Gesundheit Praxistipps

Was genau ist Reizdarm?

Viele Menschen lieben Brot, Pasta und auch Süßigkeiten. Allerdings zählen diese, wie auch Milchprodukte, Kohl oder Steinobst zu den vergärbaren Lebensmitteln. Wer unter einem Reizdarm leidet, sollte laut Untersuchungen diese Lebensmittel meiden. Dabei ist in zahlreichen Untersuchungen belegt, dass Low FODMAP ein hervorragender Ansatz ist, um diese Erkrankung in den Griff zu bekommen.

Was genau ist Reizdarm?

Was genau ist Reizdarm?

Was genau ist Reizdarm?

Bevor man sich mit dem Thema Low FODMAP beschäftigt, sollte natürlich zuerst abgeklärt werden, ob es sich wirklich um die Diagnose Reizdarm handelt oder ob nicht eine Zöliakie dahintersteckt. Das Problem dabei ist, dass beide Erkrankungen ähnliche Symptome hervorrufen und nicht so leicht voneinander zu unterscheiden sind. Spätestens dann, wenn die Low FODMAP Diät keine Linderung bringt, handelt es sich nicht um Reizdarm, sondern um eine Zöliakie.

Beim Reizdarmsyndrom handelt es sich um eine Krankheit des Verdauungstraktes. Dabei kommt es immer wieder zu Bauchschmerzen, Durchfall oder Verstopfungen. Doch auch Unterbauchschmerzen und Blähungen können Symptome des Reizdarmsyndroms sein. 

Ursachen des Reizdarmsyndroms

Leider ist die Ursache bis heute nicht genau erklärt. Wahrscheinlich gibt es eine Vielzahl an Auslöser. Ein zentraler Aspekt des Reizdarmsyndroms ist vermutlich eine gestörte Darmflora und eine geschädigte Darmbarriere. Verursacht kann das z.B. durch eine vorausgegangenen Darminfektion, Operation, Antibiotika-Therapie oder auch einer längeren Medikamenten-Einnahme werden. Aber auch Stress, ungünstige Essgewohnheiten und seelische Belastung sind pures Gift für die Darmflora.

Infolgedessen ist es für Betroffene oft schwer, sich davor zu schützen. Daher ist eine spezielle Diät und die Einnahme von einem spezifisch ausgewählten Probiotikum empfehlenswert, um den Darm in Balance zu halten. Hierfür eignet sich die Low FODMAP Diät wie auch das Probiotikum Innovall® RDS.

Was ist die Low FODMAP Diät?

Bei der Low FODMAP Diät handelt es sich um eine Diät, bei der man auf bestimmte Lebensmittel verzichtet, die Darmbeschwerden auslösen können. FODMAP (Fermentierbare Oligosaccharide, Disaccharide, Monosaccharide und Polyole) sind Lebensmittel, die zwar nicht schädlich sind, aber während der Verdauung mehr Gase produzieren. Da der Darm aber schon belastet ist, können die Gase ihn noch zusätzlich belasten und es kommt zu Symptomen wie Durchfall, Blähungen und Schmerzen. Allerdings kann jeder Betroffene unterschiedliche Symptome aufweisen und unterschiedlich auf FODMAPs reagieren. 

Mit einer FODMAP Diät können die Symptome deutlich gelindert werden. Die Umstellung dauert rund acht Wochen. Dabei wird auf alle FODMAP Lebensmittel verzichtet. Nach etwa acht Wochen werden diese Lebensmittel dann in kleinen Mengen wieder eingeführt, um zu sehen, auf welche der Lebensmittel man reagiert. Somit werden bei einer Low-FODMAP-Diät die Menge FODMAPs bewusst gesteuert, um die Ursache zu finden. 

Dies wurde auch in einer Untersuchung im Jahr 2022 herausgefunden [1]. Dabei wurde belegt, dass eine entzündungshemmende und FODMAP-arme Ernährung hilfreich bei verschiedenen Erkrankungen wie Reizdarm, Fibromyalgie sowie Diabetes sein kann. 

Essgewohnheiten ändern

Beim Reizdarmsyndrom ist es natürlich wichtig, die Essgewohnheiten zu verändern. Zudem kommt Geduld hinzu, da die Umstellung einige Zeit in Anspruch nimmt. Denn gerade die Essgewohnheiten hat man schon lange und bis diese komplett umgestellt sind, kann es durchaus ein Jahr dauern. Gleichzeitig muss man auch die Lebensmittel der FODMAP Gruppe zuordnen, was ebenfalls einiges an Zeit in Anspruch nimmt. Damit es leichter fällt, hier eine kleine Aufstellung, welche Lebensmittel gut und welche schlecht sind.

Folgende Lebensmittel sollten reduziert werden: 

  • Apfel
  • Birne 
  • Mango
  • Obst aus der Dose
  • Pflaume
  • Pfirsich
  • Glutenhaltige Produkte
  • Milch & Joghurt mit Laktose
  • Artischocken
  • Avocado
  • Bohnen
  • Blumenkohl
  • Erbsen
  • Kichererbsen
  • Pilze
  • Schalotten
  • Spargel
  • Zwiebel
  • Wurst
  • Fleisch und Fisch, welche verarbeitet, fettreich, frittiert oder paniert sind
  • Maissirup und Mannitol (Süßungsmittel)

Erlaubt hingegen sind diese Lebensmittel: 

  • Beeren 
  • Banane (1/2) 
  • Honigmelone
  • Kiwi
  • Mandarine
  • Orange
  • Passionsfrucht
  • Zitrone
  • Auberginen
  • Brokkoli
  • Fenchel
  • Grüne Stangenbohnen
  • Ingwer
  • Kartoffeln
  • Karotten
  • Kürbis
  • Oliven
  • Pastinake
  • Radieschen
  • Rüben
  • Salate
  • Spinat
  • Sprossen
  • Tomaten
  • Zucchini
  • Wenig Haushaltszucker
  • Glukose
  • Glutenfreie Produkte
  • Amaranth
  • Flohsamenschalen
  • Haferkleie
  • Hirse
  • Mais
  • Quinoa
  • Butter
  • Hartkäse
  • Laktosefreie Milch und Milchprodukte
  • Mageres Fleisch
  • Meeresfrüchte
  • Jeden Fisch, der nicht verarbeitet ist

Wer zu Beginn der Low-FODMAP-Diät auf all die oben verbotenen Lebensmittel verzichtet und sie nach rund acht Wochen wieder langsam mit der Einführung einzelner Lebensmittel beginnt, kann recht zügig herausfinden, auf welche Lebensmittel er reagiert und so Schübe vermeiden. 

Quellen: 

[1] Silva AR, Bernardo A, de Mesquita MF, Vaz-Patto J, Moreira P, Silva ML, Padrão P. An anti-inflammatory and low fermentable oligo, di, and monosaccharides and polyols diet improved patient reported outcomes in fibromyalgia: A randomized controlled trial. Front Nutr. 2022 Aug 15;9:856216. doi: 10.3389/fnut.2022.856216. PMID: 36091254; PMCID: PMC9450131.

Bildnachweis: weyo / stock.adobe.com

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