Dass deutschen Anlegern der Erhalt ihres Geldes am wichtigsten ist und dahinter der Gesichtspunkt, eine hohe Rendite zu erzielen, zurücktritt, können Sie leicht an dem Sparverhalten der deutschen Anleger erkennen. Warum dies so ist, lesen Sie im folgenden Beitrag.
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Mit Anleihen von erstklassigen Schuldnern können Sie weitgehend sicher sein, dass Sie Ihr eingesetztes Kapital am Ende der Laufzeit zurückerhalten und daneben von regelmäßigen, genau kalkulierbaren Zinseinnahmen profitieren.
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Obwohl auch Anleihen Kursschwankungen unterliegen und bei steigenden Zinsen an Wert verlieren, auch wenn sie am Ende der Laufzeit zu 100 Prozent ihres Nominalwerts zurückgezahlt werden, können Sie solche Schwankungen durch eine geschickte Auswahl der Restlaufzeiten steuern. Auf diese Weise ist es Ihnen möglich, sich vor Kursverlusten weitgehend zu schützen, die bei einem vorzeitigen Verkauf der Anleihen eintreten könnten.
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Grundsätzlich besteht die Gefahr, dass der Schuldner, dem Sie durch den Kauf einer Anleihe Ihr Geld anvertrauen, dieses Geld nicht oder nicht rechtzeitig zurückzahlen kann oder auch mit den Zinszahlungen in Verzug gerät oder diese ganz aussetzt. Solchem Risiko können Sie durch die Konzentration auf Anleihen von Schuldnern erstklassiger Bonität aus dem Wege gehen.
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Falls es am Kapitalmarkt zu stark steigenden Zinsen kommen sollte, geraten Sie in die Gefahr, bei einem vorzeitigen Verkauf Ihrer Anleihen aufgrund zwischenzeitlich eingetretener Kursverluste weniger zurückzubekommen, als Sie ursprünglich eingesetzt hatten. Solche Kursrisiken können Sie durch den Kauf von Anleihen kurzer bis mittlerer Restlaufzeiten stark abmildern.
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Wenn Sie eine Anleihe gekauft haben, die nicht in Ihrer Heimatwährung, dem Euro, aufgelegt worden ist, müssen Sie mit größeren Einbußen rechnen, falls sich das Wechselkursverhältnis des Euro gegenüber der Fremdwährung entsprechend verändert. Diesem Risiko könnten Sie nur entgehen, wenn Sie die Fremdwährung durch bestimmte Terminmarktprodukte absichern. Eine solche Absicherung ist allerdings sehr teuer und schmälert die Renditen Ihres Investments erheblich, so dass sie sich in den seltensten Fällen wirklich lohnt.
Wenn Sie den Aufbau Ihres eigenen derzeit gesparten Geldvermögens betrachten, wird sich der vermutlich von der oben skizzierten Gesamtverteilung unterscheiden. Je jünger und aktiver Sie als Anleger sind, desto höher wird Ihr Anteil an Aktien- und ähnlichen langfristig besonders renditestarken Anlagen ausfallen. Und das ist auch gut so.
Doch vielleicht gehören Sie ja auch zu der Gruppe von Anlegern, die sich vor dem Hintergrund der seit zwei Jahren gesehenen Abwärtsbewegung und der großen Kursschwankungen an der Börse wieder verstärkt sicherheitsorientierten Geldanlagen zuwenden und den Anteil ihres Vermögens daran erhöhen wollen. Eines der wichtigsten Instrumente dafür sind festverzinsliche Wertpapiere, die Sie auch unter dem allgemeinen Namen „Anleihen“, „Bonds“ oder „Rentenpapiere“ kennen. Die haben zwar gegenüber Aktien den Nachteil, dass Sie deren „Gewinne“ in Form von Zinserträgen, die über Ihren Sparerpauschbetrag von 801 Euro pro Person jährlich hinausgehen, versteuern müssen. Dafür brauchen Sie sich aber über die Rückzahlung Ihres Kapitals und die fälligen Zinsen keine Sorgen zu machen, wenn Sie auf Anleihen in Ihrer Heimatwährung und die richtigen Schuldner gesetzt haben und bis zum Tilgungstermin Ihr Kapital nicht zurück haben müssen.