Nicht immer lässt sich voraussehen, ob ein Familienmitglied pflegebedürftig wird. Durch einen Unfall, eine Operation oder eine schwere Erkrankung ist man plötzlich auf Hilfe angewiesen, die jedoch erst organisiert werden muss. Auch für Menschen, die schon länger chronisch krank sind, kann der Zeitpunkt kommen, ab dem sie Unterstützung brauchen.
Pflegegutschein schnell beantragen
Angehörige sind mit einer solchen Situation oft überfordert und wissen nicht, wie sie innerhalb kürzester Zeit die passende Pflege finden können. Hier hilft Ihnen der sogenannte Pflegegutschein, den Sie für sich oder Ihren Angehörigen bei der entsprechenden Pflegekasse schnellst möglich beantragen sollten.
Der Pflegegutschein ist ein kostenloser Beratungsgutschein, der Ihnen innerhalb von zwei Wochen nach Antragstellung zugesendet wird, falls Ihnen die Pflegekasse selbst keinen Beratungstermin anbieten kann. Es vergeht also einige Zeit, bis Sie Unterstützung bekommen.
Neutrale Pflegeberater helfen bei der Organisation der Pflege
Solange Ihr Angehöriger in einem Krankenhaus liegt, ist das kein Problem. Ist er jedoch zu Hause, müssen Sie zur Überbrückung unter Umständen selbst einspringen. Der behandelnde Arzt oder das Krankenhaus sollte Ihnen einige Tipps geben können, wie Sie in dem speziellen Fall helfen können, bis die Pflege langfristig organisiert ist.
Nach Erhalt des Pflegegutscheins müssen Sie diesen innerhalb von zwei Wochen einlösen. Sie bekommen dafür eine individuelle Pflegeberatung und Hilfestellung bei der Zusammenstellung einer passenden Pflege für Ihren Angehörigen oder sich selbst durch speziell ausgebildete Pflegeberater einer Beratungsstelle in Ihrer Nähe, die Sie in einer Datenbank finden.
Pflegegutschein beinhaltet auch Kostenberatung
Die Pflegeberater können Ihnen auch die notwendigen finanziellen Hilfen empfehlen, die Ihnen bzw. Ihrem Angehörigen zustehen. Sie haben die entsprechenden Formulare für Pflegeleistungen vorrätig und wissen, wie man die Anträge ausfüllen muss.
Wenn der Pflegebedürftige nicht zu Hause versorgt werden kann, hilft Ihnen die Beratungsstelle bei der Auswahl einer geeigneten stationären Pflegeeinrichtung und informiert Sie über die Kosten der in Frage kommenden stationären oder ambulanten Pflegeeinrichtungen.
Betreuungs- und Begleitdienste gehören zur Pflege
Die garantierte Rundumversorgung des Pflegebedürftigen ist umso wichtiger, desto weiter hilfreiche Familienmitglieder oder Freunde entfernt wohnen. Daher erhält der Pflegebedürftige auch für den Haushalt Unterstützung. Ebenfalls hilfreich sind Betreuungs- und Begleitdienste, damit der Pflegebedürftige zu Hause nicht allein bleiben muss und zu Arztbesuchen und Therapiemaßnahmen begleitet wird.
Die Berater können Ihnen genau erklären, für welche Situationen Sie diese Service-Angebote nutzen können und erstellen mit Ihnen gemeinsam einen Pflegeplan. Es ist nicht einfach, alle Termine und Angebote von Pflegeanbietern, Pflegediensten, Ärzten, Sozialdiensten, Altenheimen, Reha-Teams, Pflegebegleitern und Therapeuten unter einen Hut zu bringen. Daher ist es eine große Erleichterung, wenn Ihnen jemand zur Seite steht, der Sie neutral berät.