedeutet, dass sich Probleme mit der Nasenschleimhaut entwickeln, sie dauerhaft geschwollen ist oder dass man ganzjährig von Niesattacken geplagt wird.
Allergologen erstellen eine Therapie
Sind die Beschwerden sehr ausgeprägt, sollte man sich in die Hände eines Allergologen begeben. Dieser führt zunächst einen Allergietest durch, der darüber Aufschluss gibt, ob Milben die Ursache der Beschwerden sind. Wie andere Allergien lässt sich auch eine Hausstaubmilbenallergie mit einer Hyposensibilisierung behandeln. Hierfür werden die allergenen Stoffe über mindestens drei Jahre hinweg in regelmäßigen Abständen unter die Haut gespritzt oder oral aufgenommen. Ziel ist es, den Körper an die Stoffe zu gewöhnen, sodass er nicht mehr überreagiert. Der Erfolg dieser Behandlung ist höchst individuell und lässt sich schwer hervorsagen. Eine andere Behandlungsmethode sind Antihistaminika. Sie werden täglich eingenommen und unterdrücken die allergische Reaktion zuverlässig.
Prävention kann Beschwerden lindern
Neben Medikamenten kann man aber auch selbst einige Maßnahmen ergreifen und so die Beschwerden mindern. Grundsätzlich sollten Räume in der Wohnung staubfrei und sauber sein, am besten verzichtet man auf unnötige Staubfänger. Des Weiteren kann man sogenannte Casings benutzen, also allergendichte Bezüge. Auf diese Weise kommen Milben nicht so einfach an die Hautschuppen und Menschen nicht mit dem Kot der Spinnentiere in Kontakt.
Alle sechs Wochen müssen die Bezüge bei 60 Grad gewaschen werden, wodurch Milben zuverlässig abgetötet werden. Außerdem gibt es Matratzen, die besonders für Allergiker geeignet sind.
Da Milben Wärme und Feuchtigkeit brauchen, ist es wichtig, das Schlafzimmer trocken und kühl zu halten.
Morgendliches Stoßlüften ist Pflicht, weiteres Lüften sinnvoll. Pflanzen erhöhen die Luftfeuchtigkeit und sollten sich daher nicht im Schlafzimmer befinden.
Eine Hausstaubmilbenallergie sollte nicht unterschätzt werden. Da man den Allergenen nur schwer aus dem Weg gehen kann, hat man das ganze Jahr über Beschwerden. Unbehandelt können diese schnell chronisch werden und die Lebensqualität erheblich einschränken.
Bildnachweis: Flickr Cat Allergies Andrew Goloida CC BY 2.0 Bestimmte Rechte vorbehalten
Bildnachweis: gpointstudio / stock.adobe.com