Nach dem Vorlesen klappen Sie das Buch zu und sehen die Kinder an. Mit leuchtenden Augen fragen die kleinen Zuhörer, wann es wieder eine Vorlesezeit geben wird, danach stürmen sie aufgeräumt aus dem Zimmer. Sie selbst bleiben sitzen und lassen Revue passieren, warum beim Vorlesen die Atmosphäre diesmal entspannt und fesselnd zugleich war? Sie hatten guten Kontakt zueinander. Lag es an der neuen Sitzordnung?
Vorlesen bringt in Kontakt
Was ist die Besonderheit am Vorlesen? Dass ein Vorleser in diesem Moment den Hörern Zeit und Aufmerksamkeit schenkt. Und die Kinder direkt auf die Geschichte reagieren können mit Fragen und Beiträgen. Vorlesen bringt den Vorleser und die Zuhörer in Kontakt miteinander. Die richtigen Rahmenbedingungen können dabei eine große Hilfe sein. Vor allem die richtige Sitzordnung.
Vorlesen – die richtige Sitzordnung stellt Kontakt her
Welche Sitzordnung Sie für das Vorlesen wählen, hängt davon ab, wem Sie vorlesen und wie viele Hörer dabei sind. In allen Situationen ist für Vorleser und Kinder wichtig: bequem muss es sein.
- In der eigenen Familie vorlesen
Vorlesen ist eine wunderbare Gelegenheit, um Körperkontakt mit Ihren Kindern und Enkeln zu genießen. Auch gruselige Geschichten und Märchen verdauen die Kinder, wenn sie eng bei Ihnen sitzen. Außerdem können so winzige Illustrationen im Buch gemeinsam entdeckt werden. Zwei Kinder finden auf dem Sofa links und rechts von Ihnen Platz. Sind es mehr, nehmen Sie eines auf den Schoß und die anderen setzen sich links, rechts und hinten auf die Sofalehne. - In Kindergruppen vorlesen
Kindergruppen sitzen beim Vorlesen am besten im Kreis. In einer Reihe oder bei mehreren Reihen versetzt hintereinander. So kann der Vorleser mit jedem Kind Augenkontakt herstellen und ihm signalisieren: "Ich nehme dich wahr. Es ist wichtig, dass du da bist.“ Zeigt der Vorleser Bilder aus dem Buch, können alle Kinder mit gucken. Wichtig ist zu wissen: Kinder, die verdeckt sitzen, fühlen sich ausgeschlossen, langweilen sich schnell und machen mit auffälligem Verhalten auf sich aufmerksam.
Stühle und Hocker, Teppichfliese und Kissen. Wichtig ist, dass jedes Kind einen eigenen Platz erhält, als Revier, in dem es sich sicher fühlt. Haben Sie nicht genug Stühle oder Hocker für alle Kinder? Dann sitzen am besten alle auf dem Boden. Bei unterschiedlichen Sitzhöhen entsteht leicht Unruhe und die niedriger sitzenden Kinder fühlen sich unsicher, weil sie höher sitzende "im Nacken haben".
Tipps für die Sitzhaltung des Vorlesers
Das Wichtigste ist, dass der Vorleser bequem sitzt. Wählen Sie eine Sitzgelegenheit, auf der Sie entspannt aufrecht sitzen und frei atmen können. Und so, dass Ihre Gliedmaßen gut durchblutet werden und nicht einschlafen. Stuhl, Sessel oder Meditationskissen eignen sich je nach Vorliebe gleichermaßen.