Muskateller: Großer Genuss mit großer Geschichte
Muskateller gehört zu den ältesten Kulturreben überhaupt und liefert seit Jahrtausenden fast immer süßen, sehr aromatischen Wein. Der Ursprung der Sorte wird in Kleinasien vermutet. Die Phönizier und die Griechen verbreiteten sie im östlichen Mittelmeerraum und brachten die Rebe auch nach Italien. Die alten Römer liebten den aus ihr gewonnenen süßen Wein aus getrockneten Trauben, den sie passum nannten (lat. passus = getrocknet). Noch heute wird in vielen Regionen Italiens aus Muskateller (ital. Moscato) ein süßer "passito" gewonnen.
Der Muskateller tritt seinen Siegeszug an
Im 12. Jahrhundert gelangt die Rebsorte dann nach Mitteleuropa, wahrscheinlich über die Handelsmetropole Venedig. Auch Pilger und Kreuzfahrer könnten sie aus dem östlichen Mittelmeerraum mitgebracht haben. Der verführerische Wein gewinnt rasch zahlreiche Liebhaber. Zu den berühmtesten Muskateller-Fans zählen Karl der Große (742-814) und Kaiser Friedrich Barbarossa (1122-1190), und sogar im Nibelungenlied wird der Muskateller besungen.
Woher der Name Muskateller kommt
Für den Namen Muskateller (französisch "Muscat", italienisch "Moscato", spanisch und portugiesisch "Moscatel") gibt es gleich mehrere Erklärungen. Einer zufolge leitet er sich vom lateinischen Wort musca (Fliege) ab, weil die süßen, intensiv duftenden Beeren gerne Fliegen anziehen. Eine andere Erklärung geht auf das prägnante Aroma des Weins zurück, das an Muskatnüsse erinnert. Schließlich heißt es noch, die kleinen Beeren der Sorte ähnelten den Samen des Muskatbaumes.
Was den Muskateller auszeichnet
Charakteristisch für den Wein aus Muskateller ist die intensive, aber feine und sehr verführerische Muskatnote. Das Bouquet ist außerdem sehr blumig und erinnert an Zitrusfrüchte und Gewürze. Die Rebsorte ist zudem in der Lage, eine gute Säure auszubilden, die einen reizvollen Gegenpart zur ansehnlichen Fruchtsüße bildet. Dadurch entsteht ein harmonischer Gesamteindruck, der Wein gewinnt an Frische und Lebendigkeit.