Viele Frauen entscheiden sich für eine Geburt im Krankenhaus

Laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) bevorzugen 95 Prozent der werdenden Mütter die Geburt im Krankenhaus. Die ausgezeichnete medizinische Versorgung ist dabei das wichtigste Argument für diese Entscheidung. Wir sagen Ihnen, wie eine Geburt im Krankenhaus verläuft.

Muss ich mich im Krankenhaus anmelden?

Wenn Sie Wehen haben, wird Sie jedes Krankenhaus mit einer Entbindungsstation aufnehmen. Es ist jedoch vorteilhaft, sich vorher in der Klinik Ihrer Wahl anzumelden. Es ist nicht angenehm, die lästigen Formalitäten zwischen zwei Wehen zu erledigen. Außerdem haben Sie die Möglichkeit, Fragen zu stellen und die Geburt individuell zu planen. Viele Krankenhäuser wünschen eine Anmeldung ab der 34. Schwangerschaftswoche und bieten besondere Termine für die werdenden Eltern. Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage Ihres Krankenhauses. Dort erfahren Sie, welche Unterlagen Sie zur Anmeldung brauchen: Mutterpass, Krankenversicherungskarte und Personalausweis.
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Begleitet eine Hebamme die Geburt im Krankenhaus?

In der Klinik ist stets eine Hebamme anwesend. Erkundigen Sie sich bei der Besichtigung des Krankenhauses, wie viele schwangere Frauen die Hebamme betreut. Wenn mehrere Geburten gleichzeitig verlaufen, wird die Hebamme nicht immer bei Ihnen sein. Eine lange Wehenphase überschneidet sich oft mit dem Schichtwechsel. Aber sobald die Geburt beginnt, haben Sie die volle Aufmerksamkeit des Arztes und der Hebamme.

Was ist eine Beleghebamme

Erkundigen Sie sich, ob in Ihrem Krankenhaus Beleghebammen arbeiten. Sie sind nicht im Krankenhaus angestellt, können aber mit den von ihnen betreuten Frauen die Klinik nutzen. Voraussetzung ist eine frühzeitige Anmeldung. Der Vorteil: Sie lernen die Hebamme während der Schwangerschaft kennen. Diese betreut Sie die ganze Zeit während der Geburt. 

Gibt es bei der Geburt im Krankenhaus Routineeingriffe

Jede Geburt verläuft anders. Genauso unterschiedlich empfinden Frauen Routineeingriffe wie Rasur und Einlauf. In der Regel bemüht sich die Krankenhaushebamme, Ihnen die Wehenphase und Geburt so angenehm wie möglich zu machen. Aber Sie kennen sich und Ihre Situation am besten. Scheuen Sie sich nicht, Ihre Wünsche zu äußern. Falls Sie zu sehr mit den Wehenschmerzen beschäftigt sind, bitten Sie Ihren Partner, die Hebamme anzusprechen.

Wird das Baby nach der Geburt von mir getrennt?

Ein modernes Krankenhaus hat oft ein Familienzimmer, in dem die junge Familie die ersten Stunden nach der Geburt alleine verbringen kann. Die Mutter kann wieder Kraft schöpfen und der Vater in Ruhe stundenlang das Baby bewundern. Die meisten Kliniken haben Rooming-in, das heißt, das Baby liegt bei der Mutter mit im Zimmer. Wenn sie schlafen möchte, kann sie das Baby aber auch zur Säuglingsstation bringen. Hier kümmern sich die Schwestern um die Neugeborenen.

Wer hilft mir beim Stillen?

Im Krankenhaus helfen Ihnen erfahrene Schwestern mit der Versorgung Ihres Babys. Sie zeigen Ihnen, wie Sie das Baby an die Brust legen und beantworten geduldig alle Ihre Fragen. Außerdem helfen Ihnen die Schwestern, das Baby zu wickeln und zu baden. Für unerfahrene Mütter ist diese Hilfe ein Segen. Außerdem finden im Krankenhaus die ersten Untersuchungen des Babys statt.

Vorteile einer Geburt im Krankenhaus:

  • rundum medizinische Versorgung für Mutter und Kind
  • schnelle Reaktion bei Komplikationen
  • Mittel zur Schmerzerleichterung
  • Mutter kann sich in Ruhe von der Geburt erholen
  • kompetente Hilfe beim Stillen und der Säuglingspflege

Nachteile einer Geburt im Krankenhaus:

  • der durchorganisierte Klinikalltag lässt wenig Platz für Sonderwünsche
  • Schichtdienst führt zu wechselnden Hebammen und Ärzten
  • Hektik und Unruhe, wenn mehrere Geburten zeitgleich stattfinden
  • kalte Krankenhausatmosphäre
  • fehlende Intimität

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