Rund 88 Prozent der Deutschen sind mit ihrem Girokonto zufrieden, die restlichen Kontoinhaber denken über einen Wechsel nach. Worauf aber sollte bei einem Girokonto geachtet werden? Was macht ein wirklich gutes Girokonto aus?
Was sind für Kunden die wichtigsten Kriterien, die ein Girokonto erfüllen muss?
Eine kostenfreie Kontoführung steht ganz oben auf der Liste der Kundenwünsche. Dabei ist dies nicht immer die beste Lösung. Viele Banken bieten ein kostenloses Girokonto nur dann an, wenn die Einlagen der Kunden einen gewissen Betrag stets übersteigen. Diese Regelung findet nicht jeder Kunde ansprechend.
Ein professioneller Internetauftritt sowie umfangreiche, leicht verständliche Online-Funktionen, sind für die meisten Kunden ebenso entscheidend. Die Funktionen müssen leicht zu finden sein, sodass sich auch Neulinge auf diesem Gebiet gut zu Recht finden. Auch die Sicherheit der Kundendaten ist hier ein wichtiger Aspekt.
So genannte TAN-Generatoren erzeugen beispielsweise für jede Überweisung eine neue TAN. Dafür muss die EC-Karte in das TAN-Gerät eingeführt werden und anschließend liest das Gerät einen Barcode auf der Online-Banking Seite der Bank aus. Diese Möglichkeiten machen das Online-Banking zwar sicherer, eine Garantie, dass es nie zu Übergriffen Dritter kommt, gibt es aber trotzdem nicht.
Vielen Kunden ist auch eine deutschlandweite flächendeckende Versorgung mit Bargeld wichtig. So muss gewährleistet sein, an möglichst vielen Automaten kostenfrei Bargeld abheben zu können. Dies geht entweder dann, wenn die Hausbank sehr viele Automaten besitzt oder wenn es möglich ist, auch an anderen Automaten umsonst Geld abzuheben.
In der Regel ist nur die Abhebung bei der Hausbank kostenlos. Besitzt diese nur sehr wenige Geldautomaten, müssen bei jeder Abhebung an fremden Automaten Gebühren gezahlt werden.
Kunden, die viel reisen, wünschen sich darüber hinaus, auch im Ausland gebührenfrei Bargeld abheben zu können.
Das Kleingedruckte lesen
Vor dem Wechsel des Girokontos lohnt es sich, bei den verschiedenen Anbietern, speziell das Kleingedruckte zu lesen. Hier können böse Fallen lauern. So sind bei einigen Anbietern nur eine bestimmte Menge an Überweisungen kostenlos möglich oder für das Abheben von Bargeld im Ausland fallen sehr hohe Gebühren an.
Das richtige Girokonto ist auch eine Frage der persönlichen Vorlieben
In Zeiten des World Wide Web nutzen immer mehr Menschen die Funktion des Online-Banking, mittlerweile sogar rund 40 Prozent der Kontoinhaber. Sie schätzen die Möglichkeit, zeitlich flexibel agieren zu können und haben vor allem an den Internetauftritt ihrer Bank hohe Ansprüche.
Allerdings wünschen sich auch die meisten Online-Banking-Nutzer einen festen Ansprechpartner vor Ort, sollte es doch einmal zu Fragen kommen, die ein persönliches Gespräch erfordern. Direktbanken sind zwar oft günstiger, was die Kontoführung angeht, allerdings bieten sie nicht die Möglichkeit, einen persönlichen Ansprechpartner vor Ort aufzusuchen, wie es die Filialbanken tun.
Wer sich in der Regel im Plus-Bereich des Girokontos bewegt, also stets Geld auf dem Konto hat, interessiert sich vor allem für die Zinsen, die dies abwirft. Schließlich wird das Geld so stetig mehr und bei hohen Beträgen auf dem Girokonto können sich die Zinsen auf Dauer wirklich lohnen. Überzieht jemand regelmäßig sein Girokonto, sollte er ein Auge auf die Kosten haben, die dies verursacht.
Denn wird das Konto überzogen, berechnet die Bank dafür Zinsen. Wer sich also regelmäßig in den roten Zahlen bewegt, sollte darauf achten, dass die Zinsen der Bank möglichst gering sind.
Früher mussten alle Überweisungen händisch ausgefüllt werden Thorben Wengert – Fotolia.com
Welche Banken besitzen besonders viele Geldautomaten?
Die verschiedenen Banken besitzen deutschlandweit unterschiedlich viele Geldautomaten. Die Sparda- und die Targo Bank zählen beispielsweise zu der Gruppe der Cash-Pool-Banken und verfügen über 2900 Geldautomaten in Deutschland. Eine weitere Bankengruppe ist die Cash-Group. Zu ihr gehören zum Beispiel die Postbank oder die Deutsche Bank.
Deutschlandweit bieten sie ihren Kunden die Möglichkeit, an rund 9000 Automaten Bargeld abzuheben. Die Volks- und Raiffeisenbanken übertreffen dies bei Weitem und verfügen über 19.450 Geldautomaten in der Bundesrepublik. Noch mehr Geldautomaten hat nur die Sparkasse, nämlich rund 25.700.
Wann lohnt sich ein Kontowechsel?
Kostet ein Filialkonto mehr als 80 Euro an Kontoführungsgebühren auf das Jahr gerechnet, lohnt es sich definitiv einen Kontowechsel vorzunehmen. Bei einem Online-Banking-Konto sollte bereits bei jährlichen Kosten von rund 40 Euro ein Wechsel angestrebt werden. In diesem Fall, empfiehlt es sich, die Kosten für verschiedene Girokonten zu vergleichen.
Das funktioniert zum Beispiel über den Girokontenanbietervergleich auf www.toptarif.de. So kann jeder das günstigste Girokonto finden, welches im Idealfall auch noch auf seine persönlichen Bedürfnisse zugeschnitten ist.
Was muss bei einem Kontowechsel beachtet werden?
Wer sein Girokonto wechselt, muss umgehend alle Vertragspartner, die über eine Einzugsermächtigung verfügen, über den Wechsel informieren. Nur, wenn diese die neuen Kontodaten bereitgestellt bekommen, ist ein reibungsloser Ablauf des Zahlungsverkehrs gewährleistet und es entstehen keine Lastschriftrückgaben, die zusätzliche Kosten verursachen würden.
Sollte es zu einer zeitlichen Überschneidung kommen, kann das Geld auch direkt an die Vertragspartner überwiesen werden, bevor eine neue Einzugsermächtigung erfolgt. Einige Banken bieten auch einen kostenlosen Konto-Umzugsservice an. So müssen sich Kontoinhaber nicht mühselig jeden einzelnen Dauerauftrag händisch abändern. Das spart Zeit und Nerven.
Das alte Konto sollte erst dann gekündigt werden, wenn sichergestellt ist, dass darauf keine Bewegungen mehr stattfinden.
Oft vergessen Girokontoinhaber auch, wo sie ihre Kontoverbindung überall hinterlegt haben. Dies können zum Beispiel Onlineshops sein. Auch dort muss, spätestens bei der nächsten Bestellung, das neue Girokonto angegeben werden.