Von der Schule zum Beruf: Lernmethoden Teil 1

Wer als kompetent im Beruf gelten will, der muss auch den Willen zum Lernen zeigen.
Dies ist eine Grundvoraussetzung, damit ein Ausbildungsprozess überhaupt erfolgreich durchlaufen werden kann. Aber dann ist noch nicht Schluss. Jeder Arbeitgeber achtet darauf, dass seine Auszubildenden lernwillig sind und seine Mitarbeiter neuen Herausforderungen offen entgegentreten.

Veränderungen im Beruf sind an der Tagesordnung
In jedem Beruf gibt es ständig Veränderungen. Wer nicht bereit ist, diese Veränderungen zu bewältigen, sich neues Wissen anzueignen und neue Methoden zumindest zu überprüfen, der wird nicht lange in einem Unternehmen bestehen. An Beförderung und Aufstieg ist schon gar nicht zu denken. Und bei Auszubildenden gilt: mangelnde Lernbereitschaft kann zur Aufhebung des Ausbildungsvertrages führen!  

Ständiges Lernen – Auch im Beruf
Deshalb ist es wichtig, sich schon früh mit dieser Herausforderung auseinander zu setzen. Lernen ist eine Aufgabe, die beherrscht werden will. Jedes Neue hat seine Eigenheiten und Lernprozesse müssen methodisch ablaufen. Hier nun ein paar Tipps, wie Sie die Lernbereitschaft und damit auch Lernfähigkeit Ihrer Kinder steigern können. Ich möchte hier nicht ins Detail gehen, da es zu allen Vorschlägen genügend Informationen im Internet und in der Literatur gibt.    

1. Lernkartei: Lernen mit Methode und Spaß
Beginnen wir mit dem Thema Vokabeln lernen. Hier bietet sich an, eine Lernkartei in Form eines Karteikastens anzulegen. Ein Schuhkarton oder ein   ähnliches   Behältnis wird in mindestens 3 bis 5 Fächer eingeteilt. Auf Kärtchen schreibt man auf der einen Seite das Wort oder den Begriff in der zu lernenden Sprache, auf der Rückseite die Übersetzung. Alle Kärtchen mit den neuen Begriffen kommen in das erste Fach des Karteikastens.

Nun kann man damit anfangen die Vokabel zu lernen und sobald man sicher ist, ein Wort oder einen Begriff auswendig zu kennen, wandert dieses Kärtchen in das zweite Fach. Von Zeit zu Zeit (die Abstände gibt man sich vor, z.B. jede Woche oder alle 10 Tage) überprüft man erneut die Karteikärtchen im zweiten Fach. Die Kärtchen im ersten Fach werden ebenfalls ständig weiter gelernt. Ist man sich nach einiger Zeit sicher, dass die Begriffe des zweiten Fachs "im Kopf" sind, wandern die entsprechenden Kärtchen ins dritte Fach und verbleiben dort zum Nachschlagen .

 Natürlich können die Wörter und Begriffe jederzeit ergänzt werden. Im dritten Fach können Sie auch ein alphabetisches Register einbauen, damit Sie Wörter und Begriffe schnell finden, falls Bedarf besteht. Sie können die Kartei auch mit weiteren Unterteilungen anlegen. Je nach Lernstil und Ihren eigenen Vorstellungen.

Aber vergessen Sie nicht: Ihr Kind soll damit bearbeiten und es empfiehlt sich, dass Ihre Tochter oder Ihr Sohn an der Herstellung des Karteikastens mitarbeitet und eigene Ideen einbringt. Lassen Sie Ihrem Kind freie Hand bei der Kartengestaltung. Vielleicht können die Karten sogar auf dem Computer entworfen und farbig, mit Bildern versehen, ausgedruckt werden.

Ohne weiteres lässt sich so ein Karteikasten auch für andere Lernfächer einrichten. Der Vorteil gegenüber dem Auswendiglernen nach der üblichen Art (aus dem Buch auswendig lernen) ist der, dass man sich mit den Wörtern beschäftigen muss: lesen, schreiben, lesen, wiederholen, dabei die zu lernenden Begriffe in die Hand nehmen.

Das heißt, man arbeitet richtig mit den Begriffen. Der Behaltenseffekt wird dadurch gesteigert. Und wenn man die Lernkartei als Spiel umfunktioniert, haben mehrere Kinder beim Lernen noch ihren Spaß dabei. Möglichkeit: ein Kind zieht eine Karteikarte und fragt ein anderes Kind nach der Übersetzung. Ist die Antwort richtig, erhält das gefragte Kind die Karte, zeiht eine neue Karte, fragt das nächste Kind usw. Wer zum Schluss die meisten Karten hat, dem gehört die Schokolade. 

Bis zum nächsten Mal, Ihr Reinhard Leinweber