Ein Traum als Therapie: Seelische Reinigung durch Träumen
Die Bandbreite reicht von Fliegen, Sex, Fallen bis hin zu Horror und lässt einen dabei lächelnd, befriedigt oder weinend erwachen. Doch warum träumen Menschen eigentlich? Psychotherapeuten sehen im Schlaf eine Art mentale Verdauung. Zu träumen ist demnach ein natürlicher seelischer Reinigungsprozess, der essentielle Bedeutung hat. Nicht nur unsere Erlebnisse beeinflussen den Traum sondern auch die Einrichtung des Schlafzimmers kann darauf einwirken.
Im Laufe des Tages sammelt das menschliche Gehirn eine unglaubliche Vielzahl von Informationen und Erfahrungen an, die es zu verarbeiten gilt. Im Traum kann man Erlebtes vom Tag noch einmal Revue passieren lassen, sich damit auseinandersetzen und abschließen. Traumtherapie heißt demnach Trauma-Therapie und ist daher weit mehr, als bloß aneinandergereihte Bilder ohne Sinn und Logik. Man kann Ängste abbauen, Probleme lösen, Stress verarbeiten und auch die Kreativität fördern.
Eine Traumtherapie wirkt heilsam auf Körper und Geist
Nach den neusten Erkenntnissen aus der Hirnforschung, wird beim Träumen insbesondere die Amygdala, also der Mandelkern im Gehirn, hochaktiv. Hier sind in erster Linie Gefühle wie Angst und Wut gespeichert. Schlafen und Träumen ist demnach die älteste und natürlichste Heilkraft der Welt, bei der das Gehirn durch das Entfernen von unnötigen Informationen befreit wird. Gleichzeitig reinigt es jedoch auch das Unterbewusstsein und führt zur Selbsterkenntnis des Schlafenden.
Laut Traumexperten muss man Träume nicht erleben, sondern nachempfinden und nacherleben. Dabei ist es auch notwendig, Alpträume zu durchleben, welche für innere Konflikte zwischen Gefühlen und Verstand, Traumatisierungen aber auch Stress stehen.
Selbst bestimmen, was im Traum passiert?
Schlaftherapeuten nennen das eigenständige Gestalten der Traumwelt luzides Träumen – auch Klarträumen genannt. Mit der richtigen Technik ist es möglich zu fliegen, Raum und Zeit zu durchbrechen, erotische Fantasien auszuleben und damit seine eigene nächtliche Lebenshilfe zu gestalten. Im Schlaf hat die Vernunft keine Kontrolle mehr über das Kino im Kopf. Bereits in der griechischen Mythologie wurde dieses Thema vom Gott der Träume, Morpheus, verkörpert.
Mit den luziden Träumen kann man es mit einem speziellen Mentaltraining schaffen, die eigene Traumwelt zu lenken. Besonders hier kann man Probleme bewusster wahrnehmen und die Kreativität spielen lassen. Im Klarträumen ist man sich völlig bewusst, dass man gerade träumt, wodurch man Spieler und Regisseur gleichzeitig in einer Person ist.
Doch wie kann es mit dem luziden Traum als Therapie funktionieren?
Insbesondere ist es wichtig, über den Tag hinweg stets die eigene Realität zu hinterfragen. Bin ich gerade wach oder träume ich bereits? Mit circa sechs Übungen am Tag wird schrittweise dazu beigetragen, das Tagesbewusstsein des Körpers zu verunsichern und durchlässig zu machen. Durchlässig, für die eigens entworfene Traumrealität. Dieser Realitätscheck benötigt insbesondere Disziplin. Als Basis fürs Träumen sollte man daher für eine angenehme Umgebung sorgen.
In erster Linie ist ein komfortables Bett notwendig, um die Muskeln, den Geist und die Gedanken zu entspannen und freizusetzen. Das richtige Schlafgemach bietet die ideale Basis für ein luzides Traumspektakel und trägt indirekt zur persönlichen Lebenshilfe bei, bei der man Stress abbaut, Probleme löst und die Kreativität fördert, ganz im Sinne einer Therapie.