Laut neuesten Vorhersagen sollen bis zum Jahr 2023 etwa 78,3 Millionen Einwohner Deutschlands ihre Einkäufe im Internet tätigen, was ungefähr 95 % der Gesamtbevölkerung des Landes entspricht. Dies unterstreicht die wachsende Bedeutung des Onlinehandels (E-Commerce), welcher vor allem für neue Unternehmen erfolgversprechende Wachstumschancen bietet. Daher gibt es gerade heutzutage zahlreiche Start-ups, welche ihr Geschäft gänzlich im Internet starten und keinen lokalen Handel mehr betreiben. Jedoch bemerken diese schnell, dass gerade das Thema Steuern im Onlinehandel äußerst komplex und aufwändig ist, insbesondere, wenn die Waren ebenso ins Ausland verkauft werden. Erfahren Sie daher nachfolgend mehr darüber, welche steuerlichen Aspekte Sie im Onlinehandel unbedingt beachten sollten und weshalb es notwendig ist, einen spezialisierten Steuerberater für E-Commerce an der Seite zu haben, der Ihnen hilft, Ihr Geschäft zum Erfolg zu führen.
Welchen Herausforderungen begegnen Onlinehändler häufig im E-Commerce?
In der Vergangenheit lagen die Hauptprobleme von E-Commerce-Unternehmen im technischen Bereich. Heute sind jedoch Marketingaspekte wie Konkurrenz, Online-Marketing und Kundenbindung im Onlinehandel zentral. Zudem nehmen steuerliche und rechtliche Themen wie das Verpackungsgesetz, Rechtssicherheit, internationale Steuern sowie Zahlungsmethoden an Relevanz zu.
Vor allem junge Firmen fokussieren sich zudem häufig zunächst auf den Geschäftsaufbau und vernachlässigen dabei Buchhaltungsthemen wie Rechnungen und Belegerfassung. Hieraus resultiert oftmals ein Berg an Papieren, der nicht selten zu Unübersichtlichkeit und damit Fehlern führt. Um Problemen vorzubeugen, sollte frühzeitig ein E-Commerce-erfahrener Steuerberater hinzugezogen werden. Eine möglichst digitale Buchhaltung ist anzustreben, um die Effizienz und Organisation zu verbessern. Der Steuerberater kann hierfür passende Softwarelösungen für Start-ups empfehlen.
Welche steuerlichen Themen sind besonders im Bereich E-Commerce relevant?
Im E-Commerce sind Onlinehändler mit verschiedenen steuerlichen Herausforderungen konfrontiert, darunter:
Umsatzsteuerregelungen
Die unterschiedlichen Umsatzsteuersätze und -regelungen in den verschiedenen Ländern, in die verkauft wird, müssen stets beachtet werden, insbesondere bei einem grenzüberschreitenden Handel. So ist ein Händler verpflichtet, in jedem Land, in das er Waren verkauft, eine Umsatzsteuererklärung abzugeben. Ein Steuerberater mit globalen Verbindungen kann diese Umsatzsteuererklärungen einreichen und die erforderlichen Umsatzsteuer-Identifikationsnummern beantragen.
Mehrwertsteuerschwelle
Bei Auslandslieferungen fällt die Mehrwertsteuer normalerweise im Empfängerland an, dem Bestimmungsland. Allerdings greift dies meist nicht ab dem ersten Euro, sondern erst ab einem bestimmten Umsatz, der als Lieferschwelle bezeichnet wird. Diese Schwellen variieren jedoch zwischen den Ländern, auch innerhalb der EU. Das Überschreiten der Lieferschwellen in EU-Ländern kann zu einer Mehrwertsteuerregistrierungspflicht im jeweiligen Land führen. Ein E-Commerce-spezialisierter Steuerberater kann Lieferschwellen kontinuierlich überwachen und bei deren Überschreitung automatisch die Umsatzsteuererklärung im betreffenden Land einreichen. Für Händler ist dies im Tagesgeschäft kaum umsetzbar.
Steuerliche Vertretung
In einigen Ländern ist möglicherweise eine steuerliche Vertretung erforderlich, um Umsatzsteuerpflichten zu erfüllen. Ein Steuerberater verfügt über Fachwissen in Bezug auf die Steuergesetze des jeweiligen Landes und kann Onlinehändler bei der Einhaltung der geltenden Vorschriften unterstützen. Auch hilft er Onlinehändlern dabei, sich für die Umsatzsteuer in den Ländern zu registrieren, in denen sie geschäftlich tätig sind, und beantragt die erforderlichen Umsatzsteuer-Identifikationsnummern. Ebenso kann er die Verantwortung für die Erstellung und Einreichung von Umsatzsteuererklärungen in den verschiedenen Ländern übernehmen, bei grenzüberschreitenden Transaktionen zur korrekten Handhabung von Mehrwertsteuer, Zoll und anderen Abgaben beraten sowie bei der Buchhaltung und Berichterstattung unterstützen. Weiterhin fungiert der Steuerberater als Ansprechpartner für die Steuerbehörden und unterstützt den Onlinehändler bei steuerlichen Prüfungen, Anfragen und möglichen Streitigkeiten. Zudem informiert er über relevante Gesetzesänderungen und hilft dabei, die Geschäftsabläufe entsprechend anzupassen.
Steuerdokumentation
Die korrekte Ausstellung von Rechnungen, die die gesetzlichen Anforderungen erfüllen, sowie die Aufbewahrung von Belegen und Buchhaltungsunterlagen ist unverzichtbar, um Probleme mit dem Finanzamt zu vermeiden und das Geschäft nicht zu beeinträchtigen. Ein kompetenter Steuerberater für E-Commerce unterstützt Onlinehändler bei der ordnungsgemäßen Buchführung und erstellt Berichte, die den gesetzlichen Anforderungen entsprechen.
Auslandsverkäufe via Plattformen
Im E-Commerce ist es relativ einfach, überregional und sogar international zu verkaufen. Plattformen und digitale Marktplätze unterstützen und erleichtern dies. Oft lagern Waren im Ausland in sogenannten „Fulfillment-Centern“, was für Endkunden den Vorteil kürzerer Lieferzeiten bietet. Allerdings führt dies für Händler dazu, dass sie in jedem Land, in dem ihre Waren gelagert oder verkauft werden, mehrwertsteuerpflichtig werden. Dies sollte unbedingt berücksichtigt werden. Auch hier hilft ein Steuerberater für E-Commerce.
Fazit
E-Commerce bietet sowohl Unternehmen als auch insbesondere Start-ups große Wachstumsmöglichkeiten, da weniger Investitionen erfordert werden, z.B. in Laden- oder Büromieten. Allerdings vernachlässigen viele Onlinehändler den Bereich Steuern und Buchhaltung, obwohl diese für langfristigen Erfolg entscheidend sind. In der Folge können hohe Nachzahlungen sowie Strafen das Geschäft beeinträchtigen. Wählen Sie daher sorgfältig einen Steuerberater mit Erfahrung in E-Commerce und internationalem Steuerrecht. Mit der richtigen Beratung können Sie sich unbesorgt auf Ihre Geschäfte konzentrieren.
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