Gerade Vereine, die einen gesellschaftlichen und sozialen Auftrag erfüllen, haben schon durch ihre in der Satzung verankerten Aufgaben die Grundlagen, die Situation der Flüchtlinge aus Kriegsgebieten zu verbessern und ihre Integration zu fördern. In vielen Kommunen helfen die größeren Organisationen wie das Rote Kreuz, Feuerwehr und THW, die kirchlichen Verbände wie Caritas und Diakonie mit, die Betreuung der Flüchtlinge zu organisieren. Auch wenn kleinere Vereine nicht so große Ressourcen haben, können die Mitglieder ihren Teil dazu beitragen, die Verbindung zwischen Bevölkerung und Flüchtlingen herzustellen und durch verschiedene Aktivitäten Vorurteile abzubauen.
Bei der derzeit herrschenden politischen Lage, wo AfD und Pegida durch ihre populistischen Parolen immer mehr Zuspruch erhalten, ist es wichtig, dass dem aufkommenden Rechtsruck Paroli geboten wird. Da helfen gute Worte wenig, sondern nur Beispiele von guten Taten und Menschen, die mit ihrer Vorbildfunktion im Ehrenamt zeigen, dass es gelingen kann, die oft traumatisierten Asylbewerber aus Kriegsgebieten aufzunehmen und ihnen eine Heimat zu geben.
Was können Vereine tun?
Zum einen können Vereine sich an einem Netzwerk beteiligen, dass nahezu in allen Gemeinden, Städten und Landkreisen geschaffen wurde. Die Koordination wird meist von der Ausländerbehörde vorgenommen, geht aber auch von den Organisationen aus, die sich vordringlich um die Flüchtlingsbetreuung vor Ort kümmern. Zum anderen haben sie die Möglichkeit, durch eigene Angebote eine Willkommenskultur aufzubauen.
Wie funktioniert die Zuweisung?
Die Erstaufnahmeeinrichtungen werden vom jeweiligen Bundesland betrieben und sollen den reibungslosen Beginn des Asylverfahrens sicherstellen. Dort werden die Flüchtlinge registriert und innerhalb des jeweiligen Bundeslandes in die Notunterkünfte der einzelnen Regierungsbezirke verteilt. In den Ersteinnahmeeinrichtungen verweilen die Flüchtlinge in der Regel zwei Tage bis maximal zwei Wochen.
Für die Unterbringung in den Regierungsbezirken gibt es einen Schlüssel, nach dem die Anzahl der Flüchtlinge berechnet wird, die dort aufgenommen werden müssen. Das wird dann auf die einzelnen Landkreise heruntergebrochen, die den Ball dann an die einzelnen Gemeinden oder Städte weiter geben. Die Landkreise haben zunächst Notunterkünfte als Zwischenstation eingerichtet, von wo aus die Flüchtlinge dann in die Gemeinschaftsunterkünfte gebracht werden, die sich in den Kommunen befinden. Bereits bei der Betreuung in den Notunterkünften beginnt der Einsatz von ehrenamtlichen Helfern, die beispielsweise bei der Essensausgabe mit anpacken.
Was machen die Helferkreise?
Die Tätigkeiten vor Ort umfassen zunächst die wichtigsten Aufgaben, um den Flüchtlingen zu helfen, ihnen die Angst zu nehmen und den Tagesablauf zu organisieren. Dazu gehören:
- Der Erstkontakt mit den ankommenden Flüchtlingen
- Die Versorgung mit Essen und Getränken
- Bei Bedarf (z. B. bei Krankheit) die Weiterleitung an die zuständigen Stellen
- Die Unterstützung beim Transport und bei der Belegung
Hier können Mitglieder aus den Vereinen sich hervorragend einbringen, weil sie bereits durch ihre Vereinstätigkeit meist die richtigen Ansprechpartner kennen und in ihrer Gemeinde oder Stadt verwurzelt sind. Deshalb wissen sie, wo sie ansetzen können, um Kontakte herzustellen und Angebote zu entwickeln.