Von der Schule zum Beruf: Fähigkeiten und Kompetenzen

Spielerisch die Fähigkeiten Ihrer Tochter oder Ihres Sohnes erkennen und fördern, dazu will ich Ihnen Hilfsmittel anhand geben. Außerdem Hinweise darauf, welche Anforderungen neben den schulischen traditionellen Leistungen von den Ausbildungsbetrieben erwartet wird. Informelle Kompetenzen, als neues Reizwort im Zusammenhang mit Bewerbungen um Ausbildungsplätze. Um die Sache abzurunden, gebe ich Ihnen Tipps, wie Sie helfen können, dass die Bewerbung Ihrer Tochter oder Ihres Sohnes zum Erfolg wird.

Beruf: Wie kann ich mein Kind fördern, bevor der Berufwunsch Thema ist?

Versuchen Sie spielerisch einen Zugang zu den Vorstellungen Ihres Kindes zu finden. Nutzen Sie die Medien, um mit Ihrem Kind über Personen zu sprechen, die für Ihren Sohn oder Ihre Tochter eine Vorbildfunktion erfüllen. Finden Sie heraus, welche Eigenschaften und Begabungen Ihr Kind besitzt, die im Arbeitsleben üblicherweise verlangt oder erwartet werden.

Es ist dabei auch nicht nötig, schon sehr früh zu wissen, was Ihr Kind einmal tatsächlich werden will. Das ändert sich in der Regel und mit Sicherheit sowieso. Aber Sie können vieles schon früh beobachten.

Zum Beispiel:

  • wie Ihr Kind mit Ihnen oder anderen Personen redet.
  • Formuliert es Sätze aus?
  • Kann sich Ihr Kind so ausdrücken, dass es bei den anderen erreicht, was es will?
  • Verstehen Sie immer, was Ihre Tochter oder Ihr Sohn meint, Ihnen sagen will oder Sie fragen will?
  • Wie schreibt Ihr Kind? Saubere Buchstaben, lesbare Wörter, ordentliche Sätze?
  • Wie ist der Schulranzen organisiert, wie werden die Hausaufgabenhefte geführt?

Beruf: Beobachten Sie Ihr Kind

Sie sehen, alleine die Beantwortung dieser Fragen führt Sie schon zu den ersten Kompetenzfeldern, die zwar jetzt schon wichtig sind, aber später im weiteren Leben und im Beruf grundlegend wichtig sind. Und zwar in jedem Beruf. In jeder Berufsausbildung werden bestimmte Schlüsselqualifikationen schon von vornherein erwartet und während der Ausbildung vertieft und gefestigt.

Diese Schlüsselqualifikationen stehen auf der Leiter der Wichtigkeit genauso hoch wie Fachwissen und fachliches Können. Und wenn Sie darauf achten und unterstützend wirken, dann erhält Ihr Kind wesentliche Schlüsselqualifikationen als Grundlage für den Einstieg in die später folgende Berufs­ausbildung schon sehr früh.

Es ist ohne weiteres möglich, dass Sie ihrem Kind spielerisch grundlegende Fähigkeiten – später nennen wir das Kompetenzen – mit auf den Weg geben, ohne gleich wieder der „ewig Nörgelnde“ oder „ewig Besserwissende“ zu sein.

Beruf: Versuchen Sie eine spielerische Annäherung

Mit spielerischen Übungen fällt es leicht das Bewusstsein für Sprache und Kommunikationsfähigkeit, Ordentlichkeit, Zuverlässigkeit und Verantwortungsbewusstsein herzustellen und zu fördern. Nebenbei bauen Sie Medienkompetenz und Kreativität aus. Fähigkeiten und Kompetenzen, die in unserer teamorientierten Arbeitswelt bedeutend sind und in vielen Bewerbungsverfahren schon vor dem Eintritt ins Berufsleben überprüft werden, können spielerisch also informell entdeckt und ausgebaut werden.

Wie das geht, werden wir in den nächsten Kapiteln schrittweise besprechen. Ich werde einige Methoden vorstellen, welche Ihnen helfen, die Fähigkeiten Ihrer Tochter oder Ihres Sohnes zu erkennen und Möglichkeiten erörtern, wie Sie dabei helfen können, aus den Fähigkeiten Ihrer Kinder Kompetenzen zu entwickeln. Schließlich werde ich Ihnen zeigen, wie Sie ein hilfreiches Konzept erstellen, mit dem Ihre Tochter oder Ihr Sohn die Bewerbung um einen Ausbildungsplatz erheblich erfolgversprechender gestalten kann.

Bis zum nächsten Mal,
Ihr Reinhard Leinweber

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