Warum Rheumapatienten besonders auf ihr Herz achten sollten

Rheuma ist nicht nur eine Krankheit, bei der die Gelenke schmerzen. Auch das Herz kann durch eine rheumatische Erkrankung in Mitleidenschaft geraten. Daher sollten Rheumapatienten besonders gut auf ihr Herz achten.

Wer unter entzündlichem Rheuma leidet, hat ein bis zu zweimal so großes Risiko, einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall zu erleiden als der Durchschnittsbürger. Das macht das Rheuma zu einem ebenso großen Risikofaktor für das Herz, wie es auch Diabetes ist. Insofern ist es nicht nur für Diabetiker wichtig, regelmäßig das Herz untersuchen zu lassen, sondern eben auch für Rheumatiker. Denn nur wenn Herzprobleme oder ein schwaches Herz früh erkannt werden, kann man auch entsprechende Vorsichts- oder Gegenmaßnahmen ergreifen.

Was ist Rheuma?

Rheuma kann mehrere Ursachen und verschiedene Symptome haben. Man kann beispielsweise zwischen entzündlichem Rheuma, degenerativem Rheuma oder stoffwechselbedingtem Rheuma unterscheiden. Häufig sind die Gelenke betroffen und schmerzen. Zudem ist die Bewegung eingeschränkt. Aber auch weiche Körperteile wie Organe, Muskeln oder Sehnen können rheumatische Symptome aufweisen. Häufig geht auch eine Erkrankung des Immunsystems damit einher.

Erhöht Rheuma das Herzinfarkt-Risiko?

Diese Frage haben schon mehrere verschiedene Studien mit einen klaren Ja beantwortet. Das Risiko ist unabhängig von der Art des Rheumas vorhanden. Schwedische Wissenschaftler haben beispielsweise herausgefunden, dass Patienten, die an einer Rheumatoiden Arthritis (RA) leiden, im Vergleich zu gesunden Menschen ein 1,6-fach erhöhtes Risiko für einen Herzinfarkt haben. Wichtig ist hier, dass das gesteigerte Herzinfarktrisiko keine Spätfolge des Rheumas ist, sondern schon in den ersten vier Jahren nach Diagnosestellung erhöht ist.

Zu einem ähnlichen Ergebnis kamen Münchner Forscher, die das Herzinfarkt-Risiko von Diabetes-Patienten mit dem von RA-Patienten miteinander verglichen haben. Im Vergleich zu gesunden Menschen und Nicht-Diabetikern war das Risiko der Diabetes-Patienten zweimal so hoch. RA-Patienten hatten sogar ein 2,5-fach erhöhtes Risiko.

Fazit für ein gesundes Herz

Es gibt mehrere Faktoren und Theorien, warum eine rheumatische Erkrankung das Herz schwächt. Dazu zählen die entzündlichen Prozesse und Antikörper, die der Körper gegen das Rheuma bildet. Doch für alle gelten die gleiche Konsequenzen: Zum einen muss die Entzündung regelmäßig kontrolliert und zum anderen das Herz überwacht werden. Nur wer das Risiko kennt, kann auch etwas dagegen unternehmen und sich vor einem Herzinfarkt schützen.

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