Was sollte in Sachen Pressefotografie bedacht werden?

Wie werden ich Pressefotograf? Das ist eine Frage, die wohl jedem Professionellen, der mit Presseausweis und offiziellem Auftrag unterwegs war, schon mal von den Zuschauern gestellt wurde…darüber vergessen dann viele, dass die Bildberichterstattung kein Hobby, sondern ein harter Beruf ist!

Denn tatsächlich ist es so, dass Pressefotografen nur äußerst selten leicht bekleidete Models als Motiv haben. Vielmehr geht es darum, ganz normale Menschen wie Du und ich, sei es nun bei einem Vereinsfest, einer Firmenübernahme oder auch auf dem Maifest in Szene zu setzen.

Weniger glamourös als viele erahnen

Natürlich werden auch hin und wieder Prominente das Motiv sein. In erster Linie sind dies sicher Lokalpolitiker. Hin und wieder werden von den Redaktionen aber auch besondere Aufträge verteilt. Da kann dann, ohne Frage, auch mal ein Konzert mit sehr bekannten Stars oder ein Sommerbiathlon mit Top-Athleten auf dem Plan stehen … just hierbei, sowie bei Beach- Volleyballturnieren, bin ich dann schon häufiger gefragt worden, was es braucht, um als Pressefotograf engagiert zu werden!?

Ohne Fachwissen und eine gute Kamera geht es kaum!

Der erste Punkt ist die Technik, da freien Mitarbeitern von Redaktionen kein Equipment gestellt wird. Eine solide Spiegelreflexausrüstung, samt Systemblitz, ist daher Pflicht. Denn oftmals wird in Räumen und/oder unter Bedingungen zu arbeiten sein, in denen der in vielen Gehäusen verbauten Bordblitz an seine Grenzen stößt. Es schadet auch nicht, wenn Sie zusätzlich redaktionelle Texte schreiben können. Denn gerade in kleineren Redaktionen werden jene Mitarbeiter, die zugleich als Text- und Bildautoren unterwegs sind, sehr begehrt sein!

Sollte Ihnen die Pressefotografie für Tageszeitungen nicht liegen, können Sie über eine freie Mitarbeit bei einem Fachmagazin nachdenken. Schließlich hat jeder Mensch ein Hobby, über welches er berichten kann. Viele Artikel und Bilder in Gartenzeitschriften oder Aquarienfachmagazinen sind eben nicht von professionellen Schreiberlingen konzipiert, sondern stattdessen von ambitionierten Laien eingereicht worden.

Darf alles und jedermann fotografiert werden?

Bei Tieren und Pflanzen werden wir mit dem Recht am eigenen Bild kaum ein Problem haben. Das sieht natürlich anders aus, sobald Personen im Bild sind. Denn die dürfen nun mal nicht willkürlich fotografiert werden. Nachfragen und sich vorstellen ist daher auch für Pressefotografen Pflicht.

Dennoch werden Sie feststellen, dass Sie als Bildreporter der Regionalpresse in der Praxis mit dieser Thematik nur selten ein Problem haben. Denn Politiker und Verbandsfunktionäre sind nun mal darauf angewiesen, dass ihr Anliegen – am besten samt Foto -, in den Medien transportiert wird. Zumindest hier wird die gute Zusammenarbeit mit den abgebildeten Personen also garantiert sein!

Das gilt auch für Vereine, Sportler und Musiker, die natürlich wollen, dass ihre Feste und Auftritte in den Magazinen noch einmal gewürdigt werden. Selbst mit Privatpersonen werden Sie als Pressefotograf meist schnell auf Du und Du sein.

Tatsächlich bin ich, im meinem jahrzehntelangen Berufsalltag, häufiger gefragt worden, ob ich denn nicht noch ein Bild machen könnte (das eigentlich schon ein paar Stände weiter im Kasten war) als dass sich jemand über mein Tun beschwert hätte.

Aber wie gesagt: Höflich fragen und die Kamera vorzeigen sollten Sie als Pressevertreter schon. Und damit rechnen, dass Sie auch von privat um Bilder von einem Event angeschnorrt werden. Meine Devise: Ein bis zwei gibt es in kleiner Auflösung, gratis. Will ein Standbetreiber oder ein Verein (gar für die eigene Homepage) mehr davon, muss er auch zahlen!