Was sind Zeichen von Konzentrationsschwäche?

Lernprobleme haben unterschiedlichste Ursachen. Sie belasten sowohl die Psyche des Kindes als auch das Zusammenleben in der Familie und die Gesamtsituation in der Schule. Kinder mit sehr wenig Ausdauer, rascher Ermüdbarkeit, schneller Ablenkbarkeit, Zerstreutheit, Sprunghaftigkeit, ständiger motorischer Unruhe oder unsteten Leistungen zeigen Merkmale von Konzentrationsschwierigkeiten.

Bei den Kindern ist das innere Bedürfnis nach Abwechslung und Unterbrechung mächtiger als die Fähigkeit zur Geduld und Ausdauer. Die betreffenden Kinder können sich nicht oder kaum über einem ihrem Alter entsprechenden Zeitraum auf schulische Aktivitäten konzentrieren.

Konzentrationsschwäche ist nur schwer von Willensschwäche zu unterscheiden. Einige Betreuer glauben, dass sich die Kinder nur zusammenreißen müssen, dann klappt es mit der Aufmerksamkeit.

Probleme mit der Aufmerksamkeitssteuerung

Den Kindern wird jedoch Unrecht getan, wenn sie mit dem Etikett faul, unwillig, arbeitsscheu oder ähnlichem gebrandmarkt werden. Diese Kinder können einem Gedanken nur mit großer Anstrengung folgen, da die Fähigkeit die Aufmerksamkeit zu steuern schwankt und sehr beeinträchtigt ist. In der überwiegenden Mehrzahl der Fälle sind diese Kinder nicht in der Lage ihr Verhalten aus eigener Kraft zu ändern.

Depressive Passivität oder Unruhe mit erhöhter Störbereitschaft

Konzentrationsschwache Kinder können sich unterschiedlich verhalten. Ein Teil der Betroffenen ist sehr verträumt und verspielt mit einer passiven Arbeitshaltung. Diese Kinder ziehen sich in sich selbst zurück, sind kontaktscheu, antriebsarm, stark ermüdbar und ängstlich bis apathisch.

Ein anderer Teil der Kinder ist von innerer motorischer Unruhe getrieben. Sie wirken fahrig, nervös, zappelig, erregt und zeigen nach außen häufig Aggressivität, Streitbereitschaft und Widerwillen. Als Folge wird der Bezug zu Mitschülern und Lehrern gestört, so dass sie in der Klasse eine Außenseiterposition einnehmen.

Warnzeichen für echte Konzentrationsschwierigkeiten

Warnzeichen sind sich überdurchschnittlich häufende Fehler in den einzelnen Schulfächern und große Schwierigkeiten Arbeitsgänge zu Ende zu denken. Vom Lernstoff bleibt nur wenig im Gedächtnis haften. Um den Kindern zu helfen gibt es verschiedenen Möglichkeiten. Dazu gehören Maßnahmen auf folgenden Gebieten:

  • Ernährung,
  • körperliche Betätigung,
  • kindliches Schlafpensum,
  • Gestaltung der Freizeit,
  • Ausgleich zu den Anforderungen der Schule
  • gezieltes Konzentrationstraining.

Die Schwächung der Konzentration lässt sich in drei Ursachenkomplexe gliedern:

1. Körperliche Ursachen

Dazu zählen insbesondere anlagebedingte Faktoren, Erkrankungen des Gehirns, Störungen im Hormonhaushalt aber auch sensomotorische Mängel z.B. Seh- und Hörfehler. Um körperliche Ursachen anzugehen, ist eine Vorstellung der Kinder beim Kinderarzt angezeigt.

2. Erziehungsbedingungen

Extreme Erziehungsstile, Über- oder Unterforderungen der Kinder, seelische Erschütterungen oder das Fehlen von familiären Bindungen können Ursache für Konzentrationsstörungen sein. Zu prüfen ist auch eine negative Einstellung von Lehrern zum Kind.

3. Umweltbedingte Ursachen

Kinder können eine pausenlose Reizüberflutung durch Massenmedien, PC, Handy, Spielzeugberge usw. nur schwer bewältigen. Daneben können eine milieubedingte Verwahrlosung oder Erschütterungen wie ein Scheidungskrieg der Eltern eine Ursache sein.

Da Lernen stark von der Persönlichkeit des Lernenden abhängt, können bei Lernproblemen aufgrund von Konzentrationsschwäche häufig lerntherapeutische Praxen weiterhelfen.

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