Was junge Männer zum Urologen führt- Teil 1: Normalbefunde

Was die häufigsten Gründe sind warum junge Männer zum Urologen gehen, lesen Sie in dem folgendem Beitrag.

Angst

Durch Medien werden oftmals falsche Vorstellungen und Fehlinformationen vermittelt. Die jungen Männer treibt die Angst um, welche Krankheiten beim Küssen oder Geschlechtsverkehr übertragen werden könnten. Auch zu der Frage, ob anatomisch und funktionell alles in Ordnung ist, erhalten Sie hier Antwort.

Vorhauttalg

Vorhauttalg, auch „Smegma“ genannt, ist eine weiße bis hellgelbe Substanz. Er besteht aus dem Talg der Vorhautdrüsen sowie aus Zellresten und Bakterien. Zusätzlich können Urin- und Spermarückstände enthalten sein. Smegma bildet sich beim  Mann zwischen der Vorhaut und der Eichel des Penis und sollte regelmäßig mit lauwarmem Wasser entfernt werden.

Hornzipfel am Eichelkranz

Hornzipfel, die bei etwa jedem dritten Mann in unterschiedlich starker Ausprägung auftreten, sind warzenartige Gebilde, die meist weißlich gefärbt sind. Sie befinden sich am Rand der Eichel über deren gesamten Umfang bis hin zum Eichelbändchen und können über einen Millimeter groß werden. Hornzipfel sind weder schmerzhaft noch geht von ihnen ein Juckreiz aus. Sie entstehen ohne bekannten Auslöser, wahrscheinlich durch hormonelle Einflüsse in der Pubertät. Da sie harmlos, symptomlos und nicht ansteckend sind, wird auch keine Therapie empfohlen!

Dunkle Pigmente

Durch den Einfluß von Testosteron in der Pubertät werden einige Hautbereiche dunkler, insbesondere der Genitalbereich. Dies kann verstärkt werden durch Reibung, beispielsweise bei Sportlern.

Spermamenge

Das normale Ejakulatvolumen beträgt ungefähr drei Milliliter, kann jedoch stark zwischen 2 und 6 Milliliter schwanken. Die Spermamenge lässt keine Rückschlüsse auf die Potenz zu. Sie ist hingegen von vielen Faktoren abhängig, insbesondere der Ejakulationsfrequenz. Und: Je länger das Vorspiel dauert und sich der Orgasmus aufbauen kann, umso größer ist das Volumen. Auch die Stärke der Ejakulation schwankt stark.

Penisgröße

Über die Hälfte aller Männer sind nicht zufrieden mit ihrem Penis, bei jungen Männern sogar sagenhafte 80%! Viele davon vermuten, ihr Penis sei zu klein.

Dabei ist auch hier die Spannbreite riesig: Normal gilt beim Erwachsenen schon ab einer Größe von vier Zentimetern im schlaffen Zustand. Erst ab einer Länge von unter sieben Zentimetern im erigierten Zustand spricht man von einem sogenannten Mikropenis.

Krümmung

Bei den meisten Männern ist der Penis nicht gerade, sondern es besteht eine leichte Verbiegung, meist nach oben. Diese kann als Bogen oder als Knick auftreten. Sie ist ohne Bedeutung, solange Geschlechtsverkehr möglich ist. Unterscheiden davon muss  man eine erworbene Penisverkrümmung, die auf einer Vernarbungs-Krankheit basiert, der sogenannten IPP (Induratio penis plastica) oder durch einen Schwellkörperriss („Penisbruch“) entstanden ist.

Zeit bis zum Samenerguß

Viele junge Männer empfinden Ihren Samenerguß als zu früh. Jedoch beträgt die Durchschnittszeit von der Penetration bis zur Ejakulation im Bundesdurchschnitt nur gut 5 Minuten! Wie groß auch hier die Spannbreite ist, muss ich ja nicht mehr extra erwähnen.

Masturbationsfrequenz

Im Durchschnitt masturbieren junge Männer (bis 25 Jahre) etwa zehn Mal pro Monat. In der Pubertät phasenweise sogar noch deutlich häufiger. Sind sie dann in einer festen Partnerschaft, so nimmt diese Häufigkeit ab.

Beschneidungswunsch

Die Nachfrage nach Beschneidungen aus kosmetischen und vermeintlichen hygienischen Gründen nimmt deutlich zu. Es hat sich die Meinung verbreitet, blank sei sauberer. Jedoch konnte in Studien bislang noch nicht eindeutig bewiesen werden, dass dadurch die Ansteckung mit Geschlechtskrankeiten unwahrscheinlicher wird.

Bildnachweis: pkchai / stock.adobe.com