Verstärkter Harndrang in der Schwangerschaft

Schwangere Frauen gehen wesentlich öfter auf die Toilette. Der lästige Harndrang tritt vor allem am Anfang und am Ende der Schwangerschaft auf. Für Ihre Gesundheit ist es allerdings wichtig, trotzdem viel Flüssigkeit zu trinken. Es gibt aber auch Mittel, die diese Beschwerden erleichtern.

Zu Beginn der Schwangerschaft stellt sich der Körper auf die Schwangerschaft ein. Durch die Hormonumstellung werden das Gewebe, die Muskulatur und die Organe stärker durchblutet.

Harndrang in der Frühschwagerschaft

Jetzt arbeiten die Nieren auf Hochtouren und produzieren mehr Urin. Schwangere Frauen verspüren oft schon den Harndrang, bevor die Blase gefüllt ist. Denn das Schwangerschaftshormon Progesteron sorgt nicht nur für eine gute Durchblutung, es lockert auch Muskeln und Gewebe im gesamten Beckenraum. Aufgrund der entspannten Muskulatur meldet sich die Blase noch bevor sie komplett gefüllt ist. Wenn sich die Gebärmutter ab dem vierten Monat aufrichtet, beruhigt sich in der Regel der Harndrang.

Harndrang in der Spätschwangerschaft

In den letzten drei Monaten vor der Geburt drücken das wachsende Baby und die Gebärmutter auf die Blase. Jetzt kann sie nicht mehr so viel Urin fassen. Bei einem plötzlichen Niesen oder beim ausgelassenen Lachen kann die schwangere Frau einen unfreiwilligen Urinabgang haben. Nehmen Sie ein solches Malheur nicht zu schwer, denn meistens verschwinden die Beschwerden nach der Geburt. Tragen Sie am besten Slipeinlagen oder Binden, damit Sie sich sicher fühlen.

Blasenschwäche

Auch wenn der häufige Gang auf die Toilette lästig ist, brauchen Sie sich deshalb nicht zu sorgen. Haben Sie jedoch bei Wasserlassen Schmerzen oder ein brennendes Gefühl, kann es sich um eine Blaseninfektion handeln. Wenn Sie ständig Tröpfchen verlieren, kann auch Fruchtwasser abgehen. Auch ein merkwürdiger Geruch des Urins kann auf Krankheiten hinweisen. Konsultieren Sie in diesen Fällen unbedingt Ihren Arzt, um schwerwiegende Erkrankungen auszuschließen.

Was hilft gegen Harndrang

Während der Schwangerschaft brauchen Sie ausreichend Flüssigkeit. Trinken Sie mindestens zwei Liter Wasser, Kräutertee oder Fruchtsaftschorle, auch wenn Sie dann öfter auf die Toilette müssen. Denn auf diese Weise beugen Sie schmerzhaften Harnwegsinfektionen vor. Hier einige Tipps gegen diese lästigen Beschwerden:

  • Nehmen Sie den Druck auf der Blase von der lustigen Seite und ärgern Sie sich nicht darüber. Denn wenn Sie sich stressen, müssen Sie nur noch öfter auf Toilette.
  • Testen Sie, bei welchen Getränken Sie verstärkt den Harndrang verspüren. Die Kombination aus Kaffee und Mineralwasser ist zum Beispiel sehr treibend.
  • Gehen Sie rechtzeitig auf die Toilette und warten Sie nicht. Es ist schwierig, eine übervolle Blase zu entleeren. Und dann müssen Sie schon nach kurzer Zeit wieder auf die Toilette.
  • Nehmen Sie sich für den Toilettengang Zeit. Warten Sie einige Minuten und versuchen Sie dann noch einmal die Blase weiter zu entleeren.
  • Versuchen Sie sich auf der Toilette leicht nach vorne zu lehnen. Das hilft die Blase vollständig zu entleeren.
  • Begleiten Sie die Schwangerschaft mit Beckenbodentraining. Das hilft Ihnen, Ihre Blase besser zu kontrollieren. Außerdem beugen Sie Inkontinenz nach der Schwangerschaft vor. Spannen Sie die Beckenbodenmuskeln mindestens drei Mal am Tag an.
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