Was ist eine bilanzierte Diät und für wen ist sie geeignet?

Bei einer bilanzierten Diät handelt es sich nicht um eine Diät im Sinne von knapper Kost und Abnehmen. Sondern damit meint man in der Regel eine Ernährung, die ganz speziell auf die Bedürfnisse des Körpers abgestimmt ist.

Für wen ist eine bilanzierte Diät angebracht?

Diese Diätform, nennen wir sie mal so, ist für Personen entwickelt, die einen ganz speziellen Bedarf an Nährstoffen und Energie haben. Das kann beispielsweise nach einer Operation sein, auch aufgrund von bestimmten Funktionseinschränkungen eines Organs oder anderer körperlicher Umstände. Für Menschen beispielsweise, die an Stoffwechselerkrankungen leiden, Krebspatienten oder pflegebedürftige Menschen, die mit der normalen Nahrungsaufnahme Probleme haben, ist eine bilanzierte Diät optimal.

Wie sieht eine solche Diät aus?

Wird ein Mensch durch eine bilanzierte Diät ernährt, dann erhält er zumeist Trinknahrung. Diese ist dann so explizit zusammengesetzt, dass sie den kompletten Tagesbedarf unter Berücksichtigung von spezifischen Ernährungsbedürfnissen abdeckt. Mit dieser Ernährungsform wird das Gleichgewicht zwischen den Bedürfnissen und Anforderungen des Organismus wiederhergestellt oder erhalten.

Bei der ergänzenden bilanzierten Diät wird diese zusammen mit anderen Lebensmitteln eingenommen, wobei es hier empfehlenswert ist, dies im Zusammenhang mit einem ausgearbeiteten Ernährungsplan zu tun. Denn somit ist sichergestellt, dass die Energie- und Nährstoffversorgung ausreichend ist. Diese Diät wird aufgrund dessen auch „teilbilanzierte Diät“ genannt.

Die „vollständig bilanzierte Diät“ hingegen enthält nur eine einzige Nahrungsquelle und sie deckt den kompletten Bedarf des Organismus ab.

Wann ist solch eine Diät sinnvoll?

Die vollständig bilanzierte Diät wird eingesetzt, wenn der Patient aufgrund seines körperlichen Zustandes bzw. seiner Erkrankung nicht mehr in der Lage ist, seinen Nährstoffbedarf durch die eigene Ernährung zu decken. Das können Menschen sein, die unter Schluckbeschwerden nach einem Schlaganfall leiden oder aber auch Menschen mit einer geistigen Behinderung, die eine Aufnahme von fester Nahrung unmöglich macht. Die Fertignahrung kann auch für Menschen nützlich sein, bei denen eine Erkrankung die normale Aufnahme und Verdauung einschränkt. Auch beispielsweise bei Phenylketonurie ist die bilanzierte Diät angebracht, denn hier ist der Abbau bestimmter Nahrungsbestandteile nicht möglich. Für all diese Fälle und einige mehr steht die vollständig bilanzierte Diät zur Verfügung, denn sie ersetzt die normale Nahrung durch gleichwertige Substanzen.

Wer profitiert von der ergänzenden bilanzierten Diät?

Die ergänzende bilanzierte Diät kommt zum Einsatz bei den Menschen, die trotz normaler Nahrungsaufnahme noch über einen Mangel an Nährstoffen verfügen. Das kann beispielsweise bei Patienten vorkommen, die an einer eingeschränkten Leber- oder Nierenfunktion leiden. Die anerkannten und zulässigen Nährstoffe sind dabei in der Regel  Wasser, Fett, essentielle Fettsäuren, Kohlenhydrate und Eiweiß.

Für den Einsatz der ergänzenden bilanzierten Diät ist eine wichtige Grundlage, dass die vorliegende Störung genau gekennzeichnet ist. So erfüllen beispielsweise solch unpräzisen Angaben wie: „geschwächtes Immunsystem“, „erhöhte Infektanfälligkeit“ oder auch „Wechseljahrsbeschwerden“ nicht die Voraussetzungen. Das gilt im Gleichen Sinne auch für „Schwanger“, „Ältere“ oder „Raucher“, bei denen keine konkreten Beschwerden vorliegen. Es soll grundsätzlich geprüft werden, ob der Nährstoffmangel, der besteht nicht auch durch eine gezielte Ernährungsumstellung oder durch Nahrungsergänzungsmittel ausgeglichen werden kann.

Die Fertignahrungslösungen erhält man im Handel bzw. in Apotheken und sie enthalten in der Regel maximal 1200 kcal und können auch als Formula-Diät Übergewichtigen helfen, abzunehmen. Jedoch sollte eine reine Formula-Diät nur unter Aufsicht eines Arztes durchgeführt werden.

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