Vermeiden Sie diese Anlegerfehler

Bei der Aktienauswahl wird v. a. darauf geachtet, Unternehmen bzw. Papiere auszuwählen, die man meint, gut zu kennen, z. B. Aktien des Arbeitgebers oder von Firmen, die sich nahe am Wohnort befinden. Oder es wird nur in deutsche Aktien investiert, obwohl es international oft bessere Chancen gibt.

Tipp: Investieren Sie nicht nur in eine Aktie, z. B. die des Arbeitgebers oder in Aktien einer Branche – ein beliebter Anlegerfehler. Stattdessen sollten Sie Ihr Kapital streuen. Kaufen Sie eine Position Aktien Ihres Arbeitgebers und sehen Sie sich nach Anlagemöglichkeiten in anderen Branchen und anderen Ländern um, etwa den USA oder Großbritannien. Worauf Sie hierbei achten müssen, wurde bereits beschrieben.

Die Börsenkurse vieler Unternehmen haben sich in den letzten Jahren gut entwickelt, allerdings haben es viele Anleger versäumt, Aktien zu kaufen, weil sie der Entwicklung nicht getraut haben. Da liegt die Versuchung nahe, das Versäumte jetzt nachzuholen und alles verfügbare Geld auf einmal an der Börse zu investieren. Oder noch schlimmer: für den Aktienkauf werden Kredite aufgenommen.

Tipp, um diesen Anlegerfehler zu vermeiden: Kaufen Sie niemals Aktien auf Kredit, auch wenn die Zinsen niedrig sind. Und investieren Sie nie alles Geld gleichzeitig. Sie müssen immer mit einem mehr oder weniger langen Rückschlag rechnen. Sie müssen u. U. Aktien mit Verlust verkaufen, um Ihren Kredit zurückzahlen zu können.

Besser ist es, immer wieder Positionen einzelner Aktien zu kaufen, wenn Sie Geld zurückgelegt haben. Oder, wenn das nicht möglich ist, können Sie in gute Fonds investieren. Vergessen Sie nicht, sich genug Geld zurückzulegen, damit Sie alle laufenden Ausgaben bezahlen können. Alles Geld sollten Sie nie in Aktien festlegen.

Bei Rückschlägen an den Börsen, z. B. infolge der Finanzkrise oder auch auf Grund schlechter politischer Entwicklungen, werden sofort alle Aktien verkauft. In der Folge werden unnötig Verluste realisiert und damit Kapital vernichtet.

Tipp: Investieren Sie nur langfristig, und wählen Sie nur Qualitätsaktien nach den schon beschriebenen Kriterien aus. Halten Sie immer ausreichend Geld zurück, um bei Rückschlägen Aktien, von denen Sie wirklich überzeugt sind, zu günstigeren Kursen nachkaufen zu können. Vergessen Sie nicht die oben beschriebene Regel, soviel Geld zu behalten, um alle Ausgaben begleichen zu können.

Anleger kaufen vor allem Papiere von Unternehmen, die optisch und in Bezug auf wichtige Kennzahlen wie z. B. das Kurs-Gewinn-Verhältnis günstig sind und vernachlässigen dabei andere wesentliche Auswahlkriterien von Qualitätsaktien, etwa langfristiges Kurs- und Gewinnwachstum, verständliches Geschäftsmodell oder Zukunftssicherheit. Damit steigt das Risiko, selbst in guten Börsenphasen Verluste zu erzielen.

Tipp: Lassen Sie sich von niemandem dazu verleiten, vermeintlich günstige Aktien zu kaufen. Prüfen Sie vor jedem Engagement, ob ein Unternehmen die genannten (und ggf. weitere Auswahlkriterien) erfüllt. Langfristig erzielen Sie auf diese Weise mit hoher Wahrscheinlichkeit höhere und vor allem stetigere Gewinne als mit so genannten "Zockerpapieren", mit denen sicher auch Gewinne möglich sind, bei denen aber die Wahrscheinlichkeit von Verlusten erheblich höher ist.

Vermeiden Sie die genannten Anlegerfehler, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Sie mit Ihrem Aktienmanagement erfolgreich sind. Eine Garantie ist das aber leider nicht.