Obwohl man den Crop-Faktor mit der Brennweite verrechnen muss, hängt er gar nicht vom Objektiv ab, sondern von der Kamera. Für jedes Modell lässt sich ein Crop-Faktor bestimmen.
Wie entsteht der Crop-Faktor?
Der Crop-Faktor entsteht durch unterschiedlich große Sensoren in Kameras. Je kleiner ein Sensor ist, also je mehr er sich von der Größe eines klassischen Kleinbildnegativs unterscheidet, desto größer ist der Crop-Faktor. Kleinbildnegative haben die Größe 36×24 Millimeter. Digitalkameras, vor allem Kompaktkameras, haben oft kleinere Sensoren.
Ein Objektiv mit einer bestimmten Brennweite liefert jedem Sensor das gleiche Bild, egal wie groß dieser Sensor ist. Aber je nach Fläche kann der Sensor nur einen Teil des Bilds aufnehmen. Kleine Sensoren nehmen kleineren Ausschnitt aus dem Bild auf.
Der Crop-Faktor einer Kamera wird oft vom Hersteller angegeben. Sie können sich den Crop-Faktor auch leicht selbst berechnen, wenn Sie die Größe des Sensors kennen. Er ist das Verhältnis der Diagonalen vom kleinen Sensor zum Kleinbild-Format. Berechnen Sie die Diagonale nach dem Satz des Pythagoras.
Teilen Sie die Diagonale durch die eines Kleinbildnegativs, dann erhalten Sie meistens einen Wert zwischen 1,5 und 1,6. Es gibt auch Digitalkameras mit einem Sensor, der genau so groß ist wie ein Kleinbildnegativ (Vollformatsensor), dann ist der Crop-Faktor 1.
Wie wirkt sich der Crop-Faktor auf die Brennweite aus?
Der kleinere Ausschnitt wirkt so, als ob Sie weiter an das Motiv herangezoomt hätten. Auf Kameras mit kleinen Sensoren wirken Brennweiten also in den Telebereich verschoben. Beachten Sie jedoch, dass das Objektiv immer noch dasselbe ist. Bildwirkungen wie die Schärfentiefe beeinflusst der Crop-Faktor nicht.
Dieser Effekt ist zunächst nicht bedenklich. Sie können auch auf Ihrer Digitalkamera ohne weiteres Objektive verwenden, die auch für Vollformat-Sensoren geeignet sind. Bei den meisten Objektiven ist die Brennweite in Bezug auf Kleinbildformat angegeben.
Beim Objektiv-Kauf müssen Sie diese Verschiebung beachten. Der Crop-Faktor führt dazu, dass sich die Brennweite scheinbar verlängert. Ein Normalobjektiv mit 50mm Brennweite liefert auf einer Kamera mit einem Crop-Faktor von 1,5 Bildausschnitte wie ein leichtes Tele-Objektiv mit 75mm Brennweite.
Der Nachteil an kleinen Sensoren ist allerdings, dass Aufnahmen im Weitwinkelbereich erschwert werden. Da jedes Objektiv mit kurzer Brennweite durch den Crop-Faktor verlängert wird, haben Sie es schwer, Aufnahmen mit Weitwinkelbereich zu machen. Die kleineren Sensoren machen Kameras jedoch günstig und damit für Hobby-Fotografen trotzdem attraktiv.