Warum die Berufskrankheitsrente für manche nie zum Thema wird

Berufe sind mit Risiken verbunden. Diese Risiken sind höchst unterschiedlicher Natur und zudem auch unterschiedlich groß. Die meisten Büroberufe haben weniger Risiken. Allerdings ist Vorsicht geboten, denn nicht jede Krankheit, die irgendwie mit dem Beruf zusammenhängt, ist automatisch auch eine anerkannte Berufskrankheit.

Der Arbeitsschutz ist in den letzten Jahrzehnten verbessert worden

Die meisten Menschen haben heute das Glück, einen Beruf zu haben, der nur in seltenen Fällen zu Berufskrankheiten führt. Viele Risiken sind durch den Arbeitsschutz auf ein Minimum reduziert worden in den letzten Jahrzehnten, so dass Unfälle und Krankheiten nur noch dann vorkommen, wenn mehrere unglückliche Umstände zusammenkommen.

Hinzu kommt aber auch, dass vor einigen Jahrzehnten noch deutlich mehr Menschen in Berufen tätig waren, die mit größeren Risiken verbunden waren. Menschen, die im Büro arbeiten, haben beispielsweise ein deutlich geringeres Risiko, eine Berufskrankheit zu bekommen.

Die meisten Arbeitnehmer akzeptieren große Risiken nicht mehr

Die Menschen sind heute aufgeklärter und selbstbewusster als früher. Deswegen haben es Arbeitgeber, die unzulässige oder grenzwertige Arbeitsbedingungen vorgeben, sehr schwer, überhaupt Arbeitnehmer zu finden.

Es ist kein Zufall, dass solche Arbeitsstellen oftmals mit Arbeitskräften aus dem Ausland besetzt werden. Der vermeintlich geringe Lohn ist für diese Menschen dann oftmals genug Grund, um ein erhöhtes Risiko in Kauf zu nehmen. Aber insgesamt lassen sich die Arbeitnehmer nicht mehr viel gefallen und heute ist kaum noch jemand dazu bereit, ein offensichtliches Risiko, das auf lange Sicht zu einer Berufskrankheit beinahe führen muss, in Kauf zu nehmen.

Viele Arbeitnehmer wechseln rechtzeitig den Beruf

Wenn sich zeigt, dass ein Beruf mit diversen Risiken verbunden ist, führt das bei vielen Arbeitnehmern zu einem Berufswechsel. Das ist letztlich eine sehr gesunde Entwicklung, denn dadurch entsteht ein Druck auf die Arbeitgeber, die Arbeitsbedingungen zu verbessern. Oftmals wechseln Arbeitnehmer den Beruf bzw. den Arbeitsplatz, wenn sie zum ersten Mal mit den Risiken im Berufsalltag konfrontiert werden.

Noch besser ist es natürlich, wenn schon bei der Berufswahl auch das Thema Berufskrankheit mindestens als Fußnote eine Rolle spielt. In den meisten Berufen ist die Wahrscheinlichkeit zum Glück sehr gering, eine Berufskrankheit zu bekommen.

Trotz Berufskrankheit ein gutes Leben führen

Eine Berufskrankheit ist für die Betroffenen zunächst einmal ein großes Problem, das sich nur bedingt durch die Berufskrankheitsrente lösen lässt. Aber es ist in vielen Fällen durchaus möglich, auch mit einer Berufskrankheit ein gutes Leben zu führen. Eventuell ist es sogar möglich, in einen anderen beruflichen Bereich zu wechseln. Vor allem junge Menschen, bei denen eine Berufskrankheit anerkannt worden ist, sollten über neue Perspektiven nachdenken.

Das Leben als Rentner kann ziemlich langweilig und anstrengend sein, zumal die Berufskrankheitsrente in der Regel kaum ausreicht, um einen anspruchsvollen Lebensstil zu pflegen. Glücklicherweise müssen sich nur relativ wenige Menschen in Deutschland mit dieser Thematik heute noch auseinandersetzen.