Warum sich auch die späte Altersvorsorge noch lohnt

Mit der Altersvorsorge zu beginnen ist gar nicht so leicht. Berufseinsteiger, die plötzlich deutlich mehr Geld haben als noch im Studium, geben ihr Geld erst einmal für Urlaube, ein Auto oder eine Wohnungseinrichtung aus und vergessen häufig, dass die gesetzliche Rente nicht ausreicht. Doch auch im fortgeschrittenen Alter kann noch gespart und ein kleines Polster aufgebaut werden.

Der demografische Wandel macht den gesetzlichen Rentenkassen schwer zu schaffen und schon jetzt (Stand: 23.04.2015) reichen die monatlichen Rentenzahlungen für viele kaum noch aus. Private Vorsorge ist das A und O und wird von Experten gerne gepredigt.

Versorgungslücke ist ein Stichwort, das in diesem Zusammenhang häufig fällt und sich auf die Lücke zwischen dem letzten Gehalt in der Erwerbstätigkeit und der ersten Rentenzahlung im Ruhestand bezieht. Diese Lücke ist bei vielen so groß, dass es schwer wird, den Lebensstandard zu halten. Das einzige Mittel dagegenzuwirken, ist private Altersvorsorge, mit der sich viele und gerade noch junge Leute aber schwer tun.

So früh wie möglich mit der Altersvorsorge beginnen

Grundsätzlich wird dazu geraten, mit der privaten Altersvorsorge so früh wie möglich zu beginnen. Wer früh anfängt, gewisse Summen im Monat beiseite zu legen, wird im Alter gut abgesichert sein. Je später jemand mit der Altersvorsorge beginnt, desto schwieriger wird es, bis zum Renteneintritt noch ein solides Polster aufzubauen.

Wer es in jungen Jahren versäumt hat, Geld anzusparen muss aber nicht verzweifeln. Auch im fortgeschrittenen Alter ist es noch möglich, Geld für die Rente zu sparen und mit guten Renditen zu vermehren. Eine Möglichkeit, die auch Experten für die späte Altersvorsorge immer wieder in den Fokus stellen, sind die Riester und die Rürup-Rente.

Riester- oder Rürup-Rente können aufgrund staatlicher Zulagen lohnen

Zwar dürfen Sparer, die erst mit 50 anfangen, innerhalb von 15 Jahren bis zur Rente keine Riesensprünge mehr erwarten. Dank der staatlichen Zulagen lohnt sich diese Form der Altersvorsorge aber auch noch für späte Sparer.

Wer sich für die Riester- oder Rürup-Rente entscheidet, muss sich bewusst machen, dass die Auszahlungen im Alter versteuert werden müssen, weshalb sich die staatlichen Zulage und die steuerlichen Vorteile in der Ansparphase nicht für jeden lohnen. Gerade für Personen mit vielen Kindern, die auch noch von den Kinderzulagen profitieren, ist diese Form der Altersvorsorge aber sinnvoll.

Ebenfalls eine gute Variante: Die betriebliche Altersvorsorge

Auch eine betriebliche Altersvorsorge kann im fortgeschrittenen Alter noch Sinn machen und in Anbetracht von Zulagen, einer anteiligen Abgabenbefreiung und Steuervorteilen können sogar zweistellige Renditen bei kurzen Laufzeiten erreicht werden. Zudem sind die Verwaltungskosten bei dieser Form der Altersvorsorge gering, was ein weiterer Faktor ist, der sich positiv auf die Rendite auswirkt.

Wer erst spät anfängt, für die Rente zu sparen, sollte sich unabhängig beraten lassen, da die beste Variante immer vom persönlichen Einzelfall abhängt. Eine betriebliche Altersvorsorge oder die Rürup- oder Riester-Rente lohnen sich am ehesten immer dann, wenn der monatliche Höchstbetrag investiert wird.

Schon kleine Beträge in jungen Jahren helfen

Für Personen, die doch schon ab einem früheren Zeitpunkt an die Altersvorsorge denken gilt: Auch schon Kleinstbeträge von 50 oder 100 Euro im Monat zur Seite zu legen kann Sinn machen. Alles, was in jungen Jahren beiseitegelegt wird, hilft im Alter, die Versorgungslücke zu schließen.

Grundsätzlich gilt, dass in der Rente 80 % des letzten Nettoeinkommens an Versorgung erreicht werden müssten, um den Lebensstandard soweit es geht halten zu können. Wer zwar erst mit 50 oder 60 Jahren anfängt zu sparen, sollte sich davon verabschieden dieses Ziel zu erreichen. Dennoch: Alles ist besser, als gar nicht zu sparen, daher ist auch ein später Einstieg nicht problematisch.

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