Was sagt Ihnen das Histogramm Ihrer Kamera?

Sicherlich kommt es Ihnen bekannt vor: Das Histogramm Ihrer Kamera. Manche Kameras zeigen ein Histogramm auf dem Display, andere verstecken es hinter zahlreichen Knöpfen, viele Bildbearbeitungsprogramme zeigen es bei der Bildbearbeitung an. Wie aber lässt sich ein Histogramm lesen und verstehen? Es dient nicht immer nur als reine Bildinformation. Mit dem Histogramm lässt sich einiges dazulernen und somit können Sie die Aufnahmen deutlich verbessern.

Grundsätzlich lässt sich sagen, dass das Histogramm der Kamera hilft, um die richtige Belichtung einzustellen. Denn das Histogramm zeigt Ihnen an, wie die Farben auf Ihrem Bild verteilt sind. Im linken Bereich sind die dunklen Farben zu sehen, im rechten Bereich die hellen.

Haben Sie beispielsweise ein Bild stark unterbelichtet, sollten sich die Balken des Histogramms im linken Bereich bewegen. Bei starker Überbelichtung, also zu vielen hellen Tönen, schlägt das Histogramm nach rechts aus.

Viele Kameras verfügen über die Option, dem Fotografen das Histogramm anzuzeigen. Bei der Canon EOS 1000D beispielsweise drücken Sie mehrfach die Taste DISP. Einfacher ist das Histogramm jedoch zu entziffern, wenn Sie es auf Ihrem Computerbildschirm über ein Bildbearbeitungsprogramm wie Photoshop oder Picasa sehen können.

Das Histogramm zeigt eine optimale Belichtung an

Ob die Belichtung Ihres Motivs gelungen ist, können Sie nun am Histogramm Ihrer Kamera ablesen. Sind alle Grauwerte abgedeckt, also vom reinen Schwarz bis zum reinen Weiß, so entsteht im Histogramm eine Kurve, die alle Bereiche abdeckt. Damit sind alle Tonwerte auf Ihrem Bild vorhanden und die Belichtung ist optimal gelungen.

Unterbelichtung am Histogramm ablesen

Ob ihr Bild stark unterbelichtet ist, können Sie am Histogramm erkennen. Das kommt vor allem dann vor, wenn es draußen sehr dunstig ist (Beispiel: Sie möchten einen Hafen bei bewölktem Himmel und regnerischem Wetter fotografieren) und die Kamera nur gleich helle Flächen ohne starke Kontraste findet.

Als Ergebnis sehen Sie dann ein Bild, auf dem Schwarz eher wie Grau wirkt und auch das eigentliche Weiß Richtung Grau tendiert, da der Belichtungsmesser versucht, die ähnlichen Farben zu kompensieren und Kontraste zu erzeugen. Im Histogramm der Kamera erkennen Sie dieses Problem, wenn der rechte Bereich (also die hellen Farben) nicht angeschlagen sind.

Überbelichtung am Histogramm ablesen

Sicherlich kennen Sie ein typisch überbelichtetes Bild: Einzelne Kontraste oder Konturen gehen komplett verloren, es entstehen "ausgefressene" Lichter und das Weiß und helle Töne dominieren in der Aufnahme. "Ausgefressen" meint hier den Bereich einer Aufnahme, in der die Zeichnung völlig verschwunden ist. Diese Bereiche ohne Zeichnung sind im Histogramm gut zu erkennen, da dieses sehr weit nach rechts, also in Richtung der hellen Töne, verschoben ist. Im dunklen Bereich hingegen fehlt die Tonwertkurve komplett.

Das Histogramm als Hilfsmittel

Viele Bildbearbeitungsprogramme zeigen bei der Nachbearbeitung das Histogramm mit an. Wenn Ihre Aufnahme nicht gelungen ist, können Sie sich durch das Histogramm die Informationen liefern lassen, die Sie zur Verbesserung der Aufnahme benötigen. Haben Sie beispielsweise mit einer kleinen Blende fotografiert, wird Ihnen die kleine Blendenzahl angezeigt. Für die nächste Aufnahme verändern Sie den Wert und testen, ob die Aufnahme besser gelingt. Das Histogramm ist somit eine nützliche Funktion, um die richtige Belichtungszeit in der richtigen Situation zu erlernen.