Warum der Osterhase die Ostereier bringt
Haben Sie sich schon einmal gefragt, warum der Osterhase die Eier bringt und nicht die Hühner? Welche Bedeutung haben Osterhase und Ostereier? Wie kam es dazu, Ostern Eier zu verstecken? Sowohl der Hase als auch das Ei waren schon in der Vergangenheit Bestandteil der Traditionen rund um Frühling, Fruchtbarkeit und Leben.
Ostern – Osterhase – Ostereier: Bedeutung und Zusammenhänge
Der Hase galt schon in der griechischen Mythologie als heiliges Tier und gehörte als Zeichen für Fruchtbarkeit zur Liebesgöttin Aphrodite. Auch Ostara, eine als Frühlingsgöttin bekannte germanische Göttin, die gleichzeitig auch Fruchtbarkeitsgöttin gewesen sein soll, hatte den Hasen als Symbol.
Das Ei ist ebenfalls ein Symbol für Fruchtbarkeit und Ursprung des Lebens. So wurden Hase und Ei in vergangenen Jahrhunderten für Ostern zusammen auf Backwaren, wie Osterbrot oder Spekulatius, abgebildet.
Vor Ostern, genauer am Gründonnertag, hatten in früheren Zeiten Schuldner an ihre Gläubiger die Abgaben zu leisten und ihre Zinsen zu begleichen. Oftmals geschah dies mit Naturalien, so auch mit Eiern und Hasen.
Ostern, Osterhase, Ostereier: Der Brauch
Früher suchten die Kinder ihre Ostereier im Freien. Die Eier waren unter Sträuchern und auf den Wiesen im Gras versteckt. Da kam es vor, dass die Kinder beim Suchen öfter mal einen Hasen aufscheuchten. Die Hühner aber waren meist auf dem Hof. So glaubten die Kinder, sie hätten den Hasen beim Verstecken der Ostereier gestört.
Ostern Eier verstecken: Wie der Brauch entstand
Nach Deutschland kam der „Osterhase“ aus Österreich und der Schweiz durch evangelische Familien erst in der Reformationszeit. Auch ein Heidelberger Professor, der Arzt und Botaniker Georg Franck von Franckenau, trug mit seinen medizinischen Berichten ebenfalls dazu bei, dass der Osterhase in Deutschland populär wurde. Lesen Sie dazu auch einen Bericht auf der Internetseite der
- Mitteldeutschen Zeitung – „Osterhase als Überbringer der Eier„
- und einen Aufsatz bei osterstadt.de – „Der Osterhase“.
Schon bei den Kelten gab es den Brauch, rot gefärbte Eier zu verstecken. Er gehörte zu den Frühlingsbräuchen. Bei den Kelten war Ostara so etwas, wie ein Frühlingsfest, bei dem Opfer gebracht wurden. Möglicherweise geht unser heutiges Osterfest schon auf diesen keltischen Brauch zurück.
In der germanischen Sprache trägt dagegen die Frühlingsgöttin den Name Ostara. Sie ist auch unter dem Namen Freya bekannt. Mehrere christliche Bräuche, so auch unser heutiges Ostern, wurden vermutlich an frühere heidnische Bräuche angelehnt oder zu christlichen Traditionen umgewandelt. Da sich im Kalender und im Jahreslauf Übereinstimmungen boten, die den Zeitpunkt dieser Feste und Feiertage festlegen, überschneiden oder ähneln sich oftmals frühere heidnische mit späteren christlichen Bräuchen.
Osterhase – Ostern – Ostereier: Spaß und Freude für kleine und große Leute
Die Schokoladenindustrie sorgte dafür, dass Osterhase und Ostereier so richtig bekannt wurden und heute einen festen Platz bei den Frühlingsbräuchen in den Familien haben. Für die Kinder gehört der Osterhase, der die bunten Eier und süße Schokoladenhasen bringt, zu Ostern ganz selbstverständlich dazu. Erwachsene und Kinder lieben das Verstecken und Suchen von Ostereiern und Osternestern.
Inzwischen erfreuen sich auch
- dekorierte und bemalte Ostereier und hübsche Osterdekos,
- Fensterbilder zu Ostern oder dekorierte Osterbäume
- sowie schöne Tischdekorationen
zu Ostern großer Beliebtheit.
In der christlichen Tradition hat das Osterfest noch eine andere Bedeutung. Was Ostern eigentlich bedeutet und was bis heute davon erhalten geblieben ist, lesen Sie auch in den beiden Beiträgen:
- „Was Gründonnerstag, Karfreitag und Ostern bedeuten„
- „Was Gründonnerstag und Karfreitag mit dem Osterfest zu tun haben„
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