Vorsicht bei gleichzeitiger Einnahme von Ibuprofen und Aspirin
Herz-Kreislauf-Patienten erhalten in einer Vielzahl der Fälle Aspirin, um ihr Blut zu verdünnen und auf diese Weise einer erneuten Bildung eines Blutgerinnsels (Thrombus) vorzubeugen.
Acetylsalicylsäure verdünnt das Blut nach Herzinfarkt und Schlaganfall
Die im Medikament Aspirin enthaltene Acetylsalicylsäure hemmt wichtige Enzyme in den für die Blutgerinnung verantwortlichen Blutplättchen (Thrombozyten). Diese Hemmung ist dauerhaft und so wird das Risiko einer Blutgerinnung im Inneren der Adern vermindert.
Ibuprofen beeinflusst die Enzyme der Blutplättchen indes nur vorübergehend. Wird es in hohen Konzentrationen eingenommen, blockiert es in den Blutplättchen die Bindungsstellen für die Acetylsalicylsäure. Da Ibuprofen die Enzyme nur vorübergehend blockieren kann, wird nach einiger Zeit die Hemmung an den Thrombozyten aufgehoben. Dadurch ist die Bildung eines Thrombus wieder möglich. In der Folge können durch Ablösung des Thrombus neuerlich Embolien, Schlaganfälle oder Herzinfarkte ausgelöst werden.
Genau darin liegt die Gefahr der Kombination von Ibuprofen und Aspirin, die sich als freiverkäufliche Medikamente allzu häufig der ärztlichen Kontrolle entziehen.
Aspirin und Ibuprofen: Wechselwirkungen beachten
Bereits 2006 wies die US Food and Drug Administration (FDA) darauf hin, dass Patienten, die Ibuprofen in hoher Dosis einnehmen, die Schutzwirkung von niedrigdosierter Acetylsalicylsäure gefährden. In einer Dosis von 400 mg hebt Ibuprofen die Wirkung der Aspirin-Tablette auf, sofern beide Medikamente innerhalb von 30 Minuten bis weniger als 8 Stunden aufeinander folgend eingenommen werden.
Wechselwirkungen bei Schmerzmitteln beachten
Wird Ibuprofen (400 mg) innerhalb von 30 Minuten bis 8 Stunden vor einer Aspirin-Tablette eingenommen, hebt es die blutverdünnende Wirkung der Aspirin auf. Besonders Herz-Kreislaufpatienten sind dadurch gefährdet. Daher gilt: Sind Sie ein solcher Risikopatient, ist Beratung durch Ihren Arzt unverzichtbar. Seien Sie sich der möglichen Gefahren durch die Kombination von freiverkäuflichen Schmerzmitteln bewusst.
Einnahme genau planen oder Alternativen nutzen
Im Falle einer Schmerzbehandlung mit Ibuprofen wird derzeit empfohlen, eine Aspirin mindestens 30 Minuten vor oder mehr als 8 Stunden nach der letzten Ibuprofen-Dosis einzunehmen. Die Umsetzung ist jedoch gerade auch für ältere Patienten schwierig. Hier kommt dem behandelnden Arzt die Verantwortung zu, eventuell auch auf andere Schmerzmittel auszuweichen. Keine Wechselwirkungen mit Aspirin zeigen beispielsweise Paracetamol und opioidartige Schmerzmittel.
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