Vorsicht bei Herzrhythmusstörungen – was tun?

Unser Herz schlägt durchschnittlich 60 bis 85 Mal in der Minute, nach körperlichen Anstrengungen öfter. Manchmal setzt das Herz sogar einen Schlag aus. Das ist ganz normal und wird von den Betroffenen meist nicht bemerkt. Doch manche Menschen haben das beängstigende Gefühl, ihr Herz stolpere oder schlage bis zum Hals. Worauf müssen Sie achten, wenn Sie an Herzrhythmusstörungen leiden.

Dr. Tobias Sprenger, Medizinischer Direktor einer Tagesklinik für ganzheitliche Medizin in Köln: „Diese Herzrhythmusstörungen sind oft mit Unruhe vergesellschaftet oder die Patienten haben den Eindruck, sie kippen gleich um.“

Nicht immer muss hinter diesen Symptomen eine organische Erkrankung stecken. „Das muss jedoch gewissenhaft untersucht werden“, so Dr. Sprenger. Wichtig ist zunächst das Anamnesegespräch. Der Arzt fragt unter anderem, wie lange die Symptome schon bestehen und wann sie besonders häufig auftreten. „Wenn das Herzrasen bei Belastungen auftritt, der Puls messbar gesteigert ist oder begleitend Kreislaufstörungen auftreten, könnte eine ernsthafte Erkrankung dahinter stecken.“

Eine solche Erkrankung wäre beispielsweise das Vorhofflimmern, das als erhöhtes Schlaganfallrisiko gilt und daher behandlungsbedürftig ist. Auch Herzmuskelentzündungen, ein Herzinfarkt oder ein Herzklappenfehler können zu Herzrhythmusstörungen führen. „Je älter der Patient, desto wahrscheinlicher sind solche Herzerkrankungen“, weiß Dr. Sprenger. Sind das EKG und der Blutdruck auffällig, wird der Arzt den Patienten zu einem Kardiologen überweisen, der unter Belastung weitere technische Untersuchungen durchführt.

Ein regelmäßiger Tagesablauf hilft bei Herzrhythmusstörungen

„In den meisten Fällen sind die Herzrhythmusstörungen allerdings eine funktionelle Störung“, so Dr. Sprenger. Doch auch wenn hinter den Symptomen keine Erkrankung steckt, bedeutet das nicht, dass sich der Patient seine Beschwerden einbildet. „Es zeigt eher, dass sich der Patient in letzter Zeit zu viel zugemutet hat und sein Herz nicht mehr in der Lage ist, einen Ausgleich herzustellen.“ Dr. Sprenger empfiehlt diesen Patienten, ihre Tage rhythmisch zu gestalten: „Achten Sie darauf, zu festgelegten Zeiten zu essen, zu trinken, sich auszuruhen und zu schlafen. Ein regelmäßiger Rhythmus bringt auch das Herz wieder in Takt.“

Dazu empfiehlt der Arzt entspannende Bäder und Einreibungen mit Lavendel, Fichtenöl oder Kupfersalbe. Wichtig ist auch eine ausreichende Versorgung mit Blutsalzen wie Kalium und Magnesium. „Wenn nun ein gesunder Lebensstil mit ausreichend Bewegung und ausgewogener Ernährung hinzukommt, lässt auch das Herzstolpern nach“, versichert Dr. Sprenger.

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