Vitamin D3 ist eigentlich die Vorstufe eines Hormons, das in unserem Körper an zahlreichen Prozessen beteiligt ist. Erst durch den UVB-Anteil der Sonnenstrahlen wird Vitamin D3 im Körper zu Cholecalciferol umgebaut. Damit es gespeichert werden kann, verwandelt die Leber diesen Stoff wiederum in Calcifediol, auch Calcidiol genannt. Erst in dieser Form kann es im Stoffwechsel aktiv werden.
Kurze Sonnenbäder für Vitamin D3-Bildung
Da wir Vitamin D3 nur zu etwa 10 Prozent über unsere Nahrung aufnehmen, ist es wichtig, sich möglichst jeden Tag an der frischen Luft aufzuhalten, damit wenigstens Gesicht und Arme für etwa 15 Minuten Sonnenstrahlen aufnehmen können. Wer sich stets vorher mit Sonnenschutz einreibt, wie es zur Hautpflege empfohlen wird, kann kein Vitamin D3 bilden. Deshalb sollten Sie mit dem Arzt besprechen, ob Ihre Haut ein kurzes Sonnenbad ohne Schutz verträgt oder nicht.
Müssen Sie sich ständig komplett vor Sonneneinstrahlung schützen, sollten Sie Vitamin D3 unbedingt zuführen. In den Wintermonaten bekommen wir in der Regel ohnehin zu wenig Sonne und UVB Strahlen. Ersatz durch Besuche in Solarien zu suchen, ist nicht empfehlenswert, da dort nur bräunende UVA-Strahlung produziert wird.
Keine ausreichende Vitaminversorgung durch Nahrung
In der Nahrung befindet sich Vitamin D3 vor allem in fetten Fischarten, Milchprodukten, Eiern und einigen Pilzen sowie in Avocados. Wer nicht täglich große Mengen an Fisch isst, in denen besonders viel Vitamin D3 enthalten ist, und nicht ausreichend Sonne genießen kann, wird meist unterversorgt sein, denn auch von den anderen Lebensmitteln müsste man ungewöhnlich viel zu sich nehmen, um den täglichen Vitamin D3-Bedarf von 20 µg decken zu können.
Vitamin D3 ist nicht nur für die Knochen wichtig
Das fettlösliche Vitamin ist lebensnotwendig, da es unter anderem für den Einbau von Kalzium in Knochen und Zähne benötigt wird. Aber auch das allgemeine Befinden kann unter einem Vitamin D3-Mangel leiden: Nervosität und Kopfschmerzen stören den Schlaf, sodass man tagsüber müde und unkonzentriert ist.
Auch die Stimmung leidet, den Muskeln fehlt die notwendige Spannung und es kann zu Herzrhythmusstörungen kommen. Haarausfall und epileptische Anfälle können ebenfalls durch einen Vitamin D3-Mangel verursacht werden.
Vitamin D3-Mangel bei chronischen Erkrankungen
Menschen, die bereits unter Erkrankungen wie Depressionen, Multipler Sklerose, Asthma, Krebs oder einem anfälligen Immunsystem leiden, sollten auf jeden Fall vom Arzt überprüfen lassen, ob sie ausreichend mit Vitamin D3 versorgt sind und es bei Bedarf durch ein geeignetes Präparat ersetzen.
Wissenschaftler konnten beweisen, dass ein Mangel des Vitamins bei älteren Menschen zu Vergesslichkeit und Gedächtnisstörungen führt. Da Vitamin D3 an der Herstellung von Serotonin und Dopamin beteiligt ist, besteht der Verdacht, dass eine Unterversorgung auch für Depressionen verantwortlich sein könnte.
Kinder, die Vitamin D3 benötigen
Kinder, die zu früh geboren wurden und unreif sind, brauchen unbedingt einen Vitamin D3-Zusatz, damit sich das Knochengerüst gesund entwickeln kann. Das gleiche gilt für Säuglinge, die länger als sechs Monate gestillt werden und ohne kalziumhaltige Beikost oder vegetarisch ernährt werden.
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