Seien Sie wählerisch
Als Sie das letzte mal ein Auto gekauft haben, hatten Sie sich im Vorfeld sicherlich vieles genau überlegt: „Welches Auto passt zu mir? Wie soll es aussehen, welche Leistung brauche ich, wie hoch sind die laufenden Kosten?“ – Haben Sie sich je vergleichbare Gedanken hinsichtlich der Auswahl Ihrer Freundinnen und Freunde gemacht? Wonach suchen Sie sich Ihre Freunde aus? Sind Sie an dieser Stelle überhaupt wählerisch?
Die meisten Menschen überlassen die Auswahl ihrer Freunde weitgehend dem Zufall. Sie befreunden sich mit Menschen, die ihnen gerade über den Weg laufen: mit Zufallsbekanntschaften, Arbeitskollegen, Nachbarn. Sie gehen dabei nicht zielorientiert vor. Damit berauben sie sich eine wertvolle Seite von wahrer Freundschaft: Ihre Verwandten können Sie sich nicht aussuchen. Ihre Kollegen in der Regel auch nicht. – Wohl aber Ihre Freunde.
Wahre Freundschaft prägt
Wenn in einem Raum 2 Klaviere stehen und wir stimmen auf dem einen die Note „A“ an, dann beginnt auch auf dem anderen die A-Saite zu schwingen.
So funktioniert das auch mit uns Menschen: Die Menschen, die uns umgeben, bringen in uns den „Ton“ zum schwingen, den sie selber anschlagen. Ist das ein positiver Ton, kommt auch in uns etwas Positives zum schwingen. Ist der Ton hingegen negativ, senden auf Dauer auch wir negative Schwingungen aus und stecken damit wiederum andere an.
„Zeig mir deine Freunde, und ich sage dir, wer du bist.“
Die Leute, mit denen wir uns umgeben, färben auf uns ab. Wir haben oft die Illusion, wir seien unabhängige Individuen, aber das stimmt nicht.
Wenn wir zum Beispiel viel mit oberflächlichen Menschen zu tun haben, werden wir selbst oberflächlich. Und umgekehrt: Wenn wir mit Leuten zu tun haben, die Positivität und Begeisterung ausstrahlen, wird das nicht ohne Einfluss auf uns bleiben. Die Auswahl, wer unsere wahre Freundschaft verdient, bestimmt daher sehr stark, in welche Richtung sich unsere Persönlichkeit entwickelt. Denn wahre Freundschaft heißt: „Ich möchte so werden wie du.“
Wahre Freundschaft schaffen
Sie können Ihren Wunsch, sich in eine bestimmte Richtung zu entwickeln, durch die kluge Wahl Ihrer Freunde und ihres Umgangs fördern. Die richtigen Freunde auszusuchen ist so, als würden wir unseren persönlichen Förderkreis zusammenstellen; sie werden uns auf unserem Lebensweg eine unschätzbare Hilfe sein.
Natürlich können Sie niemanden als Mittel zum Zweck benutzen. Sie können Menschen nicht zu Ihren Freunden „machen“. Und das ist auch gut so. Da gehören immer zwei dazu.
Dennoch brauchen Sie die Auswahl Ihrer Freunde und damit auch Ihre persönliche Entwicklung nicht dem Zufall zu überlassen. Wahre Freundschaft bedeutet stets Nehmen und Geben. In diesem Sinn können Sie durch die bewusste, gezielte Wahl Ihrer Freunde Gutes für sich und für Ihre Freunde tun.
Fazit: Seien Sie in aller Freundschaft wählerisch!
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